Es könnte weitere fünf Jahre dauern, also bis mindestens 2026, bis sich der Tourismus in Thailand wieder vollständig erholt. Für eine der am stärksten vom Tourismus abhängigen Volkswirtschaften der Welt ist das ein bedrohliches Zeichen.
Der Tourismussektor, der vor der Pandemie etwa ein Fünftel zur thailändischen Wirtschaftsleistung beigetragen hat, wird voraussichtlich nicht vor 2026 zur Normalität zurückkehren, das sagte der National Economic and Social Development Council Anfang der Woche unter Berufung auf die Tourism Authority of Thailand. Der verlangsamte Aufschwung ursprünglich hatten einige Analysten eine Erholung innerhalb von zwei Jahren erwartet, wird sich auf mehr als sieben Millionen Arbeitnehmer in der Tourismusindustrie und den davon abhängigen Branchen auswirken, von denen einige möglicherweise Jobs in anderen Bereichen finden müssen, verkündete der Rat. Das wird jedoch nicht einfach werden, die Arbeitslosenquote erreichte im März dieses Jahres ein 12-Jahres-Hoch.
Thailand hat im Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, fast 40 Millionen Besucher empfangen und damit rund 60 Milliarden Dollar an aus dem Tourismus Einnahmen generiert. Die südostasiatische Nation, die ihre Grenzen für fast alle ausländischen Besucher im März 2020 geschlossen hat, versucht nun, einige Reiseziele wiederzubeleben und allmählich für geimpfte Besucher zu öffnen, während die Wirtschaft insgesamt weiter darum kämpft, wieder in Schwung zu kommen.
Aber auch die Aussage, dass der Tourismus sich bis 2026 wieder erholt, ist eine sehr optimistische Prognose der Regierung, was natürlich wiederum verständlich ist, wer äußert sich schon gerne pessimistisch, wenn es um Geld geht.
Derzeit gibt es definitiv in vielen Ländern einen Nachfragestau nach Urlaubsreisen. Das erste, was die meisten Menschen in Ländern, die auf dem Weg der Erholung sind, wollen, ist wieder zu verreisen, wenn sich die Situation bessert. Das bedeutet aber keineswegs, dass alle Besucher in der nächsten Zeit wieder nach Thailand zurückkehren werden.
Ein nicht zu vernachlässigendes Problem könnte darin bestehen, dass die Preise stark ansteigen, wenn die Besucher zurückkommen. Um das aktuelle Defizit auszugleichen, könnten Flugpreise, Hotels, Essen, Unterhaltung etc. erheblich teurer werden, was wiederum Touristen davon abhalten könnte, nach Thailand zu kommen. Das Land hat eher den Ruf ein günstiges Reiseziel zu sein.
So könnte es durchaus eher ein Jahrzehnt dauern, bis die Zahl von 40 Millionen Touristenankünften wieder erreicht werden kann.
Quelle: Bloomberg.com
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