Beamte der Gesundheitsbehörden in Thailand haben prognostiziert, dass bis Ende dieses Jahres bei mindestens 400.000 Menschen das Coronavirus, COVID-19, diagnostiziert werden könnte.
Nach Angaben des Emergency Response Center des Department of Disease Control hat Thailand Daten aus China, Kanada, Ungarn, Schweden und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie Daten des Kreuzfahrtschiffes Diamond Princess verwendet, um vorherzusagen, wie viele Menschen sich mit dem Virus infizieren könnten.
Die Beamten halten drei Szenarien für möglich:
Beim ersten Szenario, das die Gesundheitsbehörden für sehr wahrscheinlich halten, nehmen die Beamten an, dass bis Ende 2020 bis zu 400.000 Menschen mit dem Virus infiziert werden und dass sich die Zahl der Infektionen nach einem anfänglichen Anstieg der Fälle wieder beruhigen wird und die Lungenkrankheit Covid-19 zu einer saisonalen Krankheit wie eine gewöhnlichen Grippe wird. Diese Vorhersage basiert auf der Annahme, dass jede infizierte Person weitere 1,6 Personen infizieren wird.
Beim zweiten Szenario wird davon ausgegangen, dass bis Ende 2020 bis zu 9,9 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert sein könnten, wobei die Fälle während der kühlen Periode in Thailand – im kommenden Januar und Februar – ihren Höhepunkt erreichen werden.
Das dritte Szenario, das als das schlimmste und nach offizieller Einschätzung als das am wenigsten wahrscheinlichste Szenario gilt, geht davon aus, dass bis Ende des Jahres bis zu 16 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert sein könnten.
Gesundheitsbeamte sagen, dass die Zahl der kritischen COVID-19-Fälle über alle Prognosen hinweg bei etwa 5 Prozent der Infizierten liegt, während die Sterblichkeitsrate bei etwa 2 Prozent liegt.
Die Beamten betonen auch, dass die Zahl der vorhergesagten Fälle stark zurückgehen wird, wenn sich die Menschen an die Präventivmaßnahmen halten, die von der Regierung eingeführt wurden, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Am Dienstag kündigte die thailändische Regierung an, dass alle Schulen und Vergnügungsstätten in Bangkok und den Nachbarprovinzen geschlossen werden. Auch Pattaya und Phuket haben angekündigt, dass ihre Bars, Nachtclubs und Unterhaltungsstätten bis zum 31. März geschlossen bleiben.
In der Zwischenzeit sind die Kontrollen an den Grenzübergängen landesweit verstärkt worden, wobei ausländische Touristen ein ärztliches Attest vorlegen müssen, um nachzuweisen, dass sie kein COVID-19 haben, sowie den Nachweis erbringen müssen, dass sie krankenversichert sind. Außerdem werden sie gebeten, eine mobile App herunterzuladen, damit sie nach ihrer Ankunft im Land überwacht werden können.
Obwohl die thailändische Regierung keine Einschränkungen für Reisen innerhalb des Landes erlassen hat und Restaurants, Supermärkte und Lebensmittelläden weiterhin geöffnet sind, werden die Menschen dringend aufgefordert, ein so genanntes „Social Distancing“ zu praktizieren, indem sie einen Abstand von mindestens einem Meter zu anderen Personen einhalten, wenn sie sich im Freien aufhalten, insbesondere zu Personen, die husten oder niesen.
Die Menschen werden auch dazu angehalten, im Freien eine Gesichtsmaske zu tragen und sich regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife und einem alkoholhaltigen Handdesinfektionsmittel zu waschen.
Thailand hat heute 35 neue Coronavirus-Fälle gemeldet, womit die Gesamtzahl der Infektionen auf 212 angestiegen ist. Seit Beginn des Ausbruchs wird ein Todesfall verzeichnet. 42 Patienten haben sich von der Lungenkrankheit erholt und konnten entlassen werden, während 169 Patienten noch im Krankenhaus liegen.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.