Einerseits hat die thailändische Regierung in dieser Woche ihren großen „Wurf“ vorgestellt, ein spezielles Touristenvisum, das einen Mindestaufenthalt von 90 Tagen erlaubt und auf insgesamt 270 Tage, also auf fast 9 Monate, verlängert werden kann. Auf der anderen Seite hat sie an die Erteilung eines Special Tourist Visa dermaßen viele Hürden in Form von Beschränkungen aufgestellt, dass die von vielen erhoffte Rückkehr zum normalen Tourismus im Land eher unwahrscheinlich ist. Das sehr restriktive neue Visum kann daher nur ein Anfang sein.
Abgesehen von der lokalen 14-tägigen Quarantäne nach der Ankunft, die von den Besuchern auf eigene Kosten absolviert werden muss, gibt es eine lange Liste von Dokumenten, die eingereicht werden müssen, bevor überhaupt jemand nach Thailand reisen kann. Dann gibt es noch die Beschränkung, nur mit Charterflügen oder einem Privatjet nach Thailand zu reisen. Und wenn die Besucher die Quarantäne erst einmal hinter sich gelassen haben, sind die Möglichkeiten zumeist recht begrenzt, weil in den wichtigsten Touristenorten Pattaya, Phuket, Chiang Mai und Samui kaum Tourismus stattfindet. Es werden keine Touren oder Arrangements angeboten und die meisten tourismusbezogenen Geschäfte sind geschlossen. Die Tourismusbehörden stehen vor der klassischen „Henne und Ei“ Zwickmühle.
Einem Bericht der Bangkok Post zufolge behauptet jetzt ein Direktor der Abteilung für Seuchenkontrolle, dass ausländische Touristen vor der Abreise nicht nur den Nachweis eines negativen Covid-19-Tests vorlegen müssen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, sondern auch in ihrem Herkunftsland eine Quarantäne durchlaufen, eine Krankenversicherung für internationale Reisen und einen bestimmten Mindestbetrag auf ihrem Bankkonto nachweisen müssten. Er führte auch an, dass die Besucher auch einen Nachweis darüber benötigen würden, dass sie vor ihrer Abreise keinen Corona-Hotspot besucht haben.
Während ihrer häuslichen Quarantäne vor der Abreise müssten diese Besucher zu Beginn und am Ende des Prozesses zweimal auf Covid-19 getestet werden.
Das Department of Disease Control hat weiter angeführt, dass nur Personen aus sogenannten Niedrig-Risiko-Ländern die Einreise nach Thailand gestattet werde. Bisher wurden diese Länder jedoch weder spezifiziert noch in eine Liste aufgenommen.
Die Abteilung gibt auch an, dass sie spezielle Schulungen für Regierungsbeamte und Mitarbeiter des Privatsektors anbieten werde, um sie bestmöglich auf den Empfang von STV-Touristen vorzubereiten. Damit soll die größtmögliche Sicherheit und die strikte Einhaltung der Hygienemaßnahmen gewährleistet werden.
Unterdessen hat das Gesundheitsministerium bekannt gegeben, dass bereits 2.270 ausländische Touristen aus China, Myanmar, Japan und Kuwait planen, Thailand im Rahmen der Bestimmungen des neuen Spezial-Touristenvisums zu besuchen.
Bei vielen Ausländern, die darauf gehofft hatten, mit der vom thailändischen Kabinett am 15. September beschlossenen vorsichtigen Öffnung des Landes eine Möglichkeit zu erhalten ins Land einzureisen, ist das restriktive neue Visum nicht gut aufgenommen worden.
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