Krankenversicherung für Ausländer wird Pflicht
Was sich schon länger abzeichnete, ist jetzt Wirklichkeit geworden. Ausländer über 50, die sich länger in Thailand aufhalten wollen, müssen bei der Antragstellung zum Jahresvisum eine gültige Krankenversicherung nachweisen. Bereits in meinem Artikel vom Anfang des Jahres „Was bringt das Jahr 2019 für Ausländer in Thailand“ hatte ich darauf hingewiesen, dass die Krankenversicherungspflicht für Expats in diesem Jahr verstärkt ins Blickfeld rücken könnte, was schneller als gedacht wahr geworden ist.
Die geforderte Versicherungspolice muss die Kosten für die ambulante Behandlung bis zu 40.000 Baht abdecken und die Übernahme der Kosten für die stationäre Behandlung bis zu 400.000 Baht garantieren.
Die Einführung der Versicherungspflicht ist eine der Maßnahmen, die von der Regierung ergriffen wurden, um die finanzielle Belastung der staatlichen Krankenhäuser durch Ausländer zu verringern, von denen viele die Behandlung nicht bezahlt haben. Allein im vergangenen Jahr blieben die staatlichen Krankenhäuser in Thailand auf unbezahlten Rechnungen in Höhe von 300 Millionen Baht sitzen. Dieser Betrag wurde Ausländern für die stationäre Behandlung in Rechnung gestellt, von diesen jedoch nicht bezahlt.
Laut Nattawuth gilt die neue Regelung sowohl für Antragsteller, die ein Non-immigrant Visa (O-A), das einen Aufenthalt von bis zu einem Jahr ermöglicht, zum ersten Mal beantragen, als auch für diejenigen, die ihr Visum um ein weiteres Jahr verlängern wollen.
Mit der Antragstellung muss eine bestehende Krankenversicherung nachgewiesen werden. Dabei muss es sich nicht um eine thailändische Versicherung handeln, es werden auch Versicherungspolicen aus dem Ausland akzeptiert. wenn diese die Kosten für medizinische Behandlungen in Thailand übernehmen.
Nattawuth führte weiter aus, dass Ausländer unter longstay.tgia.org eine gültige Krankenversicherung abschließen können. Wird eine Krankenversicherungspolice bei der Immigration vorgelegt, die im Ausland abgeschlossen wurde, dann muss sichergestellt sein, dass der Deckungsbetrag die geforderten Mindestsummen nicht unterschreitet. Derzeit werde noch mit den zuständigen Behörden darüber diskutiert, wie die Gültigkeit der im Ausland abgeschlossenen Krankenversicherung überprüft werden könne.
Auf die Frage, was mit Ausländern passiere, die keine Krankenversicherung abschließen können, weil ihre Gesundheitsrisiken als zu hoch eingestuft werden, sagte Nattawuth, dass die zuständigen Behörden erwägen könnten, höhere Sicherheiten, sprich Einlagen, auf Bankkonten zu verlangen, um sicherzustellen, dass sich die betreffenden Ausländer ein Leben in Thailand leisten und für medizinische Behandlungskosten aufkommen können.
Obwohl die neue Regelung insgesamt zu begrüßen ist, so ist die Pflicht zum Abschluß einer Krankenversicherung für viele Rentner, die schon länger in Thailand leben, oder beabsichtigen, ihren Lebensabend dort zu verbringen, erst einmal eine schlechte Nachricht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Regelung auf Personen über 70, die von den Versicherungen überhaupt nicht mehr angenommen werden, auswirken wird.
Nachtrag
Laut einer Umfrage auf einer Facebook-Seite, an der über 3.000 User teilnahmen, stimmten 69 Prozent der Teilnehmer der Frage zu, dass Ausländer über 50 Jahre krankenversichert sein sollten, um dauerhaft in Thailand leben zu können.
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