Sukhothai – die alte Hauptstadt des Königreichs von Siam
Sukhothai heißt wörtlich übersetzt „Morgengrauen der Freude“. Die Stadt wurde 1238 zur Hauptstadt des siamesischen Königreiches deklariert, das in seiner Blütezeit um einiges größer war als das heutige Thailand.
Allerdings war Sukhothai nur für 140 Jahre Hauptstadt. Im Jahre 1378 wurde Sukhothai Teil des siamesischen Königreiches von Ayutthaya. Heute ist die Stadt nur noch Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Im ersten Jahrtausend der christlichen Zeitrechnung waren Thais aus ihrem ursprünglichen Stammgebiet in der chinesischen Provinz Yünan in einem stetigen Migrationszug nach Südostasien eingewandert. Diese Region wurde zu jener Zeit vorwiegend von Khmers und Mons besiedelt. In deren Staaten lebten die Thais als untergeordnete Volksgruppe.
Mitte des 13. Jahrhunderts rebellierten im Sukhothai-Gebiet zwei Thai-Prinzen, Khun Pa Muang aus der Stadt Rad und Khun Bang Klung aus der Stadt Banyang gegen die Khmer-Herrschaft. Zugute kam ihnen, daß sich zu dieser Zeit das Reich der Khmer schon im Niedergang befand. Sie vertrieben die Khmer aus dem Gebiet um Sukhothai, damals eine Grenzprovinz des Angkor-Reiches. Sie riefen im Jahre 1238 Sukhothai zu ihrer Hauptstadt aus. Den Thron des neuen Reiches bestieg Khun Bang Klang, der den königlichen Titel Sri Inthrathit annahm.
Wenige Jahre nach der Gründung des Sukhothai-Königreiches eroberte im Jahre 1254 der mongolisch-chinesische Kaiser Kublai Khan das Thai-Königreich Nanchao im ursprünglichen Stammgebiet der Thais im heutigen Süd-China. Die Folge war, daß Thais in großer Anzahl nach Südostasien flohen, wo sie die Bevölkerungsstruktur im Sukhothai-Reich stärkten. Das war ein wesentlicher Grund für den Aufschwung des Sukhothai-Reiches gegen Ende des 13. Jahrhunderts.
Auf König Sri Intharathit folgte dessen Sohn Ban Muang, der jedoch nur für kurze Zeit regierte. Sein Nachfolger wurde Ramkhamhaeng, sein jüngerer Bruder, der den Thron 1278 bestieg und für 40 Jahre über das Sukhothai-Reich herrschte.
König Ramkhamhaeng ging als einer der größten Kriegsführer in die thailändische Geschichte ein. Er machte Sukhothai zu einem mächtigen Königreich, das große Gebiete umfasste, die heute Staatsgebiet der Nachbarländer sind.
König Ramkhamhaeng nahm direkte politische Beziehungen zu China auf und machte sogar selbst zwei Reisen nach China. Bereits im Jahr 1282 machte er die erste Reise, um den chinesischen Kaiser Kublai Khan zu besuchen. Die zweite Reise machte er im Jahr 1300 nach dem Tode Kublai Khans. Bei seiner zweiten Reise brachte er Künstler aus China mit, deren Einfluss auf die thailändische Keramik unübersehbar ist..
König Ramkhamhaeng ist auch die heutige thailändische Schrift zu verdanken. Aus den verschiedenen Khmer-Alphabeten ließ er ein neues System entwickeln, um die Thai Sprache zu schreiben. Das heutige Thai-Alphabet ist im wesentlichen noch immer das selbe, das von Ramkhamhaeng im Jahre 1283 entwickelt und eingeführt wurde.
