Eine Umfrage des National Institute of Development Administration (Nida Poll) hat ergeben, dass die Mehrheit der Thailänder nach wie vor dagegen ist, das Land für Ausländer, die nicht mit Covid-19 infiziert sind, zu öffnen. Als Begründung gaben sie an, dass die Gefahr sich mit dem Coronavirus zu infizieren weltweit noch immer sehr groß sei.
Die Umfrage wurde vom 6. bis 8. Juli im ganzen Land durchgeführt. Teilgenommen haben 1.251 Personen aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten. Die Befragten mussten mindestens 18 Jahre alt sein und hatten verschiedene Bildungsniveaus und Berufe.
Zur Abstimmung vorgeschlagen wurde ein „Medizin- und Wellness-Programm„, das Ausländern, die negativ auf Covid-19 getestet wurden, erlauben würde, ins Land einzureisen, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Sie müssten sich einer 14-tägigen Quarantäne unterziehen, bevor sie in ihre Heimatländer zurückkehren dürfen.
Die Mehrheit, genau 55,32%, war mit dem Programm nicht einverstanden. 41,41% der Befragten lehnten das Programm völlig ab. Sie waren der Meinung, die einreisenden Personen könnten Überträger des Virus sein und eine zweite Welle der Pandemie auslösen. Alle Infektionen in den letzten 6 Wochen seien durch thailändische Rückkehrer aus dem Ausland eingeschleppt worden. Weitere 13,91% der Befragten gaben an, dass sie dem nicht zustimmen könnten, weil die derzeitige Lage die Einreise von Ausländern noch nicht rechtfertige, selbst wenn diese einen negativen Gesundheitstest vorweisen könnten.
Von den Befürwortern gaben 23,10% an, dass ein solches Programm dazu beitragen könne, die Reputation der medizinischen Einrichtungen in Thailand zu stärken und die Wirtschaft anzukurbeln. Weitere 21,58% stimmten dem eher verhalten zu. Als Begründung gaben sie an, dass sich die von Thailand ergriffenen Maßnahmen als wirksam gegen die Ausbreitung des Covid-19-Virus erwiesen hätten.
Ein zweites Programm, über das die Teilnehmern der Umfrage abstimmten, würde es Ausländern, die zur medizinischen Behandlung einreisen dürfen, ermöglichen, durch Thailand zu reisen, nachdem sie sich einer 14-tägigen Quarantäne unterzogen haben.
37,89% der Personen, die zu diesem zweiten Programm befragt wurden, waren strikt dagegen und wollten dies erst dann erlauben, wenn Covid-19 zu 100% ausgerottet ist. Sie zeigten kein Vertrauen in die 14-tägige Quarantäne. 14,55% stimmten dem Programm zwar nicht zu, wollten es aber auch nicht befürworten, weil sie eine zweite Welle der Pandemie befürchteten. Ihrer Meinung nach sei Covid-19 hauptsächlich von Ausländern eingeschleppt worden.
Demgegenüber unterstützten 24,14% der Befragten das Programm mit Nachdruck und sagten, es würde zur Erholung des Tourismus und zur Ankurbelung der Wirtschaft beitragen. Weitere 23,26% stimmten dem Programm in eher abgeschwächter Form zu und begründeten dies mit ihrem Vertrauen in das medizinische Gesundheitssystem von Thailand. Für den Rest, 0,16% der Teilnehmer, war diese Frage nicht relevant.
Auf die Frage nach dem von der Regierung vorgesehenen Travel-Bubble-Programm, das es Ausländern aus Ländern ohne Covid-19 ermöglichen würde, das Land zu besuchen, sprach sich eine Mehrheit von 54,36% für das Programm aus. Davon stimmten 25,90% ausdrücklich zu und argumentierten, das Programm würde zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur Wiederbelebung des Tourismus und der Luftfahrtindustrie beitragen, während weitere 28,46% der Teilnehmer aus dem gleichen Grund dem jedoch eher nur verhalten zustimmten.
29,65% der Befragten sprachen sich entschieden gegen ein solches Programm aus. Weitere 14,95% äußerten ihre Furcht vor einer zweiten Welle der Pandemie und bekundeten ihre mäßige Ablehnung. Der Rest, 10,4% der Teilnehmer, war in dieser Frage unentschlossen.
Auf die Frage, ob sie zuversichtlich seien, dass die Regierung in der Lage sein würde, die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen, wenn Ausländer im Rahmen dieser Programme ins Land gelassen würden, waren 59,63% nicht davon überzeugt, während 39,33% diesbezüglich keine Bedenken hatten. Die verbleibenden 1,04% hatten diese Frage nicht beantwortet.
Quelle: Bangkok Post
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