Thailand bleibt ausländischen Touristen nach wie vor verschlossen. Sonderabkommen mit einigen asiatischen Ländern wie China, Japan und Süd-Korea wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Inzwischen ist das Land dazu übergegangen, den Tourismus mit Einheimischen zu pushen, um die Einnahmeverluste zumindest etwas auszugleichen.
Thailand ist in hohem Maße vom Tourismus abhängig, der etwa 15% zum BIP beiträgt. Den Hotels und Resorts bleibt derzeit gar nichts anderes übrig, als sich intensiv auf einheimische Touristen einzustellen, indem sie in ihren Unterkünften die Covid-19 Auflagen strikt erfüllen und so die Bedenken derjenigen zerstreuen, die Angst davor haben, sich zu infizieren.
Es zeigt sich jedoch, dass zahlreiche der beliebten internationalen Touristenorte für viele normale Einheimische schwer zu erreichen sind. Vor allem Wochenendurlauber aus Bangkok verlagern ihre Reisen stattdessen in Ferienorte wie Hua Hin, die logistisch einfacher und günstiger zu erreichen sind. Hua Hin ist nur drei Autostunden entfernt und auch nicht ganz neu für Wochenend-Urlauber aus der Hauptstadt. Seit über einem Jahrhundert ist der Ferienort ein beliebter Rückzugsort nicht nur für Angehörige des Königshauses, sondern auch für die besser betuchten Bürger von Bangkok. Jetzt, nachdem die Regierung Reisegutscheine ausgegeben hat, erlebt der Tourismus im Ferienort dank der günstigen Lage zur Hauptstadt einen regelrechten Boom.
Laut verschiedenen Medienberichten verzeichnen insbesondere höherpreisige Hotels und Resorts wie beispielsweise das Anantara Hua Hin Resort überraschend hohe Belegungsraten. Laut dem General Manager des Resorts sind die unerwarteten Buchungszahlen insbesondere auf Last-Minute-Reisende zurückzuführen.
Er führte an, dass sie erwartet hatten, bei der Wiedereröffnung gut ausgelastet zu sein, aber die Nachfrage hätte die ursprünglichen Erwartungen übertroffen. Es sei wirklich unglaublich gewesen. Vor allem die große Last-Minute-Nachfrage habe sie selbst überrascht, an den langen Wochenenden sei das Resort zu 100% ausgelastet gewesen.
Im Resort selbst hat sich der normale Ablauf geändert, ebenso wie das gesamte Erscheinungsbild. Sicherheitsmaßnahmen begleiten die Gäste überall hin. Beim Einchecken erhalten die Gäste einen desinfizierten Stift, um das Formular mit ihre Kontaktdaten auszufüllen. Auch werde die Körpertemperatur der Gäste überprüft. Die Schalter in der Lobby sind mit Plexiglasscheiben versehen, um Mitarbeiter und Gäste vor Ansteckung zu schützen.
Um Berührungspunkte zu verringern, haben sich auch die Abläufe beim Betreten der Hotelzimmer geändert. Alle Fernbedienungen sind mit Plastikhüllen überzogen. Den Gästen werden Ausstattungspakete mit Gesichtsmasken, deren Benutzung nur für die Essbereiche obligatorisch ist, sowie Handdesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Die Tischleuchten wurden in UVC-Ozon-Entkeimungslampen umgewandelt, die mit jedem Betreten der Zimmer eingeschaltet werden.
Auch das Personal musste sich an die strengen Sicherheitsvorkehrungen anpassen. Die Angestellten müssen rund um die Uhr Masken tragen und beim Buffet wird das Essen serviert. Selbstbedienung, wie früher üblich, ist nicht mehr möglich. Die Speisen am Buffet werden hinter Plexiglas präsentiert, um eine mögliche Ansteckung zu verhindern. An den Tischen gibt es keine Stoffservietten mehr.
Viele andere Sicherheitsmaßnahmen sind für die Gäste meist unsichtbar, so muss sich auch das Hotelpersonal Temperaturkontrollen und anderen sanitären Praktiken unterziehen.
Der Generalmanager des Anantara Hua Hin Resorts freut sich natürlich darüber, dass der Ferienort und natürlich auch sein Resort derzeit einen Boom erlebt. Schon lange nicht mehr habe er zu so vielen Leuten sagen müssen, dass sein Haus voll sei.
Das Anantara Resort ist nicht das einzige Hotel oder Resort im Ort, das derzeit gut gebucht wird. Berichten zufolge profitieren viele Hotels davon, für einheimische Touristen geöffnet zu haben. Auch der Nachtmarkt von Hua Hin ist gut besucht.
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