Medizinische Versorgung auf den Philippinen
Ganz gleich in welchem Land man lebt oder beabsichtigt, seinen Lebensabend zu verbringen, es stellt sich immer eine ganz entscheidende Frage: Wie gut ist es um die medizinische Versorgung in dem in Frage kommenden Land bestellt?
Neben einer ständig steigenden Anzahl von Touristen kommen auch immer mehr Rentner ins Land, um wegen des angenehmen Klimas und den günstigen Lebenshaltungskosten hier ihren Lebensabend zu verbringen. Die philippinische Regierung hat daher in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Qualität der medizinischen Einrichtungen und Dienstleistungen im Land zu verbessern. Mit Recht kann man heute sagen, dass die medizinische Versorgung, was Technik und Behandlungsmethoden angeht, auf den Philippinen ein vergleichsweise hohes Niveau erreicht hat, die dafür zu zahlenden Kosten jedoch äußerst moderat geblieben sind.
Die Philippinen sind ein Land, das der sogenannten „Dritten Welt“ angehört. Wie viele andere Länder der Dritten Welt haben auch die Philippinen ihre Probleme mit den gesundheitlichen Auswirkungen, die durch die Einnahme von illegalen Drogen verursacht werden. Insbesondere auf Grund der schlechten Lebensbedingungen sind viele arme Filipinos drogenabhängig. Zwar hat sich die Regierung des Problems angenommen und konnte die Zahl der Drogenabhängigen deutlich verringern, doch noch immer gibt es im Prinzip zu viele Krankheitsfälle, die auf den Genuss von illegalen Drogen zurückzuführen sind.
Ein anderes Volksleiden auf den Philippinen ist die Unterernährung. Studien haben ergeben, dass ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung an Unterernährung leidet, was oftmals ernsthafte Folgeerkrankungen nach sich zieht. Insbesondere unter dem ärmeren Teil der Bevölkerung ist dieses Symptom stark verbreitet. Es gibt zwar zahlreiche Projekte, die die wirtschaftliche Situation dieses Teils der Bevölkerung verbessern sollen, die überall anzutreffende Korruption verhindert es jedoch, das die vorgesehenen Mittel letztendlich auch vollständig bei den Armen ankommen.
Erhebliche Gesundheitsprobleme sind auch mit der Ausbreitung von Denguefieber verbunden, einer Virus-Krankheit, die durch den Stich von Tigermücken übertragen wird und in tropischen und subtropischen Gebieten stark verbreitet ist. Auf den Philippinen ist dies insbesondere in ländlichen Gebieten der Fall. In größeren Städten hingegen ist die Ansteckungsgefahr eher gering. Helfen könnte hier vor allem eine Ausweitung der Programme, die es vorsehen, die ländliche Bevölkerung über die wirksame Trockenlegung der Brutstätten der Mücken aufzuklären und damit erheblich zur Eindämmung der Krankheit beizutragen.
Trotz der angeführten generellen Gesundheitsprobleme im Land, wie Unterernährung und Drogenabhängigkeit, kann die Qualität der medizinischen Versorgung durchaus als gut bezeichnet werden. Das trifft insbesondere auf die größeren Städte zu, obwohl auch deren Einrichtungen nicht immer über die modernste Technik verfügen. Besonders groß ist das Gefälle in ländlichen Regionen. Hier sind die Einrichtungen oft veraltet und ernsthafte Beschwerden können nicht behandelt werden. Ganz anders sieht es in den großen Städten wie beispielsweise in Manila aus, wo mit dem St. Luke’s Medical Center, Medical City, Makati Medical Center und Asian Hospital einige der besten Krankenhäuser der Philippinen zu finden sind.
Krankenhäuser und Kliniken
Vor allem in den größeren Städten wie Cebu, Dumaguete oder Davao findet man eine größere Anzahl an guten Krankenhäusern und Kliniken. Auf den Philippinen gibt es sowohl öffentliche oder staatliche Krankenhäuser als auch privat geführte Kliniken. Im Prinzip liefern öffentliche und private Krankenhäuser die gleiche Qualität in der Pflege und den Behandlungsmethoden. Auch wenn die Meinung stark verbreitet ist, dass in privaten Kliniken die Behandlung besser sei, sollte man nicht vergessen, dass die meisten der gut ausgebildeten Ärzte vorher in staatlichen Krankenhäusern ihren Dienst verrichtet haben.
Der wesentliche Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Krankenhäusern besteht im wesentlichen darin, dass die meisten öffentlichen Krankenhaus, anders als private Pflegeeinrichtungen, oft nicht über die modernste Medizintechnik verfügen. Die meisten Einheimischen suchen jedoch die öffentlichen Krankenhäuser auf, einfach weil die Untersuchungen hier kostenlos durchgeführt werden. Große private Krankenhäuser, die mit der modernsten Technik ausgestattet sind, findet man vor allem in den großen Städten des Landes. Im Gegensatz zu den öffentlichen Krankenhäusern sind sie jedoch, zumindest für philippinische Verhältnisse, recht teuer.