In der heutigen Zeit haben Thais ein vergleichsweise romantisches Geschichtsbild von der Sukhothai-Epoche. Das damalige Königreich wird oftmals als ein Hort der Sorglosigkeit und Freude betrachtet. Als Begründung hierfür wird gerne eine berühmte Inschrift auf einem Stein herangezogen, in der es beispielsweise heißt:
„Dieser Staat Sukhothai ist gut. Im Wasser gibt es Fisch und auf den Feldern steht der Reis. Der König erhebt keine Steuern von den Leuten, die auf den Straßen reisen, die ihre Ochsen zu den Marktplätzen bringen oder auf ihren Pferden dorthin reisen. Wer immer mit Elefanten handeln will, kann dies tun. Wer immer mit Pferden handeln will, kann dies tun. Und wer immer es vorzieht, mit Silber oder Gold Handel zu treiben, der ist nicht gehindert.“
Daneben machte sich auch König Ramkhamhaeng um die buddhistische Religion verdient. Er trug wesentlich dazu bei, daß der Buddhismus fest in der thailändischen Kultur verankert wurde. Die klassische religiös geprägte Kunst hat ihren Ursprung in dieser Epoche. Die thailändische Bildhauerei erreichte während dieser Zeit ihre ersten Höhepunkte.
Insgesamt herrschten in dieser Epoche acht verschiedene Könige. Der Niedergang des Staates zeichnete sich bereits während der Regentschaft der letzten beiden Herrscher ab. Im Jahre 1378 kam das Ende, als Sukhothai dem aufstrebenden Ayutthaya-Reich einverleibt wurde.
Die einstmalige Größe Sukhothais lässt sich noch heute aus den erhaltenen architektonischen Monumenten ersehen. Die Ruinen des Königspalastes, die buddhistischen Tempel, Stadttore und Mauern, die Gräben, Dämme, Kanäle und Teiche der alten Stadt wurden vom thailändischen Fine Arts Department zusammen mit der UNESCO aufwendig restauriert.
Wie kommt man nach Sukhothai
Es gibt keine Züge, die direkt nach Sukhothai fahren. Man kann jedoch den Zug nach Phitsanulok nehmen und mit dem Nahverlehrsbus die 50 km nach Sukhothai zurücklegen. Die Busfahrt dauert etwa 1 Stunde.
Eine direkte Flugverbindung nach Sukhothai gibt es nicht. Thai Airways fliegt täglich nach Phitsanulok. Von hier aus kann man mit dem Bus weiterfahren.
Wo gibt es thailändisches Kunsthandwerk
In der Nähe des historischen Parks, dem alten Sukhothai, befindet sich das Sukhothai Cultural Center. Hier wird thailändisches Kunsthandwerk in seiner ganzen Bandbreite angeboten. Hier gibt es handgewebte Seide, Korbwaren und sogenannte Antiquitäten.
Im Bezirk Si Satchanalai liegt das Weberdorf Hat Sieo, das für seine Stoffe bekannt ist, die in einem sehr eigenen typischen Stil hergestellt werden.
Vor dem Rathaus gibt es den Schrein Laden Phra Mae Ya. Hier werden sogenannte Antiquitäten, handgewebte Stoffe und anderes thailändisches Kunsthandwerk verkauft.
Die Sehenswürdigkeiten im Neuen Sukhothai
Phra Mae Ya Schrein
Der Schrein befindet sich vor dem Gebäude der Provinzverwaltung. Er beherbergt Phra Mae Ya, eine etwa 1 Meter große Steinfigur mit einem weißen Gesicht und langem Haar. Die Figur ist im Stil einer Königin aus früheren Zeiten angezogen. Wahrscheinlich wurde die Statue während der Regierungszeit von König Ramkhamhaeng erschaffen, der sie dem Andenken an seine Mutter, Nang Suan, widmete.
