Thailand hat über die Mohpromt-App des Gesundheitsministeriums seinen eigenen „digitalen Gesundheitspass“ eingeführt. Allen Einwohnern des Landes wird empfohlen, die App herunterzuladen. Der Gesundheitspass, der bereits von den meisten inländischen Fluggesellschaften in Thailand übernommen wurde, wird bald auch für die Nutzer alltäglicher Einrichtungen und Dienstleistungen obligatorisch werden.
Der Pass kann über die Mohpromt-Anwendung heruntergeladen werden. Allerdings akzeptiert die App derzeit nur 13-stellige thailändische ID-Nummern, so dass es für Ausländer schwierig sein könnte, sich zu registrieren.
Auch zahlreiche Thais haben sich darüber beschwert, dass sie den digitalen Gesundheitspass nicht erhalten konnten, obwohl sie bereits zwei Impfungen erhalten haben.
Was ist der digitale Gesundheitspass?
In diesem elektronischen Zertifikat wird der COVID-19-Status des Inhabers in drei Schritten registriert:
- Nachweis der Impfung
- Datum und Ergebnis des letzten COVID-19-Tests
- Messwerte der Antikörper
Warum wird der Gesundheitspass gebraucht?
Der digitale Pass dürfte in naher Zukunft zu einem wichtigen Dokument für den Zutritt zu Restaurants, Spas, Schönheitssalons, Fitnessstudios und sogar öffentlichen Parks werden.
Seit dem 8. September akzeptieren Bangkok Airways, Thai Smile, Thai AirAsia, Nok Air, Air Asia X, Thai Viet Jet und Lion Air den digitalen Gesundheitspass als Nachweis, dass die Passagiere geimpft sind, als Voraussetzung für die Teilnahme an Inlandsflügen.
Wer kann den Gesundheitspass erhalten?
Um den Gesundheitspass zu erhalten, muss die betreffende Person zwei COVID-19-Impfungen erhalten haben oder in einer offiziell anerkannten Einrichtung getestet worden sein.
Wenn bereits zwei Impfungen erhalten hat, sich aber immer noch nicht für den Pass registrieren lassen kann, sollte sich mit der Stelle in Verbindung setzen, bei der die betreffende Person geimpft wurde, um sicherzustellen, dass der Status aktualisiert worden ist.
Ist Thailand bereit, COVID-freie Gebiete einzuführen?
Thailand hat bisher 39,45 Millionen Dosen des COVID-19-Impfstoffs verabreicht. Mindestens 12,3 Millionen Menschen, also etwa ein Fünftel der Bevölkerung Thailands, sind vollständig geimpft worden.
Daher plant das Gesundheitsministerium, ab dem 1. Oktober in den „dunkelroten“ Provinzen, die unter strenger Kontrolle stehen, „COVID-freie“ Gebiete einzurichten und dabei den digitalen Gesundheitspass als Schlüsselinstrument einzusetzen.
Dem Plan zufolge muss beispielsweise das Personal von Restaurants vollständig geimpft oder negativ auf COVID-19 getestet sein. Außerdem wird von ihnen erwartet, dass sie sich wöchentlich mit Antigen-Testkits untersuchen lassen. Ausnahmen gelten für Mitarbeiter, die sich in den letzten Monaten mit COVID-19 infiziert und davon erholt haben.
Auch von den Kunden wird erwartet, dass sie vollständig geimpft sind oder in den letzten sieben Tagen negativ getestet wurden. Diejenigen, die sich vor kurzem mit COVID-19 angesteckt und davon erholt haben, sind von der Regelung ausgenommen.
Der Plan stößt jedoch auf den Widerstand der Thai Restaurants and Street Food Association. Deren Statement lautet, dass der 1. Oktober zu früh sei, um die COVID-freien Gebiete einzuführen, da noch nicht viele Menschen beide Impfungen erhalten hätten. Der Verband wies auch darauf hin, dass nur etwa 70 Prozent des Personals in den Restaurants geimpft worden seien.
In der Zwischenzeit werde es für das Personal nicht einfach sein, Gäste nach ihrem Impfstatus zu fragen, bevor sie in das Restaurant dürfen.
Wie es im Ausland gemacht wird.
Mehrere andere Länder haben bereits einen digitalen Ausweis eingeführt, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Nur diejenigen, die einen Ausweis besitzen, aus dem hervorgeht, dass für sie ein geringes COVID-19-Risiko besteht, dürfen öffentliche Einrichtungen betreten. Die Befürworter des Passes bringen vor, dass die bisherigen Daten darauf hin deuten, dass die digitalen Ausweise dazu beitragen könnten, die Übertragungsrate der Krankheit zu verringern.
In Frankreich müssen sowohl französische Staatsbürger als auch Ausländer einen „pass sanitaire“ oder Gesundheitspass vorlegen, um Zugang zu Restaurants, Bars, Einkaufszentren, Krankenhäusern, Zügen, Flugzeugen und anderen alltäglichen Dienstleistungen zu erhalten.
So hat beispielsweise die Mutter der spanisch-thailändischen Schauspielerin Rasri Balenciaga Chirathivat kürzlich auf Instagram berichtet, dass Boutiquen auf der Champs-Elysee in Paris allen Personen, die keinen Pass sanitaire vorweisen können, den Zutritt verwehren. Die Kunden hätten jedoch die Möglichkeit, für 30 Euro in der Nähe einen Test durchführen zu lassen, der ihren COVID-freien Status nachweist. Das Ergebnis ist jedoch nur drei Tage lang gültig.
Italien hat einen ähnlichen Pass eingeführt, der beim Eintritt in Restaurants, Kinos, Museen und Sporthallen vorgelegt werden muss.
Quelle: Thai PBS World
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