Studie macht Smog für zunehmende Atemwegserkrankungen verantwortlich
Die Tageszeitung The Nation berichtete von einer medizinische Studie, die auf ernste Gesundheitsgefahren durch Luftverschmutzung in smoggefährdeten Gebieten hinweist. Insbesondere die nördliche Region Thailands wurde als Hotspot für Asthma und andere wichtige Atemwegserkrankungen angeführt.
Das Ergebnis dieser Studie steht im Zusammenhang mit Veröffentlichungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Vereinten Nationen über Luftverschmutzung und Asthma anläßlich des Weltasthma-Tages, in denen darauf hingewiesen wurde, dass die Luftverschmutzung der Hauptverursacher für die Zunahme der Asthmaerkrankungen auf der ganzen Welt ist.
Die Studie, die erstmals im Dezember 2016 im International Journal for Equity in Health veröffentlicht wurde, ergab, daß es in fast jeder Provinz der nördlichen Region ein auffälliges Muster von hoher Sterblichkeit durch Asthma, Lungenkrebs und COPD gab. Die Studie basiert auf Untersuchungen über die Sterblichkeitsrate, die durch die 12 am häufigsten genannten Gesundheitsbedrohungen verursacht wurden. Durchgeführt wurden die Untersuchungen zur Sterblichkeitsrate im Zeitraum von 2001 bis 2014 in jeder Provinz in Thailand.
Auch wenn die Studie keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der hohen Sterblichkeitsrate an Atemwegserkrankungen und dem saisonalen Smog im Norden von Thailand anführt, so ergibt sich zumindest daraus, dass die Häufung von Atemwegserkrankungen im Norden mit der Schwere der Luftverschmutzung in diesem Gebiet korreliert.
Auch im tiefen Süden von Thailand wurde eine hohe Sterblichkeitsrate durch Asthma festhgestellt. Fünf Provinzen – Satun, Songkhla, Pattani, Yala und Narathiwat – werden auf der Karte mit den Sterblichkeitsraten, die jährlich nach geografischen verursachspezifischen Kriterien erstellt wird, in rot dargestellt.
Die nördliche Region und der tiefe Süden waren zwei besonders betroffene Regionen, die am stärksten von saisonalem Smog heimgesucht werden. Der Smog im Süden, der vor allem durch Waldbrände und Entwaldung in Indonesien verursacht wurde, konnte in den letzten Jahren weitgehend vermieden werden. Der Norden leidet während der Trockenzeit jedoch immer noch unter dichtem Smog, der insbesondere aus sehr feinen PM2,5-Partikeln besteht.
Dr. Chanchai Sittipunt, ein medizinischer Dozent an der Chulalongkorn University in Bangkok und Vizepräsident der Thoracic Society of Thailand, sagte, das Forschungsergebnis sei interessant, da es bestätige, dass durch die lokale Luftverschmutzung die Gesundheit der Menschen beeinträchtigt werde. Er fügt hinzu, dass weitere Studien erforderlich seien, um den Einfluss der einzelnen Faktoren auf die hohe Sterblichkeitsrate durch Atemwegserkrankungen in den Regionen zu klären.
Chanchai führte weiter aus, dass PM2,5-Umweltpartikel nicht die einzigen Verursacher seien. Es gebe noch einige andere Faktoren, die Atemwegserkrankungen auslösen könnten, zum Beispiel individuelle Rauchgewohnheiten, Luftverschmutzung durch Kochen in Innenräumen und auch durch passives Rauchen.
Laut Chanchai vermittele diese Studie jedoch eine sehr klare Botschaft: Die Behörden und alle Beteiligten sollten jetzt etwas tun, um die Menschen vor der Belastung durch gefährliche Luftverschmutzung zu schützen und die langfristigen ernsthaften Gesundheitsgefahren durch das saisonale Smogproblem abzustellen.
Nach den Statistiken des Gesundheitsministeriums für Patienten mit Atemwegserkrankungen gab es im Jahr 2015 in den Krankenhäusern 115.577 Asthmapatienten und 249.742 COPD-Patienten. Die Studie des Forschungsteams von Aungkulanon zeigte auch einen zunehmenden Trend der COPD- und Lungenkrebserkrankungen im Norden des Landes.
Die WHO schätzt, dass derzeit weltweit mindestens 235 Millionen Menschen an Asthma leiden, während allein im Jahr 2015 rund 383.000 Menschen an dieser unheilbaren chronischen Krankheit starben.
Laut WHO ist der stärkste Risikofaktor für die Erkrankung an Asthma eine Umweltbelastung durch inhalierte Substanzen und Partikel, die allergische Reaktionen auslösen oder die Atemwege reizen können.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.