Neue Visaregeln für Rentner verwirren selbst Beamte der Immigration
Die neuen Visaregeln für Rentner scheinen selbst Beamte der thailändischen Immigration zu verwirren. Nur wenige Tage nachdem die neue Regeln für die Visaerteilung für ausländische Rentner verkündet wurden, werden unter den Beamten des Immigration-Bureau Stimmen laut, die sich gegen diese Änderungen aussprechen. Das berichtete das Onlineportal Khaosodenglish.com und beruft sich dabei auf Quellen innerhalb der Behörde.
So wird in dem Bericht ein Beamter der Immigration angeführt, der mit der Genehmigung von Visaanträgen befasst ist. Er äußerte sich in einem Interview, dass seine Abteilung derzeit dabei sei, die Auslegungen der neuen Regeln mit der Rechtsabteilung auszuhandeln. Im Moment seien die Beamten völlig verunsichert darüber, wie die Verfahren im Detail ablaufen sollen.
Der Beamte führte weiter aus, dass zahlreiche Beamte, die Visaangelegenheiten bearbeiten, künftig Anfragen an ihre Vorgesetzten richten werden, weil sie sich nicht mehr sicher seien, wie sie Anträge nach den neuen Vorschriften bearbeiten sollen, die am Montag veröffentlicht wurden.
„Wir werden die Leitung der Immigration bitten, die neuen Vorschriften zu überdenken“, sagte der Beamte, der es jedoch ablehnte, seinen Namen zu nennen, weil er nicht berechtigt sei, mit den Medien zu sprechen.
Ein anderer Beamter des Immigration Bureau sagte, dass die Änderungen von oben angeordnet wurden, nachdem vier Botschaften in Thailand, die von Großbritannien, den Vereinigten Staaten, sowie von Dänemark und Australien die Ausstellung von Beglaubigungen eingestellt hatten, die das monatliche Einkommen von Antragstellern für ein Jahresvisum aus ihren jeweiligen Heimatländern bescheinigten.
Das Immigration Bureau sei daher nicht umhin gekommen, eigene Methoden zur Überprüfung des finanziellen Status der Antragsteller anzuwenden, führte dieser Beamte weiter aus, der ebenfalls anonym bleiben wollte. Der leitende Beamte der Immigration, der die neuen Verordnungen unterzeichnet hat, war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht zur Stellungnahme erreichbar.
Nach den neuen Regeln müssen Antragsteller für ein Ruhestandsvisum 50 Jahre und älter sein. Sie müssen entweder ein monatliches Einkommen von mindestens 65.000 Baht nachweisen, das auf ein thailändisches Bankkonto überwiesen wird, oder den Nachweis über ein Guthaben von mindestens 800.000 Baht auf ihren thailändischen Bankkonto führen.
Dabei muss der Antragsteller für ein Rentnervisum auch der Inhaber des Kontos sein. Bankkonten die auf den Namen des Ehepartners lauten werden nicht akzeptiert.
Darüber hinaus muss der Mindestbetrag von 800.000 Baht bereits zwei Monate vor der Einreichung eines Visaantrags auf dem Konto vorhanden sein. Der obligatorische Saldo muss demnach mindestens fünf Monate zuzüglich der Bearbeitungszeit des Antrags auf dem Konto vorhanden sein.
Die Antragsteller müssen weiterhin jederzeit ein Guthaben von mindestens 400.000 Baht aufrechterhalten und das Visum muss jährlich erneuert werden.
Die neuen Bestimmungen weichen dahingehend von den früheren Regeln ab, die nur eine offizielle Beglaubigung über ein monatliches Einkommen von mindestens 65.000 Baht oder eine einmalige Einzahlung von 800.000 Baht auf ein thailändisches Bankkonto zum Zeitpunkt der Antragstellung erforderten.
Die Reaktionen der betroffenen ausländischen Rentner fallen überwiegend negativ aus. Im Internet waren viele Kommentatoren der Meinung, dass die Vorschriften die Aussagen von thailändischen Beamten untergraben, die geforderte Kaution solle sicherstellen, dass die ausländischen Rentner über ausreichende finanzielle Mittel verfügen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
So schrieb beispielsweise ein Kommentator: „Warum dann das Märchen aufrechterhalten, dass dieses Geld zur Deckung der Lebenshaltungskosten bestimmt ist, wenn es nur sechs Monate im Jahr verwendet werden kann. Was kommt als nächstes auf uns zu?“
Ein Anderer machte seinem Unmut wie folgt Luft: „Und ich dachte, die 800.000 Baht seien für die Deckung der Lebenshaltungskosten, nicht jedoch um die thailändischen Banken mit billigem Geld zu versorgen“.
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