Alt-Sukhothai – Sehenswürdigkeiten innerhalb der Mauern
Die Mauern der Alten Stadt
Der heutige historische Park wird von den Stadtmauern umgrenzt. Die Nord- und die Südmauern haben eine Länge von jeweils 2.000 Meter, die Ost- und Westmauern sind sind nur 1.600 Meter lang. Die Mauern verfügen über vier Haupttore. Im Norden ist es San Luang, im Süden Namo, im Osten ist es Kamphaenghak und im Westen Oar. In einer Stein-Inschrift wird darauf hingewiesen, daß auf Anweisung von König Ramkhamhaeng an jedem Tor eine Glocke installiert wurde. Hatte ein Untertan ein Anliegen, so konnte er die Glocke läuten. Der König kam dann vor das Tor, um entweder seine Hilfe anzubieten, einen Streit zu schlichten oder irgendwelche Anordnungen zu erlassen. Innerhalb der Mauern, bzw. in ihrer unmittelbaren Nähe gibt es 35 verschiedene Monumente zu besichtigen, vorwiegend Ruinen von Palästen und buddhistischen Klöstern.
Der Königspalast und Wat Mahathat
Der Königspalast liegt im Zentrum der alten Stadt. Er erstreckt sich über ein Gebiet von 16 Hektar. Das ist etwa ein Viertel des gesamten Gebietes innerhalb der Mauern. Eingegrenzt wird das Grundstück, auf dem sich der ursprüngliche Palast befand, durch einen Graben. Es ist in zwei Bereiche aufgeteilt, den königlichen Wohnsitz und Wat Mahathat, dem königlichen Palasttempel.
Hier wurde im 19. Jahrhundert von König Mongkol die berühmte Stein-Inschrift von König Ramkhamhaeng gefunden, zusammen mit einem Stück des Stein-Throns Manangkhasila Asana. Diesen Thron hatte König Ramkhamhaeng in einem Hain aufstellen lassen. An normalen Tagen ging er von hier aus seinen Staatsgeschäften nach, während er hier an buddhistischen Feiertagen von einem Mönch religiöse Unterweisungen erhielt. Später wurde dieser Thron nach Bangkok gebracht und dort im Tempel des Smaragd-Buddha aufgestellt.
Der Tempelbezirk des Wat Mahathat liegt im Westen hinter dem eigentlichen Königspalast. Es ist der größte Wat von Sukhothai, der den üblichen Haupt-Chedi im frühen Thai-Stil aufweist. An der unteren Ebene des Chedi befinden sich Figuren der Buddha-Jünger in einer Haltung der Bewunderung. Auf Podesten sind sitzende Buddha-Statuen platziert.
Früher befand sich in einer großen Vihara des Wats eine bemerkenswerte sitzende bronzene Buddha-Statue im Sukhothai-Stil. Diese Statue wurde 1362 auf Anordnung von König Lithai erschaffen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde von König Rama III angeordnet, die Statue nach Bangkok in die Vihara Luang im Wat Suthat zu bringen. Dort wurde ihr der neue Name Phra Si Sakaya Muni verliehen. Vor der großen Vihara befindet sich eine kleinere Vihara, die wahrscheinlich während der Ayutthaya-Epoche errichtet wurde.
Wat Si Sawai
Südwestlich vom Wat Mahathat liegt das Wat Si Sawai. Die drei Pagoden werden von einer Mauer eingegrenzt. Es gibt eine Vihara im hinduistischen Stil. Alle anderen Viharas sind buddhistisch. Offensichtlich diente das Grundstück ursprünglich als Hindu-Schrein, das später in ein buddhistisches Kloster umgewandelt wurde. Dazu ist anzumerken, daß die Khmers, die vor den Thais über Sukhothai herrschten, dem Hindu-Glauben anhingen.
Wat Traphang Ngoen
Westlich vom Wat Mahathat befindet sich das Wat Traphang Ngoen. Früher stand auf einem Inselchen inmitten eines Teiches ein Bot. Heute allerdings sind nur noch Ruinen der ursprünglichen Struktur übriggeblieben.
