Nachdem zwei neue eingeschleppte COVID-19-Fälle Ängste vor einem erneuten Coronavirus-Ausbruch ausgelöst haben, hat die thailändische Regierung gestern die Einreisebestimmungen für Ausländer verschärft. Auslöser waren zwei neue Fälle von importierten Coronavirus-Infektionen mit möglicher Gefährdung der Öffentlichkeit, die bei vielen Thais Besorgnis über eine zweite Infektionswelle ausgelöst haben.
In Thailand gibt es zwar seit 50 Tagen keine bestätigte lokale Übertragung des Coronavirus mehr, aber zwei Fälle unter Ausländern in dieser Woche haben zur Selbstisolation von mehr als 400 Menschen und in den sozialen Medien zu Befürchtungen über eine neue Ansteckung geführt.
Daraufhin wurden alle Personen isoliert, die dem Kontakt mit einem 43-jährigen Besatzungsmitglied eines ägyptischen Militärflugzeugs in der östlichen Provinz Rayong und einem 9-jährigen Mädchen und Familienmitglied eines sudanesischen Diplomaten in Bangkok ausgesetzt gewesen sein könnten.
Beide waren von der obligatorischen 14-tägigen staatlich überwachten Quarantäne befreit, die für Rückkehrer aus dem Ausland vorgeschrieben ist.
Die thailändischen sozialen Medien waren gestern voll von Kommentaren, in denen das Centre for Covid-19 Situation Administration (CCSA), die Armee und die Regierung dafür verantwortlich gemacht wurden, dass sie mit Covid-19 infizierten Personen die Einreise ins Land erlauben, nur weil diese privilegiert seien.
Die Regierung musste einräumen, dass die Bestimmungen für Diplomaten und Besatzungsmitglieder von Flugzeugen, die zu den wenigen Ausländerkategorien gehören, denen seit März die Einreise mit Auflagen zur Selbstisolierung gestattet wurde, zu lasch gewesen seien.
Sogar der Premierminister meldete sich zu Wort und sagte, dass die Vorfälle nicht hätten passieren dürfen, dass es ihm wirklich leid tue und er sich bei der Öffentlichkeit dafür entschuldigen wolle.
Unter der Bevölkerung machte sich indessen die Sorge breit, dass die eingeschleppten Fälle eine zweite Infektionswelle auslösen und die Regierung veranlassen könnte, eine erneute Abriegelung über das Land zu verhängen, das nach der Lockerung der Restriktionen gerade auf dem Weg ist, zur Normalität zurückzukehren.
Auf Grund der Vorfälle waren am Dienstag zwei Schulen in Bangkok und die meisten der Schulen in der Provinz Rayong geschlossen worden, weil ihre Lehrer Orte besucht hätten, an denen sie möglicherweise Gefahr liefen, sich mit Covid-19 zu infizieren. Der Ägypter war am vergangenen Mittwoch mit einer Militärmaschine am Flughafen von U-Tapao angekommen und hatte sich vor seiner Abreise am Samstag in Rayong in einem Einkaufszentrum aufgehalten, bevor er positiv auf Covid-19 getestet wurde.
Daraufhin wurden zwei Shopping Malls in Rayong vorübergehend bis Freitag geschlossen, die sich umfassenden Desinfektionsmaßnahmen unterziehen müssen. Laut Medienberichten wurden etwa 90% der Hotelbuchungen storniert. Geschäftsinhaber und Hoteliers werfen den Behörden und der Regierung vor, dass sie deren Nachlässigkeiten jetzt ausbaden müssten.
Die Regierung hat daraus die Konsequenzen gezogen und die Einreisebestimmungen für Ausländer verschärft:
Diplomaten und deren Familienmitglieder, die sich zuvor in ihren Residenzen unter Selbstquarantäne stellen durften, müssen sich nun unter staatlicher Aufsicht in Quarantäne begeben.
Die Erlaubnis zur Einreise für kurzfristige Besuche von Geschäftsleuten und Staatsgästen, die ab dem 1. Juli wieder einreisen durften, wurde ausgesetzt. Coronavirus-Tests wurden für alle Personen angeordnet, die möglicherweise mit den beiden Fällen in Kontakt gekommen sind.
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