Ein führender Hotelier ist der Meinung, dass der thailändische Tourismus Probleme hat und es auf der Hand liege und dass eine der Hauptursachen im Mangel an europäischen Besuchern begründet ist.
Der Hotelier tat dies in einem Voice TV-Bericht kund, in dem insgesamt ein düsteres Bild von der thailändischen Tourismusperspektive im Jahr 2019 gemalt wurde. Voice TV ist ein Kanal, der den thailändischen Behörden mit seinen meist kritischen Einschätzungen ein Dorn im Auge ist.
Natthapong La-orwong von der Sofitel-Gruppe machte in dem Bericht klar, dass der Mangel an erwarteten Besuchern aus China und Korea die eine Sache sei, aber das Fernbleiben von Besuchern aus Europa sei mindestens genauso schwerwiegend.
Als die wesentlichen Faktoren für den Rückgang an europäischen Besuchern nannte er den Brexit und die Stärke des thailändischen Baht. Er führte auch an, dass aufgrund der Proteste in Hong Kong weniger Touristen von dort kommen würden. Auch den Mangel an Geschäftsleuten, die nach Thailand kommen, würden die Hotels spüren.
Der Wettbewerb unter den Hotels, die sich in Preiskämpfen befänden, sei hart. Marketingstrategien, die insbesondere das gastronomische Angebot und den guten Service herausstellen, seien derzeit gefragt.
Ein Hotelier aus Phuket, der anonym bleiben wollte, malte ein noch düsteres Bild von der derzeitigen Situation des Touristiksektors. Der Hotelier schilderte, dass nach der Phoenix Bootskatastrophe im letzten Jahr der Tourismus auf der Insel um 25 bis 30% eingebrochen sei, aber selbst im Vergleich zu 2017 sei er noch um 20% gesunken.
In dem Bericht kam jedoch auch zur Sprache, dass, wenn man einige Hoteliers in Phuket fragen würde, dann werden diese sagen, dass der Tourismus in Wirklichkeit um 50% zurückgegangen sei.
Voice TV wies jedoch auch auf die schlechte Weltwirtschaft und die derzeitige Stärke des Baht hin, allgemeine Faktoren, die der Tourismusbranche zu schaffen machen.
Der Kanal berichteten, dass die Branche „an Schwung verloren hat“, nachdem die Zahl der Besucher von 35,6 Millionen im Jahr 2017 auf 38,3 im vergangenen Jahr und nur noch 19,8 im ersten Halbjahr dieses Jahres gestiegen ist.
Angeführt wurde auch, dass die Bank of Thailand ihre Einschätzung der Touristenankünfte für 2019 von 40,4 Millionen auf nur noch 39 Millionen herabgestuft habe.
Auch die Ratingagentur TRIS sei der angesichts der bevorstehenden Hochsaison zu dem Schluss gekommen, dass der Tourismussektor in Schwierigkeiten sei.
Die Ankünfte von chinesischen Touristen ist in der ersten Jahreshälfte 2019 auf 5,6 Millionen gesunken, was laut Voice TV einem Rückgang von 4,7% entspricht.
Voice TV ist ein Kanal, der für seine liberale Haltung und politikorientierten Analyse bekannt ist, und schon des öfteren wegen seiner Kritik an thailändischen Behörden sowie der Regierung aufgefallen ist
Der Sender gehört übrigens Pathongthae Shinawatra, dem Sohn des flüchtigen ehemaligen thailändischen Premierministers Thaksin Shinawatra.
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