Thailand: Sorgen steigen wenn der Baht noch stärker wird
Der thailändische Baht setzte seinen Aufwärtstrend fort und stieg am Freitag gegenüber dem US-Dollar auf 30,42 Baht im Vergleich zu 30,67 Baht am letzten Freitag. Im Laufe des Freitags war die thailändische Währung sogar auf ein Sechsjahreshoch von 30,36 Baht pro US-Dollar gestiegen.
Auch die übrigen regionalen Währungen zogen gegenüber dem US-Dollar an. Die Märkte brachten damit ihre Erleichterung über den Handelskrieg und die jüngste monetäre Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) zum Ausdruck.
Die EZB senkte ihren Zinssatz für die von Banken bei der EZB geparkten Reserven von minus 0,4 Prozent auf minus 0,5 Prozent und nahm den Anleihekauf wieder auf. Damit sollen die Banken ermutigt werden, mehr Kredite zu vergeben.
Die Maßnahmen erfolgten, nachdem sich in Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, die Anzeichen für eine drohende Rezession mehren. Zudem verzögerte US-Präsident Donald Trump die Zollerhöhungen für chinesische Waren und auch China verschob die Erhöhung der Zölle für US-Waren.
Das Kasikorn Research Centre (Kasikorn Bank) prognostiziert derweil, dass sich der Wechselkurs des Baht nächste Woche in einem Bereich von 30,20 bis 30,60 Baht pro Dollar bewegen könnte.
Die Investoren würden erst einmal die neuesten Entwicklungen im US-Handelskrieg mit China, die Entwicklungen im Brexit, das Treffen der US-Notenbank vom 17. bis 18. September, das Treffen der Bank of Japan sowie die chinesischen Wirtschaftsindikatoren abwarten.
Auch in den USA warten die Anleger mit Spannung darauf, wie sich wichtige Konjunkturindikatoren, darunter der Überblick über die Industrieaktivitäten der New Yorker FED-Niederlassung, die Geschäftsentwicklung der Philadelphia-Niederlassung der FED, der Immobilienindex im September, die Industrieproduktion, der Verkauf von Zweitwohnungen, der Wohnungsbau ab August und die Nettokapitalströme im Juli entwickeln bzw. entwickelt haben, so das Research Centre weiter.
Exporteure, Ökonomen und ausländische Arbeitskräfte im Ausland beklagen seit langem, dass der immer stärker werdende Baht zum Rückgang der Exporte, insbesondere der Agrarprodukte, sowie zu Wechselkursverlusten für thailändische Arbeitskräfte im Ausland geführt hat, was sich negativ auf die Gesamtwirtschaft des Landes auswirkt. Auch thailändische Investoren, die in ausländische Aktien investiert hatten, mussten aufgrund des steigenden Baht ebenfalls Wechselkursverluste hinnehmen, wenn sie ihr Geld wieder nach Thailand zurückführten.
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