Im vergangenen Jahr blieben die staatlichen Krankenhäuser in Thailand auf unbezahlten Rechnungen in Höhe von rund 300 Millionen Baht sitzen, die für die Behandlung von Ausländern ausgestellt, jedoch nicht bezahlt wurden. Das hat jetzt die thailändische Regierung dazu veranlasst, sogenannte „Claims Center“ einzurichten, deren Aufgabe es ist, die offenen Beträge einzutreiben.
Ein Beamter des öffentlichen Gesundheitswesens, der anonym bleiben wollte, sagte der Tageszeitung „The Nation„, dass Ausländern während eines längeren Aufenthalte in Thailand oft das Geld ausgehe. Wenn sie dann medizinische Hilfe benötigen, würden sie für die Behandlung einfach nicht zahlen. So sei es in einigen Fällen geschehen, dass Ausländer monatelang im Krankenhaus behandelt wurden, ohne einen einzigen Baht zu bezahlen.
Das Inkasso der Beträge sei ein großes Problem. Zwar habe man versucht, die betreffenden Konsulate und Botschaften um Hilfe zu bitten, jedoch konnten auf diese Weise nicht immer die ausstehenden Beträge beigetrieben werden.
Der Generaldirektor des HSSD führte weiter an, dass er von Krankenhäusern gehört habe, die mit ausländischen Touristen Verträge geschlossen hätten, in denen sich diese verpflichten, die Behandlungskosten später zu bezahlen. In der Praxis sei es aber sehr schwierig gewesen, die ausstehenden Beträge zu erhalten, nachdem die Patienten die Krankenhäuser verlassen hätten.
Zum Teil läge das auch daran, dass die staatlichen Krankenhäuser keine Erfahrung im Inkasso hätten. Daher hoffe man, dass die Inkassozentren hier Abhilfe schaffen können. Das HSSD beabsichtige daher, in diesem Jahr zahlreiche weitere Inkassozentren einzurichten.
Daneben habe man auch Gespräche mit verschiedenen Organisationen geführt, um ausländischen Besuchern eine günstige Reiseversicherung anzubieten. In diesem Zusammenhang führte der HSSD Generaldirektor weiter an, dass er hoffe, dass der Abschluß einer Reisekrankenversicherung für alle ausländischen Besucher obligatorisch werde, um die staatlichen Krankenhäuser davor zu bewahren, die zusätzliche finanzielle Last tragen zu müssen.
Zumindest alle Reiseveranstalter, die Touristen nach Thailand bringen, sollten verlangen, dass ihre Kunden eine Reisekrankenversicherung abschließen. Längerfristig wünsche er sich, dass Langzeittouristen eine Unfall- und Krankenversicherung abschließen müssten.
Insbesondere denke man darüber nach, für ältere Ausländer, die nach Thailand kommen, eine Krankenversicherung verbindlich vorzuschreiben. Im Alter nehme die gesundheitliche Verfassung naturgemäß ab. Ältere Menschen benötigen meist mehr medizinische Hilfe und ohne Krankenversicherung müssten die staatlichen Krankenhäuser die Last tragen.
Gerade in Chiang Mai hielten sich viele ausländische Rentner auf und man müsse dort geeignete Maßnahmen vorbereiten, um sicherzustellen, dass die ausländischen Rentner nicht zu einer Belastung für das öffentliche Gesundheitssystem werden.
Bereits im vergangenen Jahr hat das thailändische Medical-Hub-Komitee eine Eingabe an die Regierung genehmigt, die vorsieht, das Ausländer die sich mindestens für ein Jahr oder länger in Thailand aufhalten wollen, mit der Beantragung für ein Langzeitvisum verpflichtet werden, eine Krankenversicherung mit einem Versicherungsschutz von mindestens 40.000 Baht für die ambulante Behandlung und mindestens 400.000 Baht für die stationäre Behandlung abzuschließen.
Am einfachsten könnte das Problem gelöst werden, indem einfach zusammen mit der Beantragung für ein Rentner-Visum eine noch zu bestimmende Pauschale für die gesundheitliche Versorgung erhoben würde, falls keine bestehende Krankenversicherung nachgewiesen werden kann. Dann könnten ausländische Rentner genauso wie die Einheimischen in den staatlichen Krankenhäuser zu den gleichen Kosten behandelt werden.
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