Wat Chana Songkhram
Dieses Wat liegt nördlich vom Wat Mahathat. Wichtigstes Bauwerk des Tempels ist ein runder Chedi in singhalesischem Stil. Davor stehen noch die Grundmauern einer Vihara. Hinter dem Chedi befindet sich ein Ubosot. Ebenfalls noch erhalten sind die Grundmauern von 12 kleineren Chedis.
Wat Sa Si
Dieses Wat liegt in der Nähe des Wat Chana Songkhram. Das bedeutendste noch erhaltene Bauwerk ist ein in singhalesischem Stil erbautes Chedi, das sich auf einem Inselchen im Traphang-Trakan-Teich befindet. In einer großen Vihara ist eine Buddha-Statue aus Stuck untergebracht.
Wat Tha Pa Daeng
Dieses Monument nördlich des Wat Mahathat besteht nur aus einer einzigen Pagode mit einem Treppenaufgang. Bei Ausgrabungen wurden hier hinduistische Sandstein-Figuren im Lopburi-Stil gefunden. Im Angkor-Reich der hinduistischen Khmers war Lopburi ein wichtiges Verwaltungszentrum.
Denkmal von König Ramkhamhaeng
Diese bronzene Statue des Königs Ramkhamhaeng befindet sich nördlich des Wat Mahathat. Das Denkmal stellt den König sitzend auf dem Manangkhasila Asana Thron dar. Das Podest ist mit einem Relief geschmückt. In Bildern wird hier das Leben Ramkhamhaengs nachgestellt.
Wat Mai
Dieses Wat findet man nördlich vom Wat Mahathat. Bedeutendstes Bauwerk ist eine Vihara, die aus Ziegel im Ayutthaya-Stil erbaut ist. Hier wurde eine bronzene Buddha-Statue unter einer Naga-Schlange im Lopburi-Stil gefunden. Die Skulptur wird jetzt im Ramkhamhaeng Nationalmuseum aufbewahrt.
Ramkhamhaeng Nationalmuseum
Das Ramkhamhaeng Nationalmuseum wurde am 25. Januar 1964 eröffnet. Hier werden historische Kunstgegenstände ausgestellt, die in Sukhothai und Umgebung bei Ausgrabungen gefunden wurden. Ebenfalls hier zu sehen sind Geschenke, die der Abt des Klosters Wat Ratchathani erhalten hat.
Wat Traphang Thong
Östlich vom Wat Mahathat steht dieses buddhistische Kloster auf einer inmitten in eines großen Teichs. Der weitgehende zerstörte Chedi war ursprünglich in ceylonesischem Stil erbaut worden. Vor der Ruine des Chedis befindet sich ein neuer Mondop. Darin wird eine Nachbildung eines Buddha-Fußabdrucks aus dem Jahr 1390 aufbewahrt. Zusammen mit dem Loi-Krathong Volksfest findet hier ein jährlich wiederkehrendes Tempelfest statt, in dem die Fußabdrücke Buddhas gefeiert werden.
Sehenswürdigkeiten Nördlich der alten Stadt
Wat Phra Phai Luang
Dieser Tempel liegt etwa 500 Meter nördlich des San-Luang-Tores. Ursprünglich war es ein hunduistischer Khmer-Schrein, der später als buddhistisches Kloster genutzt wurde. Rund um das Kloster verläuft ein Wassergraben, der das Tempelgrundstück eingrenzt. Nach dem Wat Mahathat wird dieses Wat als das zweitwichtigste in Sukhothai angesehen.
Auf dem Tempelgrundstück gibt es drei Pagoden. Sie ähneln denen des Wat Si Sawai, wobei allerdings die südliche und die mittlere Pagode zerstört sind. In seiner vollen Form besichtigt werden kann nur die nördliche Pagode, die mit Stuck-Figuren dekoriert ist. Vor den Pagoden befindet sich eine Vihara sowie ein eingefallener Chedi, zu dem ein Podest mit einer sitzenden Buddha-Statue aus Stuck gehört. Ein Mondop enthält Buddha-Statuen in den vier verschiedenen Haltungen, sitzend, liegend, stehend und gehend. Alle vier Statuen jedoch sind beschädigt.
