Verantwortliche des Tourismussektors in Surat Thani in Südthailand haben immer gewarnt, dass das Samui Plus-Modell zur Wiederöffnung der Inseln Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao für ausländische Touristen ein Pilotprojekt mit geringen Besucherzahlen sein würde.
Das Programm, das am 15. Juli begonnen hat, läuft nun seit fast einem Monat. Die thailändische Tourismusbehörde gab sich nicht so optimistisch wie sonst und erwartete im ersten Monat lediglich 1.000 Besucher, die auf die Inseln kommen würden und 180 Millionen Baht in die Tourismuskassen spülen sollten.
Aber selbst diese überaus zurückhaltenden Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Nicht einmal ein Drittel der erwarteten Besucher sind bisher nach Samui gekommen. Die ursprüngliche Schätzung hat sich als pures Wunschdenken herausgestellt.
Bislang sind lediglich 279 Touristen direkt nach Samui gereist, 11 nach Phangan und 13 nach Koh Tao. Im Zeitraum vom 15. Juli bis 11. August kamen also insgesamt nur 303 ausländische Touristen auf die Inseln.
Das sind gerade einmal ein paar mehr als zehn Besucher pro Tag. Am Mittwoch sind lediglich fünfzehn Touristen mit einem Flug von Bangkok Airways auf Samui angekommen.
Aus Phuket sind im Rahmen des Sandbox Modells in den letzten Tagen überhaupt keine ausländischen Touristen angekommen, insgesamt sind bisher 257 Besucher von dort gekommen.
Thailändische Medien berichteten, dass angeblich eine Änderung der EU-Einstufung vom 17. Juli, die unter anderem auch Thailand betroffen hat, sich negativ auf das Samui-Plus-Modell ausgewirkt habe.
Thailand wird jetzt von der Realität eingeholt, die ausländischen Touristen kommen nicht einmal in den vorausgesagten bescheidenen Zahlen.
Die Vorhersagen der Tourism Authority of Thailand (TAT), dass es im vierten Quartal (ab Oktober) und zu Beginn des nächsten Jahres wieder aufwärts gehen werde, sind mit großer Skepsis zu betrachten.
Die thailändische Regierung hat es wirklich geschafft, den Tourismus zu Grabe zu tragen. Sie haben die Tourismusindustrie ins Herz getroffen. Billionenwerte an Tourismus-Infrastruktur wurden dauerhaft vernichtet. Vielleicht werden es in fünf Jahren wieder drei bis fünf Millionen Ausländer sein, die Thailand besuchen werden. Wer will das schon vorhersagen.
Fakt ist, dass die Regierung nur die Hürden hoch genug legen musste, um den Niedergang der Tourismusindustrie einzuleiten, damit nur noch wenige kommen wollen oder bereit sind, die Hürden zu überwinden. Mancherorts nennt man das auch Selbstsabotage oder sich selbst ins Knie schießen. Das scheint eine besondere Spezialität derjenigen zu sein, die in der Regierung für den Tourismus verantwortlich sind. Man könnte sie auch als Chefsaboteure bezeichnen.
Tourismus ist ein fragiles Gebilde, das man nicht einfach auf Knopfdruck aus, und wenn es den Herrschaften gefällt, wieder einschalten kann.
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