Altenpflege in Thailand: Alt werden im Paradies
Fast täglich wird in den Medien über dramatische Kaufkraftverluste bei Rentnern, verbunden mit drohender Altersarmut berichtet. Auch menschenverachtende Zustände in Altenheimen kommen in der Berichterstattung nicht zu kurz. So wundert es kaum, dass sich immer mehr Menschen mit dem Gedanken beschäftigen, ihren Lebensabend fern der Heimat zu verbringen, weil sie befürchten, entweder das teure Leben in ihrem Heimatland irgendwann nicht mehr bezahlen zu können oder im Altenheim weniger als gern gesehener Gast, sondern eher nur noch als Kostenfaktor angesehen werden.
Nicht erst seit das Fernsehen dieses Thema aufgegriffen hat, und über Menschen berichtete, die Deutschland den Rücken kehrten, um ihren Lebensabend in der Wärme unter Palmen zu verbringen – inklusive Bungalow mit Pool, Putzfrau, Pflege und Verwöhnprogramm. Auf der Liste der Menschen, die ins Ausland streben, ist Thailand ganz oben mit dabei.
Menschen der Jahrgänge 1955 und älter verlassen in den nächsten Jahren das Erwerbsleben und gehen in den Ruhestand. Die meisten haben eine gute Ausbildung und damit gute Gehälter und Pensionsanwartschaften erwirtschaftet. So verwundert es kaum, daß dieses Thema bei vielen, die kurz vor dem Eintritt in den letzten Lebensabschnitt stehen, an Bedeutung gewonnen hat.
Insbesondere bei älteren Menschen, bei denen das Geld knapp ist, die Kinder weg sind und die Pflege schlecht ist. Viele Rentner können sich auch mit durchaus normalen Rentenbezügen kein vernünftiges Altenheim in Deutschland leisten. Für andere, die durchaus rüstig sind und die Frage nach einer bezahlbaren Pflege momentan noch nicht stellt, befürchten jedoch mit zunehmenden Alter irgendwann auf Pflege in einer der vielen seelenlosen Abfertigungsstätten für alte Menschen angewiesen zu sein. Allein schon der Gedanke an die in vielen Einrichtungen vorherrschende sterile Pflegeheimatmosphäre macht die Menschen krank.
Diese Überlegungen sind sicher die Gründe dafür, dass in Thailand und vielleicht demnächst auch in anderen südostasiatischen Staaten erste Ansätze sichtbar werden und Angebote entstehen, die sich speziell an ältere alleinstehende Menschen richten, denen betreutes Wohnen oder auch darüber hinausgehende Betreuung und Pflege wichtig oder sogar notwendig ist.
Begonnen hat dieser Trend bereits 1995 mit der Errichtung des ersten deutschen Altenheims außerhalb Deutschlands in Spanien. Diese Entwicklung erreicht jetzt auch die Länder in Südostasien, wo Altenpflege mit Rundumservice im Vergleich zu Deutschland zu Schnäppchenpreisen angeboten wird.
Wer Deutschland verlassen will, weil das Geld hier nicht reicht, für den wird es aber auch in der neuen Heimat nicht leicht. Die Lebenshaltungskosten, vor allem außerhalb der Touristenzentren, sind zwar erheblich niedriger, jedoch können dort nicht die Zusatzleistungen in Anspruch genommen werden, die bedürftigen Rentnern in Deutschland zustehen. Ein finanzielle Rücklage sollte daher schon vorhanden sein, denn irgendwann wird, wenn die Gesundheit nachlässt, zusätzliche Hilfe nötig sein.
Ist das Pflegepersonal dort qualifiziert?
Während in Deutschland Pflegeheime chronisch unterbesetzt sind und das vorhandene Personal sich immer mehr um administrative Dinge kümmern muss und damit weniger Zeit für die eigentliche Pflege verbleibt, sind Pfleger und Pflegerinnen in Thailand sehr angesehen. Vor allem kennt man dort kein überlastetes Pflegepersonal. Die Menschen dort sind geduldig, ruhen in sich selbst, strahlen Gelassenheit aus und begegnen vor allem alten Menschen mit Achtung und viel Respekt. Die Motivation, ältere Menschen zu betreuen, ist in Thailand sehr hoch. Allein schon daher sind die Pflegerinnen qualifiziert für eine solche Aufgabe, auch wenn sie dort keine formelle Ausbildung durchlaufen haben. Sie wissen vor allem eins, dass pflegebedürftige Menschen menschlicher Wärme bedürfen und dass man ihnen liebevoll begegnen muss. Es liegt in der Kultur und Mentalität der Thais, dass man sich intensiv um ältere Familienangehörige kümmert und sie liebevoll zu Hause pflegt.
