Nakhon Pathom in Zentral-Thailand
Die Stadt Nakhon Pathom liegt etwas mehr als 50 Kilometer westlich vom Zentrum von Bangkok. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Ihre Geschichte reicht mindestens bis ins Jahr 150 vor Christi Geburt zurück.
Die Stadt ist auch von großer religiöser Bedeutung, Es wird angenommen, daß der Buddhismus zuerst hierher kam und sich dann von hier aus über das Gebiet ausbreitete, das dem heutigen Staatsgebiet von Thailand entspricht.
Das Gebiet wurde zu dieser Zeit allerdings noch nicht von Thais besiedelt, sondern überwiegend von Mons, einem Volk, das ethnisch mit den Khmer verwandt ist. Ein wichtiger Wirtschaftszweig der Stadt ist religiös motivierter Tourismus.
Im Norden grenzt die Provinz an Ayutthaya und Suphanburi, im Osten an Bangkok und Nonthaburi, im Süden an Samut Prakan und im Westen an Kanchanaburi und Ratchaburi.
Wie kommt man nach Nakhon Pathom
Mit dem Zug
Vom Thonburi-Bahnhof in Bangkok fährt täglich ein ein Schienenbus über Kanchanaburi nach Nam Tok, der in Nakhon Pathom Station macht. Vom Hua-Lamphong Hauptbahnhof in Bangkok fahren Züge in verschiedene Reiseziele im Süden, die ebenfalls in hier halten.
Mit dem Bus
Vom neuen Southern Bus Terminal in Thonburi in der Phutthamonthon Soi 1 in Bang Ramat, Taling Chan, Dieser Busbahnhof wird von den Einheimischen auch Sai Tai genannt. Von hier aus fahren alle Fernbusse in westlicher und südlicher Richtung ab. Von hier aus fahren auch in regelmäßigen Abständen die Busse nach Nakhon Pathom und Kanchanaburi ab.
Sehenswürdigkeiten in Nakhon Pathom:
Rose Garden
Diese Erholungsanlage liegt in der Nähe von Samphran, etwa 25 km östlich von Nakhon Pathom und etwa 30 km von Bangkok entfernt, an der der Phetkasem Road. Die Anlage erstreckt sich über ein Gebiet von 24 Hektar. Zur Anlage gehört ein Golfplatz, zweifellos einer der schönsten in Thailand. Die Bahnen sind von Bäumen gesäumt und münden in schwierige Grüns, die von Sandlöchern umgeben sind. Im Klubhaus des Golfplatzes befindet sich ein Restaurant.
Neben dem Golfplatz gibt es hier weitläufige Gärten mit einem traditionellen Thai-Dorf und Obstgärten, sowie ein Hotel mit Schwimmbecken, Restaurant und Kinderspielplatz. Im Rose Garden Cultural Center gibt es für Besucher ein Unterhaltungsprogramm. Hier wird jeden Nachmittag eine kulturelle Show präsentiert.
Samphran Elephant Ground & Zoo
Nur etwa 1 Kilometer vom Rose Garden entfernt, offeriert der Samphran Elephant Ground & Zoo seinen Besuchern eine Show mit tropischen Reptilien, einschließlich des obligatorischen Ringkampfes zwischen einem Krokodil und einem Mann. Jeden Nachmittag wird hier eine Elefanten-Show abgehalten, bei der Einblicke in den Arbeitseinsatz von Elefanten und in die Zähmung und Aufzucht von Baby-Elefanten vermittelt werden. Auch werden Elefanten-Wettrennen veranstaltet und die Tiere in Kriegsuniform vorgeführt.
Phra Pathom Chedi
Wer die Stadt Nakhon Pathom besucht, sieht schon von weitem die Spitze des gewaltigen Phra Pathom Chedi, eines der größten Chedis der Welt und eines der heiligsten buddhistischen Bauwerke in Thailand. Der Chedi ist 115,8 Meter hoch und glitzert von weitem wie Gold. Der Chedi ist jedoch nicht goldverziert, sondern mit goldbraunen Ziegeln aus China bedeckt.
