Die thailändische Regierung verspricht weiterhin, Phuket wieder für ausländische Touristen zu öffnen, hat den Versprechungen aber wieder einmal keine Taten folgen lassen. Die Insel, die fast völlig vom Tourismus abhängig ist, muss weiterhin die verheerenden Auswirkungen ertragen, die von der Regierung verursacht wurden. Anzeichen für eine baldige Erholung gibt es kaum.
Die Strände sind leer, die Stühle in den verlassenen Restaurants hochgestapelt. Kellnerinnen, Barfrauen und Go-go-Tänzerinnen sitzen in leeren Bars an menschenleeren Straßen und spielen aus Langeweile mit ihren Smartphones. Normalerweise sind die Strände zu dieser Jahreszeit mit ausländischen Touristen überfüllt. Im vergangenen Jahr besuchten mehr als neun Millionen Touristen Phuket. Die Insel ist nach Bangkok das zweitbeliebteste Reiseziel in Thailand.
Derzeit sind die meisten der 3.000 Hotels auf Phuket geschlossen. Patong, die wichtigste Touristenstadt der Insel, hat sich seit dem Ausbleiben der ausländischen Touristen in eine Geisterstadt verwandelt.
Mit rund 3.600 positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen und lediglich 59 Menschen, die an Covid-19 verstorben sind, hat Thailand bisher relativ unbeschadet den weltweiten Virus-Ausbruch gemeistert.
Doch die Entscheidung des Premierministers, sich nur darauf zu konzentrieren, den Ausbruch des Virus einzudämmen, hat der Tourismusindustrie und der Wirtschaft des Landes insgesamt schwer geschadet. Es wird erwartet, dass die thailändische Wirtschaft in diesem Jahr um 7 bis 9% schrumpft. Millionen von Thais sind arbeitslos geworden und Tausende von Geschäftsinhaber stehen vor dem wirtschaftlichen Ruin.
Verlust von Arbeitsplätzen im Tourismus von Phuket
Noch bis Anfang dieses Jahres generierte der Tourismus, ein Sektor, der mehr als 300.000 Menschen beschäftigte, etwa 80% der Wirtschaftsleistung der Insel. Zehntausende Menschen, die ihre Arbeit verloren haben, sind inzwischen in ihre Heimatprovinzen zurückgekehrt.
Und diejenigen, die geblieben sind, kämpfen buchstäblich ums Überleben. Wer noch einen Arbeitsplatz besitzt, musste enorme Lohnkürzungen akzeptieren. Viele Menschen haben kaum eine andere Wahl, als sich in die langen Schlangen an den Lebensmittelausgabestellen einzureihen. Das Leben ist für die meisten Menschen sehr schwer geworden.
Seit April sind keine ausländischen Touristen mehr nach Phuket gekommen. Immer wieder hatte die Regierung angekündigt, die Wiedereröffnung durchzusetzen. Doch geschehen ist nichts, alle Termine zur Wiederöffnung wurden von der Regierung verschoben.
Die wenigen Ausländer, die jetzt kommen dürfen. müssen erst einmal in die von der Regierung vorgeschriebene Quarantäne, die mehrere Zehntausende Baht pro Person kostet. Das jüngste Programm der Regierung, das Special Tourist Visa Programm für Langzeiturlauber, sollte ursprünglich am 1. Oktober beginnen, aber dann hieß es wieder einmal, dass aufgrund von Verwaltungsproblemen eine Verzögerung aufgetreten sei.
In der vergangenen Woche sorgte eine ganze Reihe von Berichten über die ersten Touristen, die aus China eintreffen sollten, für Verwirrung. Jetzt sind weitere Einzelheiten über die stark verzögerte Ankunft der ersten chinesischen Touristengruppe bekannt geworden. Offensichtlich hat das TAT nur eine Liste mit Namen von Interessenten aus China vorgelegt, die lediglich ihre Absicht bekundet hatten, im Rahmen des STV-Programms nach Thailand zu kommen. Anscheinend hat bisher kein einziger Chinese tatsächlich ein Special Tourist Visa beantragt. Jetzt wiederum heißt es, die erste Gruppe soll am 20. Oktober eintreffen.
In diesem Chaos scheint niemand mehr durchzublicken
Auch scheint es, dass die lokalen thailändischen Behörden und die Regierung nicht am gleichen Strang ziehen. Sogar der Gouverneur von Phuket musste kürzlich eingestehen, dass er nicht einmal formell über die Absprachen informiert worden sei und die Informationen den Medien entnommen habe. Der Präsident der Phuket Tourism Association teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, dass ihm niemand die Ankunft ausländischer Touristen mitgeteilt habe.
Unterdessen warnte die amerikanische Rating-Agentur Fitch vor einem enormen Einbruch der thailändischen Wirtschaft, wenn sich die Lage in der Tourismusindustrie nicht bessert. Das Wirtschaftswachstum Thailands hänge direkt und indirekt mit den Ankünften ausländischer Touristen zusammen.
Ein Sprecher von Fitch Ratings sagte, es seien keine Anzeichen zu sehen, dass sich die thailändische Wirtschaft ohne ausländischen Tourismus erholen werde. Einzig der Warenexport sei ein Bereich, mit dem Thailand den Einbruch der Tourismusindustrie ausgleichen könne, aber nur dann, wenn sich die Weltwirtschaft wieder erholt. Danach sieht es aber derzeit nicht aus.
Von Januar bis Juli lag die Zahl der ausländischen Touristen, die nach Thailand kamen, bei 6,69 Millionen, 71% weniger als im Vorjahr. Auch die Ausgaben der Touristen sind gegenüber dem Vorjahr gleichermaßen um 70,4% auf 332 Milliarden Baht gesunken.
Quelle: The Phuket News
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.