Die besten Krankenhäuser findet man zweifelsfrei in Manila. Teilweise bieten diese Kliniken einen recht hohen Standard. Trotz allem werden diese jedoch nicht immer den hohen Ansprüchen gerecht, die manche Ausländer an die medizinische Versorgung stellen. Im direkten Vergleich bieten Krankenhäuser in westlichen Ländern mehr Komfort, dafür betragen die Behandlungskosten auch ein Mehrfaches von dem, was auf den Philippinen fällig wird. Die beiden führenden privaten Krankenhäuser in Manila sind das St. Luke’s Hospital und das Makati Medical Center.
Krankenhäuser in den Provinzen
Es ist in der Tat ein großer Unterschied, wenn wir über die Krankenhäuser in der Provinz sprechen. Im Vergleich zu den Krankenhäusern in den großen Städten können in Krankenhäusern in den ländlichen Gebieten nur begrenzte Dienstleistungen oder Behandlungen angeboten werden. Viele Krankenhäuser in ländlichen Gebieten sind nur für die medizinische Grundversorgung eingerichtet. Bei wirklich komplizierten Erkrankungen oder Operationen empfiehlt es sich, entweder ein Krankenhaus in Manila oder sogar im Ausland aufzusuchen.
Üblicherweise verlangen fast alle Krankenhäuser eine Anzahlung bei der Einlieferung. Akzeptiert werden auch die Policen verschiedener Krankenversicherungen. Probleme kann es mit ausländischen Krankenversicherungen geben. Obwohl die meisten der internationalen Versicherungen die Kosten für den Aufenthalt und die Behandlung übernehmen, werden diese von zahlreichen Krankenhäusern nicht akzeptiert. In solchen Fällen bleibt nichts anderes übrig, als in Vorlage zu treten, die Rechnungen bei der Versicherung einzureichen und auf die Erstattung der betreffenden Krankenversicherung zu warten.
Über das ganze Land verstreut gibt es unzählige öffentliche und private Krankenhäuser. Wer sich darüber informieren möchte, welche medizinischen Einrichtungen in welcher Region vorhanden sind, für den hat das „Department of Health“ eine Liste mit allen staatlichen, privaten und anderen medizinischen Einrichtungen veröffentlicht:
Eine weitere Hilfe ist eine Liste mit Krankenhäusern und Ärzten, die von der US-Botschaft empfohlen werden:
Ärzte und medizinisches Pflegepersonal
Philippinische Ärzte sowie das gesamte medizinische Pflegepersonal verfügen über eine sehr gute Ausbildung. Die meisten Ärzte sind Absolventen von Top-Universitäten des Landes und viele von ihnen haben sogar einen Abschluss von US-Universitäten. Es gibt auch Ärzte, die ihren Beruf für einige Zeit in den Vereinigten Staaten ausgeübt haben, bevor sie wieder zurückkamen auf die Philippinen, um mit dem erworbenen Know-How in den Einrichtungen des Landes zu praktizieren.
Allein schon, dass philippinische Krankenschwestern im Ausland überaus gefragt sind zeigt, dass sie über eine sehr gute Ausbildung verfügen und die Ausbildungsstätten für Krankenschwestern auf den Philippinen einen hohen Standard aufweisen. Philippinische Krankenschwestern sind es gewohnt, hoch professionell zu arbeiten. Es bedarf eigentlich keiner weiteren Worte, wenn man weiß, dass viele Krankenschwestern in den Vereinigten Staaten Filipinos sind.
Zahnmedizin
Die Ausbildung in der Zahnheilkunde orientiert sich an US-Standards. In der Regel trifft man daher auf kompetentes Personal und professionelle Zahnärzte. Die Ausbildung zum Zahnarzt dauert sieben Jahre. Wer sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren will, muss weitere zwei Jahre dranhängen. Das Studium zum Doktor der Zahnmedizin oder Doktor der Zahnchirurgie kann entweder im Ausland oder an der Manila Central University abgeschlossen werden .
Um den Beruf als Zahnarzt auszuüben, ist die Mitgliedschaft in „The Philippine Dental Association“, der größten Berufsvereinigung für Zahnärzte, sowie eine Lizenz der „ Professional Regulation Commission“ erforderlich. Damit wird ein hoher Standard in den Zahnkliniken gewährleistet. Man kann zudem davon ausgehen, dass viele philippinische Zahnärzte nach westlichen Standards ausgebildet sind und sehr gut vertraut sind mit den neusten Verfahren der Zahntechnik. Viele Zahnkliniken verfügen zudem über modernste technische Ausstattungen.
