60 Verkehrstote pro Tag sind einfach zu viel
Im Schnitt sterben 60 Menschen pro Tag auf Thailands Straßen, obwohl sich das Land in der Rangfolge der Staaten mit den meisten Verkehrstoten etwas verbessert hat.
Laut dem Global Status Report 2018 über Verkehrssicherheit forderten Verkehrsunfälle in Thailand durchschnittlich 60 Menschenleben pro Tag. Keine andere Nation der Asean-Staaten hat eine höhere Sterblichkeitsrate im Straßenverkehr.
Der Vertreter der WHO in Thailand sagte gestern „Von denjenigen, die bei Verkehrsunfällen in Thailand ums Leben kommen, sind 74 Prozent Motorrad- oder Dreiradfahrer“. Er beklagte auch, dass die meisten der Verkehrsopfer erst zwischen 15 und 29 Jahren alt waren, viel zu jung, um einen so frühen Tod erleiden zu müssen, zumal viele Verkehrsunfälle durchaus vermeidbar seien.
Laut den Statistiken der thailändischen Behörden gehören Fahren unter Alkoholeinfluß, Geschwindigkeitsüberschreitung und das Nicht-Tragen von Sturzhelmen zu den häufigsten Ursachen für Unfälle und den damit verbundenen Todesfällen.
Thailand unter den 10 schlimmsten Ländern der Welt
Im jüngsten Bericht der WHO belegt Thailand bei der Anzahl der Verkehrstoten den neunten Platz unter 175 Nationen, was immerhin gegenüber dem zweiten Platz im Bericht 2015 eine Verbesserung darstellt. Der Bericht 2018 besagt, dass 22.491 Menschen bei Verkehrsunfällen in Thailand ums Leben kamen, was einer Sterblichkeitsrate von 32,7 pro 100.000 Menschen im Straßenverkehr entspricht.
Damit hat sich zwar die Anzahl der Verkehrsopfer von 36,2 pro 100.000 Einwohner bzw. 24.237 registrierten Verkehrstoten im Jahr 2015 verringert, ist aber immer noch viel zu hoch.
Dr. Chartbunchachai, der Leiter des Verkehrssicherheitszentrums, ist der Ansicht, dass die bessere Platzierung die Besorgnis der Öffentlichkeit widerspiegelt, die letztlich zu Maßnahmen seitens des Gesetzgebers führte, die Thailand voranbringen werden bei dem Ziel, die Anzahl der Verkehrsunfälle zu verringern.
„Die Menschen erkennen, dass Verkehrsunfälle große Probleme verursachen und verlangen von der Regierung entsprechende Lösungen“, sagte Dr. Chartbunchachai, der das Zentrum für Trauma und Intensivmedizin leitet, ein Gemeinschaftsprojekt der WHO und der Khon Kaen Universität.
Obwohl er die Verbesserung im Ranking ausdrücklich begrüßte, musste er eingestehen, dass Thailand noch immer an dritter Stelle in der Weltrangliste stehe, wenn nur die Verkehrstoten berücksichtigt werden, bei denen Motorradfahrer beteiligt waren. Und wenn Länder mit weniger als 500.000 Einwohnern im Ranking außen vor blieben, wäre Thailand unangefochten die Nummer eins. Die Anzahl der Motorräder hat in Thailand inzwischen die Marke von 20 Millionen überschritten.
Der Vertreter der WHO regte an, dass sich die Regierung, die Motorradhersteller, Straßenbauer, Strafverfolger, Forschungsinstitute, Medien und Hilfsorganisationen kooperieren sollten, um gemeinsam das Problem der zu vielen tödlichen Verkehrsunfälle anzugehen.
„Der Tod von etwa 60 Menschen pro Tag ist inakzeptabel“, betonte der Vizepräsident der Nationalversammlung für Gesetzgebung, der erwartet, dass die gemeinsamen Anstrengungen, einschließlich der dauerhaften Kampagnen der Behörden, die ein sicheres Fahrverhalten propagieren, dazu beitragen werden, die Verkehrsunfälle künftig deutlich zu reduzieren.
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