Thailändische Wirtschaftsmedien zeichnen ein düsteres Bild der Wirtschaftslage für kleine und mittlere Unternehmen in Pattaya. Besonders betroffen sind Spas, Massagestudios und Restaurants. Die meisten haben entweder bereits geschlossen oder stehen kurz vor der Schließung.
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass vor allem Geschäfte entlang den beiden Hauptstraßen von Nord- nach Südpattaya zum Verkauf stehen oder zur Miete bzw. Pacht angeboten wurden.
Noch im Januar des Jahres war Pattaya einer der bedeutendsten Urlaubsorte in Thailand. Der Tourismussektor generierte in den letzten Jahren Einnahmen von rund 300 Milliarden Baht im Jahr. Doch das ist jetzt erst einmal vorbei. Das fast völlige Ausbleiben von ausländischen Touristen, auf die die Unternehmen angewiesen sind, hat tiefe Spuren hinterlassen.
Ganz gleich, ob Tag oder Nacht, vor allem an den Wochentagen ist Pattaya derzeit regelrecht tot. Das ausschweifende Nachtleben, für das Pattaya einst berüchtigt war, existiert nur noch in der Erinnerung. Gewerbevertreter von Pattaya bezeichnen die Lage als sehr ernst.
Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es noch 400 bis 500 Spas und Massagesalons im Bereich zwischen Nord- nach Südpattaya, vor allem entlang der Beach Road, der Second Road und in den vielen kleinen Sois, die von den beiden Hauptstraßen abgehen.
Jetzt sind 90% der Geschäfte geschlossen.
In den Hotels in dieser Gegend gab es vormals 70 bis 80 Spas, aber viele Hotels haben derzeit ihren Betrieb eingestellt. Selbst von den Hotels, die den Betrieb aufrecht erhalten, haben viele ihre Spas oder Massage-Einrichtungen nicht geöffnet. Sie ziehen es vor, sich in dieser Zeit auf ihr Kerngeschäft, die Zimmervermietung und Essen und Trinken zu konzentrieren. Allein zehn größere Betriebe mit jeweils 200 bis 300 Mitarbeitern haben geschlossen.
Vor allem mittelständische Unternehmen sind stark gefährdet. Einige öffnen nur, um den verbleibenden Arbeitnehmern einen kläglichen Lohn zu bieten. Vorbei ist die Zahlung von sicheren Monatsgehältern. Viele Mitarbeiter werden nur noch stundenweise bezahlt.
Wen wundert es, dass Tausende Beschäftigte des Tourismussektors inzwischen zu ihren Familien in ihren Heimatprovinzen im Landesinneren zurückgekehrt sind. Dort ist das Leben günstiger.
Laut Auskunft eines Brancheninsiders würden Betriebe, die zuvor 200 bis 300 Mitarbeiter beschäftigten, jetzt nur noch mit einer Rumpfbelegschaft von 20 bis 30 Mitarbeitern arbeiten. Diejenigen Betriebe, die früher 20 bis 30 Mitarbeiter beschäftigten, versuchen jetzt mit 4 oder 5 Mitarbeitern über die Runden zu kommen.
Der thailändische Inlandstourismus reicht einfach nicht aus, um alle Unternehmen zu erhalten, zumal Besucher überwiegend nur am Wochenende kommen, wenn überhaupt.
Von den rund 10.000 Menschen, die noch vor wenigen Monaten in den Spas und Massagesalons in Pattaya beschäftigt waren, sind weniger als 400 übrig geblieben.
Laut den Medien werden die Befürchtungen immer größer, dass Pattaya nun vor der Notwendigkeit steht, sich als Ort für Spas und Massagen völlig neu zu erfinden. Aufgrund der von der Politik verhängten Covid-19-Bestimmungen sind die Unternehmen nicht mehr tragfähig. Der gesamten Spa- und Massagebranche bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als sich ein völlig neues Geschäftsmodell zu erschließen.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.