Der Gemeinsame Ständige Ausschuss für Handel, Industrie und Bankwesen (Joint Standing Committee on Commerce, Industry and Banking JSCCIB) betrachtet den Anstieg der Arbeitslosenzahlen mit Sorge, nachdem in der ersten Hälfte dieses Jahres 2,5 Millionen Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen sind und warnt vor einer weiteren Zunahme im nächsten Jahr, wenn die staatlichen Konjunkturpakete zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Notlage nicht greifen.
Die Zahlen, die zwischen Januar und Juni dieses Jahres erhoben wurden, umfassen 700.000 Erwerbstätige, die den Arbeitsgesetzen unterliegen, sowie inoffizielle Arbeiter und Angestellte, die von ihren Arbeitgebern entlassen wurden.
Der Vorsitzende des Verbandes der thailändischen Industrie erwartet, dass die Arbeitslosenrate weiter steigen wird, wenn die staatlichen Konjunkturmaßnahmen nicht wirksam genug sind und viele Projekte zur Unterstützung verzögert werden.
Viele Unternehmen, insbesondere im Tourismus- und Exportsektor, würden nach wie vor ums Überleben kämpfen, auch wenn sich einige Bereiche langsam erholen. Es sei durchaus möglich, dass die Arbeitslosenquote im Jahr 2021 weiter steigen werde.
Die angespannte Situation werde sicherlich auch die Zahl der notleidenden Kredite (NPL) erhöhen. Die Menschen hätten kein Geld, um ihre Schulden zurückzuzahlen, sagte der Verbandsvorsitzende, ohne näher auf die NPL-Zahlen einzugehen.
Er zeigte sich auch besorgt über eine zweite Infektionswelle im Land. Derzeit würden die Infektionsraten in vielen asiatischen Ländern, einschließlich Myanmar, das an Thailand grenzt, wieder in die Höhe schnellen.
Ein neuer Ausbruch werde den laufenden Bemühungen zur Wiederbelebung der Wirtschaft einen Schlag versetzen. Seiner Ansicht nach müsse die Regierung ihre Massnahmen verstärken, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Wenn die Behörden ihre Pläne weiter verfolgen wollten, Touristen aus Ländern mit niedrigem Risiko zu erlauben, nach Thailand zu kommen, sollten sie sorgfältig deren Gesundheitszustand überprüfen und spezielle Visa für diejenigen ausstellen, die zur Einreise berechtigt seien.
Der Vorsitzende der thailändischen Handelskammer führte dazu an, dass der JSCCIB die Regierung auch auffordern werde, einige unnötige Gesetze und Vorschriften zu streichen, die den Geschäftsbetrieb erleichtern könnten.
Dem Thailand Development Research Institute (TDRI) zufolge sind zwischen 2011 und 2015 insgesamt 191 neue Gesetze erlassen worden, was die Gesamtzahl der Gesetze auf 900 erhöht. Im gleichen Zeitraum wurden zusätzlich 661 Ministerialverordnungen in der Royal Gazette veröffentlicht, wodurch sich ihre Zahl insgesamt auf fast 18.000 erhöht hat.
Darüber hinaus wurden in den letzten fünf Jahren mehr als 620 königliche Erlasse verkündet sowie 1.015 Ankündigungen bekannt gegeben.
Das TDRI schätzt, dass viele der Gesetzen und Verordnungen Hindernisse für die Ausübung von geschäftlichen Aktivitäten sein können.
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