Interessant ist, dass trotz des hohen Standards Zahnbehandlungen in den Philippinen im Vergleich zu anderen Ländern wesentlich preiswerter sind. Wer seine Zähne behandeln oder erneuern lassen möchte, kann eine Menge Geld sparen.
Wie hoch die Einsparungen sein können, verdeutlichen die folgenden Zahlen. Kronen aus Keramik sind im Schnitt 80 Prozent günstiger. Auch bei Zahnaufhellungen kann man in etwa genau so viel einsparen. Wurzelkanalbehandlungen sind etwa 45 Prozent günstiger. Die Preise insgesamt für Implantate, restaurative und ästhetische Zahnheilkunde sind mehr als konkurrenzfähig und die Qualität des Services ist einfach hervorragend.
Zahnkliniken findet man überall auf den Philippinen. Wie auch bei Krankenhäusern und Kliniken gibt es die besten Zahnkliniken in den großen Städten, vor allem in Manila. Die folgende Auflistung enthält einige der besten Zahnkliniken:
- Sacred Heart Dental Clinic at Caloocan City (http://filipinodentist.com/dentalclinic),
- Cruz-Audea Dental Clinic at San Mateo Rizal (www.geocities.com/cruz_audea/),
- Bites n Smiles Dental Clinic at Makati Manila (www.bitesnsmiles.com),
- Bracedental (www.bracedental.net/),
- Maximo A. Lim Dental Clinic at Sampaloc Manila (www.dentistangpinoy.tripod.com),
- Lorenzo Dental Clinic (www.geocities.com/eclorenzo1/)
- and M.L. Santos Dental Cosmetics and TMJ Center (www.mls-dentalcosmetics.com).
Notfälle und Rettungsdienste
Für Notfälle stehen Krankenwagen zur Verfügung, die jeder Notsituation gerecht werden. Die Rettungsdienste sind rund um die Uhr über eine Hotline-Nummer erreichbar. Die Notaufnahmen in allen Krankenhäusern sind in der Lage, die notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen..
Medikamente und Apotheken
Auf den Philippinen gibt es weit über tausend Apotheken, die Medikamente verkaufen dürfen, die vom „Bureau of Food and Drug“ zugelassen worden sind. Die meisten dieser Apotheken beschäftigten gut ausgebildetes Personal. Im Gegensatz zu Thailand, wo man praktisch jedes Medikament ohne Rezept bekommen kann, wird die Verschreibungspflicht für Medikamente auf den Philippinen sehr streng gehandhabt. Bestimmte Medikamente wie beispielsweise Blutdruck regulierende Mittel, Verhütungsmittel oder Antidepressiva erhält man nur dann, wenn sie von einem Arzt verordnet wurden. Daneben gibt es noch sogenannte „Over the Counter Medikamente“, die man ohne Rezept in jeder Apotheke erhalten kann.
Kosten für Behandlung und Medikamente
Im Vergleich zu anderen Ländern sind die Kosten für den Krankenhausaufenthalt als auch für Medikamente wesentlich niedriger. Vor allem in westlichen Ländern betragen die Kosten ein Vielfaches von dem, was auf den Philippinen verlangt wird. Die sehr niedrigen Kosten des vor allem in den größeren Städten sehr gut funktionierenden Gesundheitswesens können durchaus den Ausschlag geben, die Philippinen als Land auszuwählen, in dem man seinen Lebensabend verbringen möchte. In jedem Falle ist die Gesundheitsversorgung auf den Philippinen erschwinglich und man trifft auf gut ausgebildete Ärzte und kompetentes Pflegepersonal.
Medizin-Tourismus in the Philippinen
Auf Grund der immens gestiegenen Kosten für die medizinische Versorgung in westlichen Ländern gewinnt der Medizin-Tourismus immer mehr an Bedeutung, auch weil manche Behandlungen, wie beispielsweise Zahlbehandlungen, für breite Bevölkerungsschichten kaum noch bezahlbar sind. Dank der günstigen Preise für die medizinische Versorgung wundert es daher nicht, dass immer mehr Besucher auf die Philippinen kommen, um hier etwas für ihre Gesundheit zu tun. Zu den am meisten nachgefragten Verfahren gehören Behandlungen zur kosmetischen Chirurgie, Augenheilkunde, Zahnmedizin, sowie chirurgische Eingriffe zur Gewichtsreduktion und Dermatologie.
Die sehr gut ausgebildeten Ärzte und auch das Pflegepersonal auf den Philippinen spricht ausnahmslos hervorragend Englisch, ganz im Gegensatz zu anderen Ländern wie beispielsweise Thailand, das ebenfalls vom Medizin-Tourismus profitiert. Wen wundert es, dass es viele Ausländer vorziehen, auf die Philippinen zu kommen, um hier ihre Beschwerden behandeln zu lassen.
Für eine Reise auf die Philippinen empfehlen wir das original „Philippinen-Reise-Handbuch“ von Jens Peters.
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