Die neuen Verkehrsregeln in Thailand sind bereits am 5. September in Kraft getreten. Die Polizei hat jedoch beschlossen, in den ersten drei Monaten die Regeln nicht strikt durchzusetzen, um den Verkehrsteilnehmern eine Schonfrist zu geben, ihr Verhalten im Straßenverkehr anzupassen.
Der Übergang zu den neuen Verkehrsregeln in Thailand, die mehr Ordnungswidrigkeiten und härtere Strafen bei Verstößen vorsehen, ist jedoch bereits im Gange.
Was ändern die neuen Verkehrsregeln in Thailand:
Dreimonatige Schonfrist
Obwohl die neuen Verkehrsregeln in Thailand bereits am 5. September in Kraft getreten sind, hat die Polizei beschlossen, in den ersten drei Monaten bei Verstößen eine Schonfrist anzuwenden, um den Verkehrsteilnehmern Gelegenheit zu geben, sich anzupassen bzw. ihr Verhalten im Straßenverkehr zu verbessern.
Verkehrssünder würden in den nächsten drei Monaten nach den Regeln aus dem Jahr 2020 bestraft werden, so der stellvertretende Direktor des Royal Thai Police Traffic Management Center. Während dieser Zeit soll das öffentliche Bewusstsein für die neuen Verkehrsgesetze geweckt werden.
So wird die Verkehrspolizei während der Schonfrist gegen Raser beispielsweise nur Bußgelder in Höhe von 500 Baht verhängen, anstatt die jetzt geltende Höchststrafe von 4.000 Baht anzuwenden.
Verkehrsregeln in Thailand sehen härtere Strafen vor:
Fahrer, die eine rote Ampel überfahren oder an einem Zebrastreifen nicht anhalten, um Fußgänger vorbei zu lassen, müssen nach den neuen Gesetzen mit einer Höchststrafe von 4.000 Baht rechnen. Bisher betrug das Bußgeld nur 1.000 Baht. Das Fahren gegen die Fahrtrichtung und das Nichttragen eines Schutzhelms oder Nichtanlegen eines Sicherheitsgurts wird mit einer Höchststrafe von 2.000 Baht geahndet. Die bisherige Strafe von 500 Baht wurde vervierfacht.
Wer sich rücksichtslos im Straßenverkehr verhält und dabei die Sicherheit oder das Leben anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet, muss mit einer Geldstrafe zwischen 5.000 Baht und 20.000 Baht und/oder maximal einem Jahr Gefängnis rechnen. Bisher galt eine Höchststrafe von drei Monaten Gefängnis und eine Geldstrafe von 2.000 bis maximal 10.000 Baht.
Trunkenheit am Steuer wird nach den neuen Verkehrsgesetzen besonders hart bestraft. Fahrern, die betrunken erwischt werden, droht eine Geldstrafe von bis zu 20.000 Baht und/oder eine Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr. Im Wiederholungsfall innerhalb von zwei Jahren nach dem ersten Vergehen sind strengere Strafen vorgesehen. Die Geldstrafe kann dann bis zu 100.000 Baht und die Haftstrafe bis zu zwei Jahren betragen.
Verkehrsregeln in Thailand mit neuen Arten von Verstößen
Das neue Verkehrsgesetz ahndet auch mehr Ordnungswidrigkeiten. Bisher mussten Passagiere auf den Rücksitzen keinen Sicherheitsgurt anlegen. Nach dem neuen Gesetz wird das Nichtanlegen mit einer Geldstrafe von bis zu 2.000 Baht geahndet.
Auch die Vorbereitung von Straßenrennen ist nun eine Straftat. Wer sich mit mindestens fünf illegal umgebauten Fahrzeugen auf Straßenrennen vorbereitet oder diese auf öffentlichen Straßen vorbereitet bzw. durchführt, wird mit bis zu drei Monaten Gefängnis und/oder einer Geldstrafe von 5.000 bis 10.000 Baht bestraft.
Werkstätten, die beim Umbau von Fahrzeugen für Straßenrennen erwischt werden, betrachtet der Gesetzgeber als Komplizen. Sie erhalten zwei Drittel der vorgesehenen Strafen für illegale Straßenrennen. Die Verstöße können mit bis zu drei Monaten Gefängnis und/oder einer Geldstrafe von 5.000 bis 10.000 Baht geahndet werden.
Kindersitze in Autos sind noch nicht vorgeschrieben
Thailand hat jedoch noch keine verbindlichen Vorschriften für Kindersitze in Autos erlassen. Der Grund dafür ist, dass die Behörden noch Zeit brauchen, um Richtlinien für den Schutz der Kinder auszuarbeiten, wenn keine Kindersitze eingebaut werden können.
Die Vorschrift für die Pflicht zum Einbau von Kindersitze soll noch im Laufe dieses Jahres in Kraft treten.
Bußgelder vor Gericht anfechten
Derzeit können Autofahrer Strafzettel der Verkehrspolizei vor einem Bezirksgericht anfechten. Das Verfahren ist jedoch recht kompliziert.
Es soll künftig laut den Aussagen des Polizeigeneralmajors, der an der Ausarbeitung des Verkehrsgesetzes mitgewirkt hat, vereinfacht werden, sobald das betreffende Gesetz in Kraft tritt. Der Gesetzesentwurf wurde bereits vom Kabinett gebilligt und wird gegenwärtig von den Rechtsexperten der Regierung, geprüft.
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Verkehrspolizisten, die ein Gerichtsverfahren verlieren, mit einem Disziplinarverfahren rechnen müssen. Auf diese Weise sollen die Verkehrspolizisten beim Ausstellen von Strafzetteln zur Vorsicht angehalten werden.
Verkehrs-Statistik
In diesem Jahr wurden bei Verkehrsunfällen bisher 10.186 Menschen getötet und 634.680 weitere verletzt. In die Mehrzahl der Unfälle waren Motorräder verwickelt. Auch die meisten Verkehrsopfer waren Motorradfahrer.
Empfehlenswerte Literatur
Die unten gelisteten Ratgeber stellen für alle, die mehr über Thailand wissen wollen, eine unerschöpfliche Quelle mit Hintergrundinformationen dar:
- Thailand Auswanderer Handbuch
- Ab nach Thailand Thailand Report 2 – 2019: Auszeit Auswandern Visa Finanzen Versicherung u.v.m.
- Thailand Auswandern. Ja, aber richtig!: Die No. 1 unter den Ratgebern.
- Das Thailand Buch: Highlights eines faszinierenden Landes
- Inselguide Thailand – Reiseführer Inseln und Strände: Tipps für die schönsten Inseln
- Thailand Auswanderer Handbuch: Planen / Vorbereiten / Leben
- Das Handbuch zur Rente im Ausland: Den Ruhestand im Süden genießen
- Altersruhesitz Thailand: Senioren erzählen ihre Geschichte
- Thailand – Das Kochbuch: Die Bibel der thailändischen Küche
Stefan Loose Reiseführer Thailand: mit Reiseatlas
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