Bei Ausgrabungen auf dem Tempel-Grundstück wurde Shivalinga, ein phallisches Symbol des Hindu-Gottes Shiva entdeckt. Im Hinduismus ist Gott Shiva die dritte Gottesfigur des Trimurti,der Zerstörer. Die beiden anderen Götter sind Brahma, der Schaffende, und Vishnu, der Erhaltende.
Die Tonbrennerei von Thuriang
In der Tonbrennerei von Thuriang wurden einstmals Celadon Tonwaren hergestellt. Auf einem Gebiet von 100 mal 700 Metern standen Brennöfen. Jeder dieser Brennöfen bestand aus drei Komponenten, der Feuerstelle, dem eigentlichen Ofen und dem Rauchabzug. Die hier gefundenen Tonwaren waren mit drei verschiedenen Symbolen gekennzeichnet: einem Rad, einer Blume und einem Fisch. Heute stehen auf dem Gelände der Tonbrennerei Thuriang die Überreste von 49 Brennöfen und anderen Ausstattungen, die für die Herstellung der Tonwaren benötigt wurden. Im Norden der Anlage findet man einen Teich, dessen Wanne komplett in Stein gehauen wurde.
Wat Sangkhawat
Diese Tempelanlage liegt etwa 2 km nördlich vom Wat Mahathat und hat eine Vihara mit einer Buddha-Statue aus Stuck im Sukhothai-Stil. Hinter der Vihara steht ein Chedi, der im ceylonesischen Stil errichtet wurde. Etwas weiter südlich stehen noch die Grundmauern eines Ubosots.
Wat Hin Tang
Etwa 2,5 km nördlich vom Wat Mahathat liegt diese Tempelanlage. Sie besitzt einen Chedi im ceylonesischen Stil, der aus Ziegel gefertigt wurde. Er steht auf einem großen Podest und ist von einer Mauer umgeben. Im Wat Hin Tang gibt es eine Inschrift, die buddhistische Reliquien und religiöse Riten beschreibt.
Wat Khung Wai
Ungefähr 300 Meter vom Wat Hin Tang befindet sich diese Tempelanlage.
Wat Si Chum
Dieses Wat liegt etwa 1,5 km nördlich vom Wat Mahathat. Ursprünglich war die Tempelanlage von einem Wassergraben umgeben. Das wichtigste Bauwerk der Anlage ist ein quadratischer Mondop, der eine monumentale Buddha-Statue mit dem Namen Phra Achana enthält, die in der Haltung der Unterwerfung Maras ausgeführt ist. Im Kern ist diese Statue aus Ziegelsteinen gefertigt. Die Außenhaut besteht aus Stuck. Die Statue hat eine Schoßbreite von über 11 Meter. Der quadratische Mondop hat eine Seitenlänge von 32 Metern und ist 15 Meter hoch. Die Mauern des Mondops sind 3 Meter dick. In einer der Mauern gibt es einen Aufgang zum Dach. Die Decke dieses Aufgangs ist mit über 50 Steintafeln verziert, die Szenen aus dem Jakata enthalten.
Sehenswürdigkeiten Westlich der Alten Stadt
Wat Saphan Hin
Dieser Tempelbezirk liegt in etwa in 200 Meter Höhe auf einem Berg. Ein Pfad, der mit Schieferplatten ausgelegt ist, führt dorthin.
Wat Aranyik
Diese Tempelanlage befindet sich ganz in der Nähe des Wat Saphan Hin. Rund um das Wat Aranyik findet man die Grundmauern von Ubosots und Viharas, sowie Höhlen und Hütten (Kuti) der Mönche.
Wat Chang Rob
Dieses hat seinen Namen nach der Elefantenbüste, mit der die Grundmauer des Chedis dekoriert ist. Vor dem Chedi steht noch die Grundmauer einer Vihara.
