Die Wiederöffnung von Thailands Grenzen für geimpfte ausländische Touristen hat zwar nicht gerade eine Lawine von Touristen ins Land gespült, aber anscheinend erholt sich die Tourismusbranche langsam von der Covid-19-Pandemie. Die Zahl der Ankünfte nimmt stetig zu. Die CCSA berichtet, dass in den ersten 16 Tagen der Wiedereröffnung fast 60.000 Ausländer nach Thailand eingereist sind.
Mit den zunehmenden täglichen Ankünften könnte im November eventuell doch das Ziel von 100.000 Besuchern aus dem Ausland erreicht werden. Eine Vorgabe, die sich der Executive Chairman des Kasikorn Research Centre erhofft hatte. Seiner Meinung nach wäre diese Zahl ein vernünftiges Ziel, das auf einen mäßigen Erfolg in der Anfangsphase der Wiederöffnung der Grenzen hindeutet. Immerhin ist Thailand das erste Land in Südostasien, das sich für den Tourismus wieder öffnet, während andere Länder nun beginnen, diesem Beispiel zu folgen.
Er glaubt jedoch, dass diese Zahlen allein nicht ausreichen werden, um plötzlich alle durch die Covid-19-Pandemie gebeutelten Tourismusbetriebe zu retten, aber sie sind ein ermutigendes Zeichen für eine langsame, aber stetige Erholung in den nächsten ein bis zwei Jahren. Der Nationale Rat für wirtschaftliche und soziale Entwicklung schätzte diese Woche, dass bis Ende des dieses Jahres 257.000 ausländische Besucher in das Land kommen werden. Für das nächste Jahr rechnet der Rat mit etwa 5 Millionen Touristen. Das wäre eine enorme Verbesserung gegenüber diesem Jahr, aber immer noch rund 25% weniger als die 6,7 Millionen Besucher, die im Jahr 2020 nach Thailand kamen, fast ausnahmslos bevor die Covid-19-Krise ausbrach.
Die thailändische Wirtschaft ist stark von den Einnahmen aus dem Tourismus abhängig. Vor der Covid-19-Pandemie machte der Tourismus bis zu 20% des Bruttoinlandsprodukts aus. Im Jahr 2019 erwirtschaftete der Inlandstourismus 1,1 Billionen Baht, während der internationale Tourismus 1,9 Billionen Baht an Einnahmen generierte. Es wird erwartet, dass thailändische Touristen in diesem Jahr insgesamt 66,7 Millionen Reisen unternehmen werden, was einem Rückgang von 26,3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Aber im nächsten Jahr wird ein Anstieg auf mindestens 109, im besten Falle sogar auf bis zu 155 Millionen Reisen erwartet, die fast 700 Milliarden Baht Umsatz generieren werden.
So wird beispielsweise im Januar die Maya-Bucht wiedereröffnet, nachdem sie seit 2018 geschlossen war, um das Ökosystem zu sanieren, das durch die überwältigende Besucherzahl Schaden genommen hatte. Vor der Schließung besuchten 7.000 Menschen pro Tag die Bucht, jedoch mit der Wiedereröffnung wird die Zahl der Besucher auf 2.000 pro Tag begrenzt.
Während die Covid-19-Situation in Thailand stabil bei 6.000 bis 7.000 Infektionen pro Tag liegt und die Impfraten stetig steigen, was für die Wirtschaft eine gute Nachricht bedeutet, wirkt sich die Situation in anderen Ländern auf die Erholung des Tourismus in Thailand aus. Chinas strenge Vorschriften, die seinen Bürgern größtenteils verbieten, ins Ausland zu reisen, hinterlassen ein großes Loch in Thailands Tourismusplänen. Touristen aus China stellten vor der Pandemie die größte Bevölkerungsgruppe, können jedoch zumindest in der nächsten Zeit nicht mehr ins Land kommen.
Unterdessen kämpft man in Europa mit einem Anstieg der Covid-19-Infektionen. Auch hier gibt es Unsicherheiten, ob der stetig anschwellende Besucherstrom aus europäischen Ländern anhält, oder eventuelle neue Reisebeschränkungen in diesen Ländern den Strom abrupt versiegen lassen.
Quelle: Thai PBS World
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