Der Gouverneur der thailändischen Tourismusbehörde (TAT) hat bestätigt, dass in der Kabinettssitzung, die nächste Woche stattfindet, über ein spezielles Touristenvisum für Ausländer, die nach Thailand einreisen wollen, entschieden werden soll.
Das Visum soll für einen anfänglichen Aufenthalt von 90 Tagen ausgestellt werden, kann aber zweimal für jeweils 90 Tage, also für einen Aufenthalt von maximal 270 Tagen verlängert werden. Das Visum soll 2.000 Baht kosten und ist insbesondere für ausländische Touristen gedacht, die sich länger in Thailand aufhalten wollen.
Bei allen Vorhaben, ausländischen Touristen die Einreise zu gestatten, müsse das Gleichgewicht zwischen der Sicherheit und Gesundheit der Öffentlichkeit, der Zustimmung der Einheimischen und den zu erzielenden Einnahmen aus dem Tourismussektor berücksichtigt werden, führte der Gouverneur weiter an. Der Tourismus erwirtschafte bis zu 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Wenn sich die Situation im vierten Quartal nicht verbessern würde und keine ausländischen Touristen nach Thailand kommen würden, könnten 2,5 Millionen Arbeitsplätze von derzeit 4 Millionen im Tourismussektor verloren gehen. Die TAT müsse sich deshalb auf eine begrenzte Öffnung für ausländische Touristen einstellen, in der Hoffnung, im vierten Quartal dieses Jahres Langzeittouristen bevorzugt aus europäischen Ländern anzuziehen. Wenn die Ergebnisse zufriedenstellend sind, soll das Programm ausgeweitet werden.
Der Verband der thailändischen Reisebüros hatte kürzlich vorgeschlagen, Touristen aus Gebieten oder Ländern mit geringem Covid-19-Risiko ohne Quarantäne ins Land zu lassen. Zuletzt hatte die TAT Vorschläge ausgearbeitet und darauf gewartet, dass der stellvertretende Premierminister und Gesundheitsminister die Angelegenheit mit dem Premierminister erörtern werden.
Dabei hatte man große Anstrengungen unternommen, um mit der begrenzten Öffnung voranzukommen. Nach den Fällen, in denen sich ein ägyptischer Soldat in Rayong mit Covid-19 infiziert hat und ein DJ im Gefängnis ebenfalls infiziert wurde, seien jedoch die Bedenken hinsichtlich eines neuen Coronavirus-Ausbruchs lauter geworden, sagte der Gouverneur.
Neben dem Einbruch der ausländischen Touristenankünfte habe auch die Reiselust der Thais gelitten. Etwa 28,3 Millionen Thailänder hätten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres andere Provinzen besucht, was einem Rückgang von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die daraus erzielten Einnahmen seien auf 202 Milliarden Baht geschrumpft, ein Rückgang von 62 Prozent. Für dieses Jahr erwarte man nur noch 6,7 Millionen ausländische Touristenankünfte und hofft auf 332 Milliarden Baht in der Touristenkasse. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Rückgang von 65 Prozent.
Man erwarte, dass ausländische Touristen im zweiten Quartal 2021 aufgrund der wahrscheinlichen Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 nach Thailand zurückkehren werden, fügte der Gouverneur der TAT hinzu.
In naher Zukunft erwartet die TAT einen Anstieg der Touristenzahlen vor allem aus anderen asiatischen Staaten. Die Tourismusbehörde hofft auf etwa 16,7 Millionen Besucher aus dem asiatisch-pazifischen Raum sowie 3,8 Millionen Besucher aus Europa, Nord- und Südamerika, dem Nahen Osten und Afrika.
Sollte das spezielle Touristen-Visum genehmigt werden, dann wird wohl wie immer der Teufel im Detail stecken. Im Laufe der Jahre hat sich mehrfach gezeigt, dass Thailand zwar gute Absichten verfolgt, aber die Umsetzung und Durchführung oft undurchsichtig und in Details widersprüchlich ist. Warten wir es diesmal einfach ab…
Quelle: The Nation Thailand
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