In den vergangenen Jahrzehnten kam die Mehrzahl der Expats, die in Thailand arbeiten, aus Japan. Obwohl deren Zahl abnimmt, machen Japaner noch immer 18% der Expats in Thailand aus. Doch ein Bericht der CBRE-Gruppe stellt fest, dass Expats aus China und den Philippinen auf dem Vormarsch sind. Im 3. Quartal des Jahres 2020 hielten sich 28.560 Expats aus Japan in Thailand auf, knapp vor dem chinesischen Expat-Kontingent mit 25.811.
Weil China Produktionskapazitäten ins Ausland verlagert hat und die lokale Nachfrage Nachfrage nach Lehrern, die fließend Englisch sprechen, zugenommen hat, ist es zu einer anhaltenden Verschiebung der Nationalitäten der in Thailand lebenden Expats gekommen.
Laut dem Leiter der thailändischen Beratungsabteilung der CBRE-Gruppe arbeiten japanische Expats hauptsächlich in den Bereichen Produktion, Export/Einzelhandel/Automobilindustrie, Immobiliendienstleistungen einschließlich Leasing und Unternehmensdienstleistungen.
Seiner Ansicht nach ist der Rückgang der japanischen Expats in Thailand auf den hohen Reifegrad der thailändischen Industrie zurückzuführen, in der inzwischen Einheimische die Expat-Jobs kompetent ausführen können, sowie auf das relativ hohe Lohn-Niveau und die Verlagerung von Produktionsstätten in Nachbarländer wie Vietnam und Kambodscha.
Die rasche Industrialisierung Thailands zwischen Mitte der 1980er Jahre bis zur asiatischen Finanzkrise 1997 führte zu einem Anstieg der Expats aus Japan, die im Jahr 2015 in Thailand ihren Höhepunkt erreichte und nach den USA, China und Australien die viertgrößte japanische Bevölkerungsgruppe außerhalb Japans darstellt. Seither ist die Zahl der japanischen Expats jedoch um 22% zurückgegangen, auf den niedrigsten Wert seit 2012.
Unterdessen ist dem Foreign Workers Administration Office zufolge die Zahl der philippinischen und chinesischen Expats, die beiden am schnellsten wachsenden Nationalitäten, in den letzten fünf Jahren um 38% von 13.146 auf 18.472 und um 31% von 18.812 auf 25.811 gestiegen.
Chinesische Staatsangehörige in Thailand arbeiten hauptsächlich in der verarbeitenden Industrie, da das Land Teile seiner Produktion in Länder außerhalb von China verlagert hat, um die US-Zölle auf in China hergestellte Waren zu umgehen. Philippinische Staatsangehörige hingegen arbeiten hauptsächlich als Lehrer. Aufgrund der Tatsache, dass sie fließend Englisch sprechen und die Gehälter niedriger sind als die ihrer europäischen, nordamerikanischen, australischen und neuseeländischen Kollegen, sind sie zu einer starken Kraft in internationalen und zweisprachigen Schulen in Bangkok geworden.
Untersuchungen der CBRE-Gruppe zeigen, dass bestimmte Viertel der Innenstadt von Bangkok wie Rama IX und Ratchadapisek aufgrund von Annehmlichkeiten wie chinesischen Restaurants und Geschäften sowie der bequeme MRT-Zugang zu Hotspots für im Ausland lebende Chinesen geworden sind. In ähnlicher Weise ist On Nut eine bevorzugte Gegend für philippinische Staatsangehörige geworden, weil dort die Mietpreise niedriger sind als in dem Areal von Anfang bis Mitte der Sukhumvit-Road und trotzdem eine gute BTS-Anbindung besteht.
Mietwohnungen entlang der Ekkamai BTS-Station sind im Allgemeinen mehr als 15% teurer im Vergleich zu Eigentumswohnungen entlang der Phra Khanong BTS-Station, obwohl sie nur eine Station auseinander liegen.
Der CBRE-Gruppe zufolge könnten erschwingliche Eigentumswohnungen im Stadtzentrum entlang von Massentransportlinien mit maximal zwei Umsteigehaltestellen von den Hotspots der Expat-Büros entfernt für Investoren, die nach Mietobjekten mit Expat-Nachfrage suchen, immer attraktiver werden. Die von Expats bevorzugten Gebiete könnten sich nach außen verlagern, entsprechend den stark wachsenden Nationalitäten der Expats und ihren jeweiligen bevorzugten Gebieten.
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