Wat Chedi Ngam
Dieses Wat liegt im Aranyik-Gebiet. Das bedeutendste Gebäude ist ein Chedi im ceylonesischen Stil. Im Osten der Anlage stehen noch eine Vihara, sowie vier kleinere Bauwerke aus Stein. Im nördlichen Teil der Anlage gibt es einen Teich, der in Stein gehauen wurde.
Wat Tham Hip
Dieses Wat liegt auf einem Hügel im Aranyik-Gebiet in der Nähe des Wat Chedi Ngam. Zu sehen gibt es hier noch die Grundmauern einer Vihara und eines Chedi.
Phra-Ruang-Damm
Dieser Damm wurde aus Erdreich aufgeschüttet. Er wurde geschaffen, um Wasser zwischen dem Phra Bat Yai und den Hügeln von Kiew Ay Ma zurückzuhalten. Der Damm wurde schon in alten Sukhothai-Inschriften erwähnt. In der Neuzeit wurde er von der thailändischen Bewässerungsbehörde komplett restauriert.
Wat Mongkon
In dieser Tempelanlage sind noch eine große Vihara sowie ein Chedi im ceylonesischen Stil erhalten geblieben.
Wat Phra Yun
Diese Anlage liegt etwa 2,5 km westlich vom Wat Mahathat. Hier gibt es eine Vihara, in der sich eine stehende Buddha-Statue befindet.
Wat Pa Ma Muang
Dieser Tempelbezirk liegt in einem Mango-Hain. Er fand schon Erwähnung in alten Sukhothai-Inschriften. Hier sind nur noch die Grundmauern eines Chedis im ceylonesischen Stils sowie eines Ubosots stehengeblieben.
Ho Thewalai Maha Kasetra Phiman
Dieser Schrein ist dem Gott der Felder gewidmet. Er befindet sich in der Nähe des Wat Pa Ma Muang. Das Bauwerk besteht aus einem quadratischen Podest mit einer dreifachen Überdachung. Die Form des Gebäudes erinnert an einen Mondop. Wahrscheinlich beherbergte der Schrein früher einmal Hindu-Statuen.
Wat Tuk
Dieses Wat ist etwa 100 Meter vom Ho Thewalai entfernt. Das wichtigste Gebäude der Tempelanlage ist ein fensterloser, quadratischer Mondop. Davor stehen eine Vihara und ein Chedi.
Sehenswürdigkeiten Südlich der Alten Stadt
Wat Ton Chan
Dieses Wat befindet sich außerhalb der Stadtmauern etwas über eine Kilometer entfernt vom Wat Mahathat. Hier gibt es einen Chedi im ceylonesischen Stil, der aus Ziegel-Mauerwerk erbaut wurde. In den Nischen des Chedis stehen Buddha-Figuren. In der ebenfalls aus Ziegel erbauten Vihara steht eine handlose Buddha-Statue aus Stuck. In der Tempelanlage wurden sehr schöne Votiv-Tafeln gefunden, die Sanaechan genannt werden.
Wat Chetuphon
Wichtigstes Bauwerk dieses Wats ist ein Mondop, in dem vier Buddha-Statuen stehen, deren Haltung verschiedenen ist. In einem Abschnitt des Mauerwerks gibt es Balustraden-Fenster. Hinter dem Mondop gibt es einen kleinen Tempelbezirk, in dem eine Buddha-Statue mit dem Namen Phra Si Ariya (Matireya) steht. Die Statue ist auch als Buddha der Zukunft bekannt.
Wat Si Phichit Kitti Kanlayaram
Eine Chedi im ceylonesischen Stil, der auf einem quadratischen Podest steht, ist das wichtigste Bauwerk dieses buddhistischen Klosters. Vor dem Chedi steht eine Vihara, die von einem Wassergraben umgeben ist. Bei Ausgrabungen wurde in der Anlage eine Stein-Inschrift in Pali und Thai gefunden, die wahrscheinlich aus der Zeit zwischen 1400 und 1404 stammt.
