Die Zahl der Touristenankünfte in Thailand ist im Februar aufgrund der Coronavirus-Epidemie um 44,3% gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das gab die thailändische Tourismusbehörde (TAT) am Montag bekannt.
Bei Besuchern aus China, Thailands größter Touristenressource, betrug der Rückgang sogar 85,3%, verkündete der Gouverneur der TAT bei einem Treffen mit Tourismusanbietern.
Derzeit schätzt das TAT die Gesamtzahl der ausländischen Touristen im Jahr 2020 auf 34,2 Millionen, das sind gegenüber den 39,8 Millionen Besuchern im letzten Jahr 5,6 Millionen weniger. Dabei handelt es sich noch um das Best-Case-Szenario durch die vom Covid-19-Ausbruch verursachten Einbußen.
Im schlimmsten Fall könnte die Zahl der ausländischen Touristen sogar auf 30 Millionen in diesem Jahr zurückgehen, wobei die Ausgaben der Besucher um 22% sinken würden, falls die Virus-Situation im Mai ihren Höhepunkt überschreitet.
Der Tourismus ist für Thailand von entscheidender Bedeutung. Die Ausgaben der ausländischen Besucher haben im vergangenen Jahr 1,93 Billionen Baht (53,5 Milliarden Euro) betragen, was 11% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht.
Die Regierung gab in der letzten Woche bekannt, dass sie am Dienstag die Genehmigung des Kabinetts für ein Konjunkturpaket in Höhe von 2,8 Milliarden Euro beantragen werde, um die Auswirkungen der Coronavirus-Krise zu lindern. Bereits am Montag verkündete jedoch der Premierminister, dass es keine Barauszahlungen geben werde.
Die Wachstumsprognosen für Südostasiens zweitgrößte Wirtschaft liegen für dieses Jahr bei unter 1%. Im Jahr 2019 betrug das Wirtschaftswachstum noch 2,4%, was aber auch schon der niedrigste Wachstumswert seit 5 Jahren war.
Auch die starke thailändische Währung steht weiter unter Beobachtung. Die Zentralbank werde die globalen Ölpreise und die Entwicklungen an den Finanzmärkten genau beobachten und sie bei ihrer Überprüfung der Geldpolitik am 25. März diskutieren, sagte der stellvertretende Gouverneur gegenüber den Medien.
Bereits im vergangenen Monat hat die Zentralbank den Leitzins um einen viertel Punkt auf ein Rekordtief von 1,0% gesenkt. Die meisten Ökonomen erwarten für diesen Monat eine weitere Lockerung.
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