Wie viele andere bedeutende architektonische und buddhistische Baudenkmäler in Thailand, etwa das Wat Doi Suthep in Chiang Mai, so ist auch der Phra Pathom Chedi ziemlich kommerzialisiert. Allerdings spielt in Nakhon Pathom der Tourismus mit Einheimischen eine weitaus größere Rolle als der Tourismus mit ausländischen Besuchern.
Vor dem Chedi gibt es einen riesigen Parkplatz, der groß genug ist, um hunderte von Bussen aufzunehmen. Die religiösen Zeremonien, die in einer Halle vor dem Chedi abgehalten werden, wirken nicht nur etwas fremdartig, sondern sind auch äußerst lukrativ. Die Gläubigen befestigen hier Tausende von Baht an künstlichen Bäumchen. Dafür werden sie von buddhistischen Mönchen in einer Art von Massenabfertigung mit Weihwasser gesegnet.
Der Chedi selbst steht auf einer kleinen Anhöhe, die insgesamt in die Anlage einbezogen ist. Im äußeren Bereich des Chedis steht in jeder der vier Himmelsrichtungen eine Vihara, die jeweils eine Buddha-Statue in einer unterschiedlichen Haltung beherbergt.
In der östlichen Vihara befindet sich eine Buddha-Statue unter einem großen gemalten Bhodi-Baum, der die gesamte Wand hinter der Statue einnimmt. Das innere Zimmer der Vihara ist ausschließlich Mitgliedern der königlichen Familie als Königskapelle vorbehalten, die hier beten, wenn sie die Stadt besuchen.
Die südliche Vihara beherbergt eine Buddha-Statue, die von einer mythologischen Naga-Schlange bewacht wird.
In der westlichen Vihara befindet sich eine Buddha-Statue in einer liegenden Haltung, so wie sie Buddha unmittelbar vor seinem Tode einnahm., umgeben von Statuen seiner Jünger. In einem inneren Zimmer dieser Vihara befindet sich eine weitere liegende Buddha-Statue.
Vom Haupteingang des Komplexes läuft man direkt auf die nördliche Vihara zu. Sie beherbergt eine große stehende Buddha-Statue, umgeben von etlichen kleineren Buddha-Standbildern. Unter dieser Vihara ist die Asche des Königs Vajiravudh beigesetzt. Die nördliche Vihara ist die meist besuchteste im gesamten Komplex, wahrscheinlich trägt die günstige Lage dazu bei. Dort sieht man stets Scharen von Gläubigen, die beten und wie überall an buddhistischen Heiligtümern in Thailand, hauchdünne Goldfolien auf den Buddha-Statuen anbringen. Die Statuen sind oft so mit den Goldfolien überklebt, daß die Gesichtszüge längst nicht mehr zu erkennen sind.
Die große Chedi, die heute im Mittelpunkt der religiösen Wallfahrten steht, ist jedoch keineswegs das originale Bauwerk. Der ursprüngliche sehr alte Chedi wurde höchstwahrscheinlich von den Mons erbaut, die diese Region lange vor den Thai bewohnten und große Teile der indischen Kultur angenommen hatten.
Der ursprüngliche Chedi war im Stile indischer Stupas im dritten Jahrhundert der westlichen Zeitrechnung erbaut worden, während der Epoche des indischen Königs Asoke, des wichtigsten frühen Förderers der buddhistischen Religion. Während seiner Regierungszeit waren die ersten buddhistischen Missionare nach Südostasien entsandt worden, um den Buddhismus im damaligen Königreich von Suwannaphum zu verbreiten. Die erste Hauptstadt dieses Königreichs war die frühere Stadt am Standort der heutigen Stadt Nakhon Pathom.
