Der Gouverneur von Phuket hat die Provinz im Süden von Thailand mit einem „Patienten im Koma“ verglichen und bittet um Hilfe beim Wiederaufbau der am Boden liegenden Wirtschaft. Einem Bericht in der Bangkok Post zufolge hielt der Gouverneur von Phuket vor ein paar Tagen eine Rede auf einem Forum der Public Health Association, in der er die Wirtschaftskrise hervorhob, die durch das anhaltende Verbot, internationaler Touristen ins Land zu lassen, verursacht wird. Der internationale Flughafen der Insel wurde im April geschlossen, wodurch die Einreise internationaler Touristen unmöglich wurde und damit der Fluss internationaler Gelder in die Tourismuswirtschaft der Insel unterbrochen wurde.
Die jüngsten Zahlen zeigen, dass Phuket durch die von der Politk verhängten Maßnahmen seit Jahresanfang über 400 Milliarden Baht verloren hat. Die Wirtschaft der Insel ist direkt oder indirekt zu 90% von einem stetigen Strom internationaler Touristen abhängig und hat in den letzten 20 Jahren einen massiven Ausbau der touristischen Infrastruktur erlebt. Es sind viele neue Unterkünfte entstanden. Ebenso haben sich viele Dienstleister, die Touren, Ausflugsschiffe, Reisebusse, Limousinenservice, internationale Shows und alle möglichen Vermietungen anbieten, etabliert. Daneben wurden viele neue Straßen gebaut sowie alle möglichen Geschäfte, Restaurants, Bars, Pubs, Clubs und Diskotheken eröffnet. Sie alle haben eines gemeinsam, ihr Geschäftsmodell ist abhängig von den Reisebudgets der ankommenden Touristen.
Der Gouverneur prognostiziert, dass der wirtschaftliche Niedergang und die damit verbundenen Härten in der Provinz im nächsten Jahr anhalten werden. Er fordert die Regierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, damit mehr Besucher in die Provinz kommen.
Bis zum Erlass der Maßnahmen zur Eindämmung von SARS-CoV-2 kamen im Schnitt etwa 14 Millionen Besucher im Jahr nach Phuket. Davon reisten etwa 10 bis 11 Millionen aus dem Ausland an. Der Flughafen fertigte üblicherweise bis zu 300 internationale Flüge pro Tag ab. Doch seit Beginn des Verbots von Auslandsflügen im April sind es nur noch etwa 80 Flüge pro Tag. Dem Gouverneur zufolge sind schätzungsweise etwa 40.000 Menschen auf der Insel arbeitslos geworden und diejenigen, die noch angestellt sind, mussten kräftige Lohnkürzungen von 20% bis zu 90% hinnehmen. Derzeit hätten weniger als 30% der Hotels in der Provinz geöffnet.
Er vergleicht die Lage Phukets mit einem Patienten, der auf der Intensivstation im Koma liegt. Daher sei es notwendig, dass alle Beteiligten so schnell wie möglich Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft von Phuket ergreifen müssten.
Das Kabinett hat kürzlich ein spezielles Touristenvisum für längerfristige Aufenthalte gebilligt, damit die ersten Touristen ins Land kommen dürfen. Kritiker des Special Tourist Visa Programms führen an, dass die strengen Anforderungen in Verbindung mit den horrenden Kosten für die obligatorische 14-tägigen Quarantäne kaum Anreize schaffen werden. Ein weiteres Hindernis besteht darin, dass die betreffenden Touristen mit eingeschränkten Charter- oder Privatjet-Flügen einreisen müssen, was erhebliche Kosten und weitere Einschränkungen mit sich bringt.
Alles in allem ein Programm, das für die bedrohliche wirtschaftliche Lage, in der sich Phuket befindet, kaum Besserung verspricht.
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