Thailändische Medien berichteten über ein ständig wachsendes Problem, das von Touristen in Thailand und anderen Teilen Asiens verursacht wird. Sie lassen sich in Krankenhäuser behandeln und reisen ab, ohne ihre Krankenhausrechnungen zu bezahlen.
Der Direktor eines großen Krankenhauses in Phuket hat sogar erklärt, dass etwa die Hälfte der Touristen, die in seinem Krankenhaus behandelt wurden, Thailand verlassen, ohne die Rechnung für ihre Behandlung zu bezahlen.
Die Bemühungen, das Geld durch die betreffenden Botschaften einzutreiben, hätten sich als hoffnungslos erwiesen. Der Direktor zögerte auch nicht, die drei Nationalitäten zu benennen, die sein Krankenhaus am meisten zur Behandlung aufsuchen würden und von denen viele ihre Rechnungen nicht bezahlen würden.
Es wundert kaum, dass Forderungen immer lauter werden, dass nicht nur Ausländer, die ihren Ruhestand in Thailand verbringen, eine Krankenversicherung haben müssen, sondern auch Touristen.
In dem Bericht heißt es weiter, dass viele andere Länder in Asien vor ähnlichen Problemen stehen würden und Südkorea bereits seine Bestimmungen geändert habe. Der enorme Anstieg des Tourismus in ganz Asien, wobei die Regierungen das Wachstum in diesem Sektor vorantreiben, habe die Krankenhäuser vor erhebliche Probleme gestellt.
Die Autoren des Berichts zogen das Fazit, dass Touristen in vielen Ländern in Asien eine Belastung für deren Gesundheitssysteme darstellen, in Thailand sei das nicht anders.
Von Oktober 2018 bis September 2019 blieben Rechnungen über 448 Millionen Baht unbezahlt. Insbesondere Phuket mit jährlich 14 Millionen Touristen ist davon sehr stark betroffen.
Das Vachira Hospital, das größte Krankenhaus in Phuket, behandelte im letzten Jahr rund 9.000 Ausländer. Laut Angaben des Krankenhausdirektors kamen die meisten von ihnen aus Russland, China und Frankreich. Die Hälfte aller ausländischen Patienten hätten ihre Rechnungen nicht bezahlt.
Die meisten Touristen hätten das Vachira Hospital wegen Verletzungen aufgesucht, die sie sich beim Wassersport und Motorradunfällen aber auch durch Angriffe von Tieren zugezogen hatten.
Der Direktor führte weiter aus, das Krankenhaus habe alles versucht, um sein Geld zu bekommen, einschließlich der Kontaktaufnahme zu Verwandten, die in Thailand leben oder zu den betroffenen Botschaften. Jedoch hätten sich die Bemühungen weitgehend als erfolglos erwiesen.
Weiter heißt es in den Berichten, dass vor allem Japan und Südkorea Schwierigkeiten durch den verstärkten Tourismus bekommen hätten und zitierten Kommentare der Nikkei Asian Review. In Südkorea sei daher kürzlich eine Pflichtversicherung für Touristen, die länger als 6 Monate im Land bleiben, eingeführt worden.
Nachdem in Thailand seit dem 31. Oktober dieses Jahres Inhaber eines Non-Immigrant O-A Visums bei der Verlängerung ihrer Aufenthaltsgenehmigung einen Versicherungsnachweis vorlegen müssen, könnte auch für alle Touristen die Zeit kommen, eine Krankenversicherung abschließen zu müssen, wenn sie Thailand besuchen wollen.
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