Als das Gebiet später unter die Herrschaft der Khmer fiel, wurde über die Stupa zunächst ein brahmanischer Prang gebaut, der wie später herausgefunden wurde, eine Höhe von 39,7 Meter hatte.
Erst während der Regierungszeit von König Mongkut (Rama IV) Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der gegenwärtige über den brahmanischen Prang, bzw. den ursprünglichen Chedi gebaut. Südlich vom gegenwärtigen Chedi steht eine Nachbildung der Original-Stupa.
Westliche Besucher mögen immer wieder erstaunt darüber sein, in welchem Maße in Thailand alte Bauwerke von hohem künstlerischen und historischen Wert auch noch in jüngerer Zeit überbaut und damit quasi zerstört wurden. Nach westlicher Logik hätte man die Ruinen uralter Bauwerke renoviert aber in keinem Falle nach neuerem Geschmack umgebaut. Neuere Bauwerke könnten in unmittelbarer Nähe der alten errichtet werde. Der Nachwelt blieben dann beide Bauwerke erhalten, sowohl die alte, eventuell wieder im Original-Stil aufgebaute Ruine als auch das neuere Bauwerk.
Jedoch sind hier westliche Vorstellungen weniger gefragt, vielmehr wird hier nach religiösen buddhistischen Vorstellungen vorgegangen. Die Bauwerke wurden weniger aus künstlerischen Erwägungen errichtet, sondern einzig und allein weil sie eine religiöse Funktion hatten. Nach der buddhistischen Logik obliegt es den Menschen, sich um religiöse Stätten genau so zu kümmern, als handele es sich bei diesen um Mit-Lebewesen.
Am deutlichsten wird diese Einstellung, wenn es Buddha-Statuen betrifft. Während es nach westlichem Verständnis besser ist ein Bruchstück einer uralten Statue zu haben, anstelle einer laienhaft reparierten Statue. Ein gläubiger Buddhist jedoch wird zwangsläufig Mitleid mit einer Beschädigten Statue haben und es als seine Pflicht ansehen, sie mit Gips oder Zement zumindest notdürftig auszubessern. Unzählige Buddha-Statuen, die nicht mehr repariert werden konnten, wurden in der Geschichte des Landes in Chedis eingemauert, um dieses Statuen wenigstens eine würdevolles Begräbnis zu geben.
Als König Mongkut (Rama IV) noch buddhistischer Mönch war, kam er einst auf einer Pilgerfahrt nach Nakhon Pathom, um den alten, in Ruinen liegenden Prang zu besuchen. Es war König Mongkut, der die Theorie entwickelte, daß sich der Buddhismus von Nakhon Pathom aus über ganz Thailand verbreitete. Er vermutete, daß in den Ruinen des Prang eine wichtige Buddha-Reliquie verborgen sein müsse und ließ den alten, teilweise zerstörten Prang zunächst renovieren.
Nachdem er zum König gekrönt wurde, befahl er, den gegenwärtigen riesigen Chedi zu bauen. Mit der Arbeit wurde im Jahre 1853 begonnen, Mongkut starb jedoch, bevor der Bau fertiggestellt war. Unter seinem Nachfolger, König Chulalongkorn, wurden die Arbeiten fortgesetzt.
Der riesige Chedi ist weder begehbar, noch besteigbar. Einzige Ausnahme sind Arbeiter, die Reparaturen vornehmen müssen. Dazu gibt es an der Außenwand liegende Strickleitern, mit denen sie bis zur Spitze des Chedi klettern können. Man kann zwar rund um den Chedi spazieren, was jedoch nicht unbedingt sehr abwechslungsreich ist. Der Chedi wird von einem kreisförmigen Galerie-Pavillon umringt, der an einen Kreuzgang erinnert. In diesem Pavillon stehen in geringem Abstand Buddha-Statuen, die alle mit einem Gestell versehen sind, damit Gläubige dort zum Beten niederknien können. Ähnliche Kombinationen von Buddha-Statuen und Gebetsgestellen findet man überall in dem riesigen Komplex.
