Die Länder in Südostasien gehören zu den schlimmsten Verschmutzern der Weltmeere mit Plastikmüll. Die Länder müssten strengere Vorschriften für Kunststoffverpackungen erlassen, um die Verschmutzungen der Meere einzudämmen. Zu diesem Resultat kommt ein Bericht der Vereinten Nationen, der letzte Woche vorgestellt wurde.
Die südostasiatischen Länder tragen wesentlich dazu bei, dass Kunststoffabfälle in die Weltmeere gelangen. Für mehr als die Hälfte des Abfalls sind vier Nationen verantwortlich: Indonesien, die Philippinen, Vietnam und Thailand. Der größte Einzelverursacher jedoch ist China.
Die meisten Länder der Region kämpfen mit schlechten Sortier- und Entsorgungssystemen für ihren Müll. Das zum Teil rasante Bevölkerungswachstum und die explosive Nachfrage nach Konsumgütern führt dazu, dass immer mehr Einweg-Kunststoffe auf Deponien landen oder in die Umwelt gelangen.
Um die wachsende Verschmutzung zu bekämpfen, müssten die Länder in Südostasien, in denen derzeit rund 640 Millionen Menschen leben, eine länderübergreifende Politik zur Regulierung von Kunststoffverpackungen einführen. Zu diesem Ergebnis kommt das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) in dem jetzt vorgestellten 89-seitigen Bericht.
Weltweit werden jedes Jahr rund acht Millionen Tonnen Kunststoffe ins Meer geschüttet, die Meereslebewesen töten und in die menschliche Nahrungskette gelangen, so die zuvor veröffentlichten UNEP-Daten.
Wale und Meeresschildkröten wurden in den letzten Jahren in der Region mit großen Mengen an Plastikmüll im Magen tot aufgefunden.
Im Juni verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) eine Resolution zur Bekämpfung von Abfällen in den Meeren. Von Umweltschützern wurde dies als ein guter erster Schritt gelobt.
Ob die Resolution in allen Ländern umgesetzt wird, ist jedoch fraglich, da innerhalb der ASEAN ein Kodex der Nichteinmischung gegenüber den Mitgliedstaaten gilt. Die notwendige Ausgestaltung der Politik liegt in den Händen der einzelnen Länder.
Einige Regierungen in Südostasien haben bereits umfassende Gesetzesvorhaben und Zeitpläne zur Reduzierung von Kunststoffmüll vorgelegt.
Thailand plant, bis 2025 sieben Arten von Kunststoffen, die am häufigsten im Meer vorkommen, zu verbieten, insbesondere Flaschenverschlüsse, Einwegbeutel, Becher und Strohhalme.
Letzte Woche hat das thailändische Kabinett ein Verbot von Plastiktüten in Supermärkten und Kaufhäusern von 43 Unternehmen beschlossen, das am 1. Januar 2020 in Kraft tritt.
Die Regierung erwartet, dass damit voraussichtlich 45 Milliarden Einweg-Plastiktüten pro Jahr bzw. 225.000 Tonnen eingespart werden und nicht der Verbrennung oder Deponierung zugeführt werden müssen.
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