Anläßlich des Seminars „The Royal Initiative: Immunity for Thai Economic Structure“, das am Montag in Bangkok stattfand, kritisierte der Gouverneur der Bank of Thailand, dass die junge Generation der Thais zu viel ausgibt.
Er zeigt sich besorgt darüber, dass die Verschuldung der Haushalte dramatisch zunehme, teilweise hervorgerufen durch die aggressive Werbung der Autohersteller sowie der Finanzinstitute mit Null-Prozent Privatkrediten.
Ein Blick auf das Verhalten der Thais habe ergeben, dass sie mehr Geld ausgeben und höhere Schulden machen. Dies gilt insbesondere für die junge Generation, die gerade erst ihren Abschluss gemacht und mit der Arbeit begonnen hat, aber bereits jetzt schon zu viel ausgibt und vieles wahrscheinlich online einkauft, führte er weiter aus.
Seit geraumer Zeit werden Sparer durch die niedrigen Zinsen entmutigt und verlieren den Anreiz zum Sparen. Die Zentralbank versuche daher, durch den Erlass von Vorschriften für die Vergabe von Kreditkarten und Beleihungsgrenzen sowie der Einrichtung von Schuldnerberatungsstellen den Anreiz zum Sparen zu fördern.
Zudem sprach er an, dass noch immer mehr als 40 Prozent der Landbevölkerung mit einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 4.750 Baht als arm gelten. Sie ziehen in die Städte, um dort zu arbeiten. Daher sei es an der Zeit, nachhaltige Entwicklungsziele der Ökonomie zu verfolgen, die schnellstmöglich umgesetzt werden müssten.
Die Verschuldung der Haushalte ist nach Angaben der Zentralbank mit 12,9 Billionen Baht sehr hoch. Die Verschuldungsrate liegt derzeit bei 78,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Auch in Thailand macht sich der Einfluss der westlichen Kultur immer mehr bemerkbar. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass Thais ein Drittel bis die Hälfte ihres Einkommens für ihr Auto ausgeben. Rechnet man noch die Kosten für Miete und die sonstige Lebenshaltung hinzu, dann bleibt zum Sparen nichts mehr übrig.
Gerade junge Thais leben oft über ihre Verhältnisse und bezahlen den Konsum, den sie sich eigentlich gar nicht leisten können, mit Kreditkarten, die großzügig an fast jeden verteilt werden.
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