Unter den Stein-Skulpturen rund um den Chedi befindet sich auch ein sehr altes Gesetzes-Rad. Solche Gesetz-Räder waren die wichtigsten Symbole der buddhistischen Religion bis ins Jahr 143 vor Christi Geburt. Der Symbolgehalt dieser Räder ist vergleichbar mit dem des Christlichen Kreuzes. Erst in der Zeit des indischen Königs Asoke wurde begonnen, das abstrakte Gesetz-Rad durch Buddha-Statuen zu ersetzen. Es wahr offensichtlich, daß sich die buddhistische Religion mit Hilfe einer menschenähnlichen Gottesdarstellung leichter verbreiten ließ als mit Hilfe abstrakter Symbole. Bei Ausgrabungen in Nakhon Pathom fand man verschiedene dieser buddhistischen Gesetz-Räder. Darauf stützt sich auch die Vermutung, daß die Stadt weit über 2.000 Jahre alt ist.
Phra Pathom Chedi Tempelfest
Jedes Jahr im November findet ein siebentägiges Tempelfest statt. Es ist nicht nur eine Attraktion des Festes wegen, sondern auch wegen der Massen der Gläubigen, die daran teilnehmen. Obwohl es eigentlich aus religiösem Anlass gefeiert wird, gleich es doch eher einem riesigen Rummel. Wahrsager, Handleser und Musiker haben dann Hochkonjunktur. Daneben gibt es Verkaufsstände für Amulette und andere Devotionalien, sowie Essensstände, in denen Früchte, getrockneter Fisch und andere Nahrungsmittel verkauft werden. An diesen Tagen drängen sich Hunderte von buddhistischen Mönchen in ihren Safran-Roben und Tausende von Gläubigen um den Chedi.
Sanam-Chan-Palast
Dieser Palast liegt etwa 2 Kilometer westlich vom Phra Pathom Chedi. Er wurde während der Regierungszeit von König Mongkut (Rama IV), der von 1851 bis 1868 regierte, erbaut.
Wat Phra Pathom Chedi
Dieser Chedi ist der zweitgrößte in Nakhon Pathom. Er befindet sich etwa 3 Kilometer östlich vom Phra Pathom Chedi. Hauptattraktion ist ein Prang auf einer Erhebung, die etwa 20 Meter höher liegt als der Rest der Ebene.
Wat Phra Ngam
Dieses buddhistische Kloster liegt in der Nähe des Bahnhofs. Auf dem Gelände des Tempels gibt es eine Bodenerhebung, von der angenommen wird, daß sie die Ruinen der Grundmauern eines Monumentes sind, das in etwa zur selben Zeit wie der ursprüngliche Phra Pathom Chedi erbaut wurde. Das gegenwärtige Kloster wurde während der Regierungszeit von König Rama V (Chulalongkorn), der von 1868 bis 1910 regierte, erbaut.
Wat Phra Meru
Hauptattraktion dieses Wats ist eine große Sammlung riesiger Buddha-Statuen aus Stein, die fast alle eine Höhe von etwa 5 Meter erreichen. Die schönsten Figuren wurden im Hauptschrein des Phra Pathom Chedi untergebracht.
Hotels in Nakhon Pathom:
Hidden Holiday House
Kleines familiengeführt Pension, die sehr gut geeignet ist, um von hier aus die Gegend zu erkunden. Kajak-Fahrten auf dem Fluss Ta Jin und den Kanälen, Fahrradtouren zu den schwimmenden Märkten, Farmen, Obstgärten und Tempeln werden angeboten. Die Gäste werden in schönen Zimmern, in einer wunderschönen ruhigen Umgebung untergebracht
Adresse: 14/4 Moo4 Watsamrong Nakhon Chaisri, Nakhon Pathom
GPS: 100.221344,13.842726
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