Dengue-Fieber breitet sich immer mehr aus
Kürzlich berichtete die Bangkok Post, dass von Anfang Januar bis zum siebten Februar in Malaysia insgesamt 44 Menschen an Dengue-Fieber gestorben sind. Im selben Vorjahreszeitraum waren es lediglich 17 Todesfälle, die auf eine Infektion mit Dengue-Fieber zurückzuführen sind. Die Zahl der Todesopfer hat sich innerhalb des selben Zeitraums damit fast verdreifacht. Die Meldung klingt beunruhigend, bedeutet es doch auch, dass sich auch immer mehr Urlauber mit Dengue-Fieber infizieren.
Obwohl statistisch gesehen die Krankheit nur bei etwa vier Prozent der Erkrankten einen schweren Verlauf mit Todesfolge nimmt, so ist auch eine weniger schwer verlaufende Infektion, von der Tropenreisende in der Regel betroffen sind, alles andere als angenehm. Fakt ist, dass die Zahl der Dengue-Infektionen in Thailand und auch in Malaysia steigt. Nach Aussage von Tropenmedizinern kehren auch immer mehr Urlauber vom Badeurlaub auf einer der paradiesischen Inseln zurück und klagen über Beschwerden, die auf eine Infektion mit Dengue-Fieber zurückzuführen sind.
Denguefieber tritt insbesondere in tropischen und subtropischen Gebieten auf, wobei weltweit etwa drei Viertel der Infektionen mit Dengue-Fieber auf die Region Asien und Pazifik entfallen. Ungefähr die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in diesem Gebiet. Offiziellen Schätzungen der WHO zufolge erkranken jährlich zwischen 50 und 100 Millionen Menschen an Dengue-Fieber, wobei bei etwa 500.000 Menschen die Krankheit schwerer verläuft und rund 22.000 Todesfälle zu verzeichnen sind. In Asien entfallen über 90% der schweren Erkrankungen auf Kinder.
Weltweit hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der Menschen, die sich mit Dengue-Fieber infiziert haben, nicht nur in Asien vervielfacht, sondern auch in Süd- und Mittelamerika. Übertragen wird Dengue-Fieber durch die Weibchen der Gelbfiebermücke und der sich inzwischen auch in Europa ausbreitenden Asiatischen Tigermücke. Als eine der Ursachen für die steigende Verbreitung der Mücken wird die Entstehung großer Ballungszentren verantwortlich gemacht. Die vielen unkontrollierten Brutplätze, insbesondere die Abwassergräben, die dadurch entstanden sind, haben ideale Bedingungen für die Mücken geschaffen, sich rasant zu vermehren. In Thailand bemüht man sich inzwischen durch vermehrte Aufklärung der Bevölkerung und durch das Versprühen von Insektiziden, das Problem in den Griff zu bekommen.
Urlauber sollten sich von diesen Maßnahmen jedoch nicht täuschen lassen. Vor allem nach der Regenzeit ist die Mückendichte und damit auch das Infektionsrisiko besonders hoch. Tropenmediziner erinnern immer wieder daran, dass sich jeder Reisende selbst schützen muss. Mückenfreie Zonen gibt es de facto nicht. Der Wind trägt die Mücken auch in Gebiete, in denen gerade erst am Vortag Insektizide versprüht wurden. Urlauber sollten sollten sich keinesfalls von einem gepflegten Ambiente täuschen lassen. Auch wer sich vermeintlich auf der sicheren Seite wähnt und sich in einem wunderschönen Resort mit paradiesischem Garten aufhält, der ist nicht vor Stechmücken gefeit. Auch hier gehen die Blutsauger bereits tagsüber auf die Jagd.
Weniger Probleme mit Stechmücken gibt es hingegen am Strand. Zum einen findet man dort eher selten das für die Verbreitung der Mücken so wichtige Süßwasser, zum anderen kommt der Wind fast immer vom Meer. Das hält die Mücken davon ab, sich hier anzusiedeln.
Nach Aussage von Tropenmedizinern wird vor allem auch unterschätzt, dass die Mücken, die das Dengue-Fieber und auch das gefährliche Chikungunya-Fieber übertragen, sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv sind. Anophelesmücken hingegen, die Malaria übertragen, sind nur dämmerungs- und nachtaktiv.
Bislang gibt es gegen Dengue-Infektionen keine spezifische anti-virale Behandlung. Bei einer Infektion kann man praktisch nur warten, bis das Fieber wieder abklingt und lediglich das auftretende Fieber therapieren.
Wie schützt man sich am besten
Bis heute ist keine Prophylaxe oder Impfung gegen Denguefieber verfügbar. Das Risiko eines Mückenstiches kann insbesondere durch das Tragen von geschlossener Kleidung sowie durch den konsequenten Einsatz von Mückenschutz, wie mückenabweisende Sprays mit einem hohen DEET-Gehalt minimiert werden. Die Benutzung von Moskitonetzen in der Nacht bietet gegen die Tigermücken, die das Dengue-Fieber übertragen, nur einen beschränkten Schutz. Ausgewachsene Tigermücken-Weibchen sind vorwiegend tagaktiv. Die Benutzung von Bettnetzen ist trotzdem empfehlenswert, schützen sie doch sehr wirkungsvoll vor Malaria.
Auch wer bereits eine Dengue-Infektion hinter sich hat, kann ein zweites Mal an Dengue-Fieber erkranken. Zweitinfektion nehmen oft einen schwereren Verlauf. Viele Reisende sind daher verunsichert, ob sie erneut nach Fernost reisen können, wenn sie bereits eine Dengue-Infektion hatten. Der Rat eines Tropenmediziners hierzu lautet: Es bestehen keine Bedenken, wenn man in ein Land wie Thailand oder Malaysia reist, wo die medizinische Versorgung sehr gut ist. Meiden hingegen sollte man Regionen, wo Dengue-Fieber massiv auftritt.
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