Die Touristenankünfte auf den Philippinen sind in den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 um 73% eingebrochen. Laut einem Bericht der Philippinischen Nachrichtenagentur sind in dem Zeitraum nur noch 1,3 Millionen Besucher auf die Philippinen gekommen.
Der Staatssekretär für Tourismus äusserte sich dahingehend, dass in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres noch 4.852.107 internationalen Touristen angekommen seien. Die Einnahmen aus dem Tourismus insgesamt seien um 72% auf 81 Milliarden PHP geschrumpft.
Der große Einbruch im Tourismus begann Mitte März, als von der Regierung Reisebeschränkungen eingeführt wurden, um die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen.
Da praktisch in den letzten fünf Monate keine Ausländer den Inselstaat besuchten, ist die Branche nun zur Kompensierung der Einnahmen vollständig auf den inländischen Tourismus angewiesen. Der PNA zufolge zeigt sich der Staatssekretär für Tourismus optimistisch, dass der lokale Reiseverkehr mit der Öffnung für inländische Touristen den Ausfall ausgleichen könne.
Laut Aussagen des Staatssekretärs seien 10,8% des BIP des Landes auf den Inlandstourismus zurückzuführen. Basierend auf den neuesten Daten der philippinischen Statistikbehörde erreichten die Einnahmen aus dem inländischen Tourismus 3,1 Billionen PHP, während die Einnahmen aus dem internationalen Tourismus im Jahr 2019 548,8 Milliarden PHP betrugen.
Die Basis für den inländischen Tourismus sei riesig. Im vergangenen Jahr hätte es etwa 109 Millionen Inlandsreisen gegeben. Das Tourismusministerium sei sehr zuversichtlich, dass nach der Öffnung der Reiseziele die einheimischen Touristen vermehrt für Nachfrage sorgen würden.
Internationale Touristen würden jedoch in absehbarer Zeit nicht auf die Philippinen zurückkehren, obwohl es Gerüchte gibt über mögliche sogenannte „Travel Bubbles“, die die Rückkehr von Touristen aus China ermöglichen könnten. Die Grenzen des Landes sollen weiterhin geschlossen bleiben. Reiseveranstalter, deren Geschäftsmodell auf dem Tourismus mit ausländischen Besuchern basiert, befinden sich nun in einer ernsthaften Krise.
Der Tourismussektor hofft derzeit auf finanzielle Unterstützung durch einen Gesetzentwurf, der noch den Kongress passieren muss.
Im Rahmen des vorgeschlagenen „Bayanihan to Recover as One Act“ (Bayanihan 2) sollte der Tourismusindustrie ursprünglich eine Finanzhilfe in Höhe von 10 Milliarden PHP zugewiesen werden. In der verabschiedeten Fassung des Repräsentantenhauses wurde jedoch der ursprünglich für Betriebsmittelkredite vorgesehene Betrag für die Infrastruktur neu festgesetzt, ein Schritt, der von verschiedenen Vertretern der Tourismusbranche beanstandet wird.
Der Präsident des philippinischen Tourismusverbandes sagte dazu, dass die Branche seit über 150 Tagen ohne Umsätze am Boden liege. Die Entwicklung der Infrastruktur könne erst dann wieder aufgenommen werden, wenn die Wirtschaft wieder auf dem Weg zur Normalität sei. Aber im Augenblick sei es die Aufgabe des Tourismusverbandes, finanzielle Unterstützung für die notleidende Branche in den verschiedenen Formen einzufordern, so wie es die Bestimmungen des Gesetzes vorsehen würden.
In einem Positionspapier stimmte das Tourismusministerium zu, dass der Tourismussektor mehr direkte finanzielle Unterstützung benötige, und schlug vor, dass in der abgestimmten Version der Gesetzesvorlagen des Senats und des Repräsentantenhauses 9,5 Milliarden PHP zur Finanzierung von DOT-Programmen für schwer betroffene Unternehmen der Branche durch zinsgünstige Darlehen zur Verfügung gestellt werden sollten.
(Quelle: PNA)
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