Nachdem Thailand Marihuana von der Liste der verbotenen Betäubungsmittel gestrichen hat, gab die thailändische Regierung bekannt, dass die Menschen in Thailand nun Cannabispflanzen in ihren Häusern anbauen und die Ernte sogar verkaufen können. Nun stellt sich die Frage, ob das zur Folge hat, dass Thailand einen Boom durch Cannabis-Tourismus schafft.
Damit ist Thailand das erste Land in Südostasien, das den Anbau und Besitz von Cannabis legalisiert hat, und das in einer Region, die normalerweise für ihre strengen Drogengesetze bekannt ist.
Jedoch muss man anmerken, dass die Politik der Regierung immer noch nicht ganz klar ist. Das ist oft der Fall, wenn neue Gesetze angekündigt werden. Die Menschen werden also zunächst etwas vorsichtig sein müssen.
Cannabis-Cafés und -Restaurants rund um die Urlaubsorte
Es gibt jedoch bereits jetzt eine große Anzahl von Cannabis-Cafés und -Restaurants, die rund um die Urlaubsorte und in Bangkok entstanden sind.
Ziel der Regierung ist es, durch die Entwicklung eines lokalen Cannabishandels die Landwirtschaft und den Tourismus anzukurbeln.
Es sei eine Gelegenheit für die Menschen und den Staat, Einkommen aus Marihuana und Hanf zu erzielen, so der stellvertretende Premierminister, der zugleich Gesundheitsminister ist. Es werden sogar eine Million Cannabissetzlinge an die Bürger verschenkt, um sie zum Anbau zu ermutigen.
Nicht sicher ist jedoch, ob das im Goldenen Dreieck Anklang finden wird, in dem Gebiet, in dem sich die Grenzen von Thailand, Laos und Myanmar am Zusammenfluss von Ruak und Mekong treffen.
Ein hochrangiger thailändischer Polizeichef bestätigte, dass dieses Gebiet nach wie vor eine der weltweit größten Quellen für illegale Drogen ist. Zu den illegalen Aktivitäten in dieser Region gehören die Opiumproduktion und die Herstellung von Heroin.
In den letzten Jahren ist der Anbau von Schlafmohn in Myanmar jedoch stetig zurückgegangen. Zugenommen hingegen hat im Goldenen Dreieck die Herstellung von synthetischen Drogen, insbesondere von Methamphetamin-Tabletten (Yaba) und Crystal Meth (Ice).
Bei Cannabis wird der medizinische Nutzen in den Vordergrund gestellt. Cannabis wird als Mittel zur Heilung verschiedener Krankheiten angepriesen und soll auch beim Einschlafen helfen können. Aus medizinischen Gründen und mit einem aktuellen medizinischen Befund können Patienten Cannabisöl in verschiedenen Stärken erhalten. Es wird sogar ein Attest ausgestellt, das man bei Bedarf der Polizei vorlegen kann.
Schafft Thailand einen Boom durch Cannabis-Tourismus?
Es ist zwar keineswegs anzunehmen, dass sich Bangkok in eine Cannabis-Hauptstadt wie Amsterdam verwandeln wird. Aber jeder Anreiz, internationale Touristen anzulocken, wird die thailändische Tourismusbehörde freuen. Es könnte ein Boom durch Cannabis-Tourismus geschaffen werden.
Derzeit ist es thailändischen Hausbesitzern erlaubt, bis zu sechs Cannabispflanzen zu Hause anzubauen. Voraussetzung ist, dass sie sich bei den Behörden registrieren lassen. Auch Unternehmen können die Pflanzen anbauen, wenn sie eine Genehmigung haben.
Restaurants werden in der Lage sein, mit Cannabis angereicherte Menüs anzubieten, Kliniken im ganzen Land können einfacher Behandlungen mit Cannabis anbieten. Außerdem haben auch Unternehmen die Möglichkeit, künftig Cannabisöl und andere aus Hanf hergestellte Produkte zu exportieren.
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