Medizinische Behandlungen mit Marihuana sollen es also richten
Der neue thailändische Minister für Tourismus und Sport glaubt, dass er Europäer und Amerikaner zurück nach Thailand bringen kann, allein indem er ihnen mehr Massage und Ganja schmackhaft machen will.
Wie die Tageszeitung Thai Rath berichtete, sagte Pipat Ratchakijprakan – der das Amt des Ministers für Tourismus und Sport erst letzte Woche übernommen hat – dass er sich bewusst sei, dass derzeit weniger Besucher aus Europa und den USA nach Thailand kämen. Um dem entgegen zu steuern, habe er den Plan entwickelt, Touristen aus dem Westen mit medizinischen Marihuana-Behandlungen nach Thailand zu locken, während sie traditionelle thailändische Massagen genießen.
Er hoffe, dass diese Pläne innerhalb von sechs Monaten bzw. maximal einem Jahr realisiert werden können. Insbesondere scheint er sich sehr viel von dem Angebot der medizinischen Behandlungen mit Marihuana zu versprechen. Seiner Meinung nach gibt es viele Touristen mit einer positiven Sicht auf Ganja, die dadurch angesprochen werden könnten.
Er führte weiter aus, dass die Politik der Bhumjai Thai-Partei in Bezug auf die Internetdienste Grab und AirBnB umgesetzt werden. Dies könnte dazu führen, dass der Taxidienst Grab in Orten wie Bangkok, Phuket und einigen anderen Touristengebieten vollständig legalisiert werde.
Die Deregulierung von AirBnB, einem Vermittler von Privatzimmern und Ferienwohnungen, würde dazu beitragen, den Markt mit Privatunterkünften anzukurbeln, fügte er hinzu.
In den letzten Wochen veröffentlichten die thailändischen Medien zahlreiche Berichte von führenden Tourismusmanagern, die bestätigten, dass die Tourismuszahlen im Juni gegenüber dem Vorjahr um 30% gesunken seien. Diese Berichte betrafen insbesondere die Touristenzentren Pattaya und Phuket.
Insbesondere aus der westlichen Hemisphäre, also aus Europa und Amerika, kamen weniger Touristen nach Thailand. Offensichtlich hatten sie sich für andere Ziele entschieden. Auch bei Expats und Arbeitnehmern aus dem Ausland hat Thailand an Attraktivität verloren. Andere Länder in Südostasien bieten inzwischen einfach mehr.
Pipat erkannte auch, dass die Stärke der thailändischen Währung mit einem derzeitigen Wechselkurs von rund 30 Baht für einem Dollar dem Tourismus nicht zuträglich ist. Er persönlich wünsche sich einen besseren Wechselkurs und kündigte an, dies im Kabinett zur Sprache zu bringen.
Nur, wie schlimm muss es wirklich um den Tourismus in Thailand stehen, wenn der zuständige Minister der Meinung ist, mit solchen im Grunde verzweifelten Maßnahmen könne der Abwärtstrend gestoppt werden.
Offensichtlich realisieren die für den Tourismus Verantwortlichen nicht, dass ihre Kunden, die Touristen, einfach weg sind und so schnell auch nicht wiederkommen. Kunden sind wie scheue Rehe, werden sie einmal verjagt, dauert es sehr lange bis sie wieder zurückfinden.
Erst dann, wenn die Offiziellen für die Tourismusindustrie realisieren, dass etwas neue Farbe hier und da nicht ausreicht, um den Negativtrend zu stoppen, sondern alte Zöpfe abgeschnitten werden müssen und eine Radikalkur notwendig ist, besteht Hoffnung, dass sich der Tourismus in Thailand wieder erholt.
Zu lange glaubten die Thais daran, dass die Touristen quasi etwas gottgegebenes sind, die einfach nach Thailand kommen müssen!
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