Wat Asokaram
Diese große Tempelanlage ist auch als Wat Saladdai bekannt. Sie liegt außerhalb der südlichen Stadtmauer, ca. 1,4 km vom Wat Mahathat entfernt. Hier stehen lediglich nur noch die Grundmauern des Haupt-Chedis, der Vihara und des Mondops.
Wat Wihan Thong
Die Anlage befindet sich in der Nähe vom Wat Asokaram. Wichtigstes Bauwerk ist ein Ziegel-Chedi.
Wat Langkaram
Dieses Wat befindet sich ebenfalls in der Nähe des Wat Asokaram. Hier ist ein Chedi im ceylonesischen Stil sowie der Ubosot erhalten geblieben.
Sehenswürdigkeiten Östlich der Alten Stadt
Wat Traphang Thong Lang
In dieser Tempelanlage ist das wichtigste Gebäude ein quadratischer Mondop. Östlich vom Mondop steht die Vihara und dahinter ein Usobot. Die äußeren Mauern des Mondops sind mit Nischen versehen, die mit Stuck-Figuren schön dekoriert sind. Auf der südlichen Seite wird Buddha dargestellt, wie er von Engeln begleitet aus dem Tavatimsa-Himmel herabsteigt. Die westliche Mauer zeigt Buddha, wie er seinen Vater und Verwandte seine Lehren näher bringt. Auf der nördlichen Seite wird Buddha dargestellt, wie er seine Frau unterweist. Die Stuckfiguren hier gelten als Meisterwerke der Sukhothai-Kunst.
Wat Chedi Soong
Dieses Wat befindet sich in der Nähe des Wat Traphang Thong Lang. Auf einem dreistufigen Podest steht ein Chedi im ceylonesischen Stil. Davor befindet sich eine kleine Vihara.
Wat Hot Phayom
Diese Anlage steht 2km vom Wat Mahathat entfernt außerhalb der östlichen Stadtmauer inmitten von Reisfeldern. Vom ursprünglichen Tempel sind nur noch die Grundmauern und Podeste übriggeblieben.
Wat Ko Mai Daeng
Die Anlage befindet sich inmitten von Reisfeldern in der Nähe des Wat Chedi Soong. Ein Chedi ist alles, was erhalten geblieben ist.
Si Satchanalai
Si Satchanalai liegt etwa 65 km nördlich der Stadt Sukhothai. Bekannt ist die Stadt durch ihren historischen Park am rechten Ufer des Yom-Flusses. Hier gibt es zahlreiche Ruinen der Sukhothai-Epoche zu besichtigen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Wat Chang Lom. Wichtigstes Bauwerk dieses buddhistischen Klosters in Si Satchanalai ist die im ceylonesischen Stil erbaute große Pagode, deren Grundmauern mit 39 Stuck-Elefanten geschmückt sind. Dieses Kloster wurde wahrscheinlich auf Anordnung des Königs Ramkhamhaeng gebaut.
Der Ramkhamhaeng Nationalpark
Der Park umfasst ein Gebiet von ca. 340 Quadratkilometer. Er liegt etwa 15 Kilometer südlich der Stadt Sukhothai. Im Park gibt es hohe Hügel mit sehr steilen Klippen, die über 1.200 Meter hoch sind, sowie einen beeindruckenden Wasserfall. Im Park findet man eine Vielfalt an Pflanzen und wild lebenden Tieren. Archäologische und historische Stätten mit den Überresten der ehemaligen Bauwerke verleihen dem Park einen zusätzlichen Reiz.
Im Park gibt es Unterkünfte in Bungalows und Zelten, die über die National Park Section im Forestry Department reserviert werden können.
Karte von Sukhothai
Weitergehende Literatur:
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