Im Gegensatz zu Europa sind sind ältere Menschen in asiatischen Kulturen hoch angesehen. Sie werden geachtet und genießen eine respektvolle Behandlung. Die hier vorherrschende typische sterile und kalte Atmosphäre in Pflegeheimen ist dort völlig fremd. Es liegt vor allem im Wesen des Buddhismus, der dort vorherrschenden Religion, dass man die Pflege älterer Menschen als gute Tat für ein besseres Dasein im späteren Leben ansieht. Es wundert daher kaum, dass die Pflegerinnen dort viel geduldiger sind und ihre Aufgaben wesentlich liebevoller und gewissenhafter erledigen, als man das in deutschen Pflegeeinrichtungen jemals erwarten könnte.
Wer schon einmal ein thailändisches Krankenhaus von innen gesehen hat, der weiß, wovon hier die Rede ist. Wer als Patient dort nach einer Schwester klingelt, kann sicher sein, daß diese auch innerhalb weniger Minuten erscheint. Dort ist es auch völlig normal, dass Familienangehörige über Nacht bei den Kranken bleiben. Dies ist sogar ausdrücklich erwünscht, für Familienangehörige werden in den Krankenzimmern sogar extra Liegen dafür bereitgestellt. Einfach weil man weiß, dass eine liebevolle Betreuung ganz wichtig ist für alte, kranke und pflegebedürftige Menschen und die Genesung bei liebevoller Pflege wesentlich besser voranschreitet. Was nützen all die modernen Hightech Apparaturen, wenn es an menschlicher Wärme mangelt. Leider ist dieses Bewusstsein in den sogenannten hochentwickelten Ländern völlig abhanden gekommen.
Seniorenresidenzen in Thailand
Momentan sind es in erster Linie Schweizer, die in Thailand Pflege und Betreuung für ältere deutschsprachige Menschen anbieten. Die herzliche Betreuung und das warme Klima dort tun den alten Menschen gut tun. Die bekanntesten Angebote wollen wir Ihnen hier vorstellen:
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Seniorenresidenz Pattaya
Die Seniorenresidenz befindet sich im östlichen Teil von Pattaya, etwa zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, in der Nähe des großen Wasserreservoirs Mabprachan. Die Lage hier ist sehr ruhig und friedvoll, vom Trubel und der Hektik des pulsierenden Urlaubszentrums ist hier wenig zu spüren. Die Nähe zu Pattaya bringt jedoch eine ganze Reihe von nicht zu unterschätzenden Vorteilen mit sich.
Die Infrastruktur speziell für Ausländer, die hier ihren Lebensabend verbringen wollen, ist hervorragend Insbesondere die medizinische Versorgung ist hier erstklassig, die großen Krankenhäuser erfüllen jeglichen internationalen Standard, Shopping Möglichkeiten und Restaurants mit westlicher Küche gibt es zuhauf. Auch auf gewohnte Annehmlichkeiten wie deutsche Lebensmittel, Zeitungen und Fernsehen muss hier niemand verzichten. Vor allem im Bereich östlich der Sukhumvit Road, also in der näheren Umgebung der Residenz, haben sich viele Ausländer niedergelassen. So lassen sich recht schnell Kontakte knüpfen, auch außerhalb der Seniorenresidenz.
Die Anlage bietet Senioren neue, modern und schön eingerichtete Studioreihenhäuser mit einer kleinen Einbauküche, Dusche und WC. Klimaanlage, Warm- und Kaltwasser, Fernseher mit DVD-Player mit einer großen Auswahl an deutschsprachigen Filmen gehören zum Standard. Daneben steht eine gepflegte Gemeinschaftsanlage mit einem Großbildfernsehgerät zur Live-Übertragung von deutschsprachigen Fernsehsendungen zur Verfügung. Auch gibt es eine kleine Bücherei, sowie ein Restaurant, in dem westliche und thailändische Gerichte angeboten werden, Wer will, kann sich sein Essen selbstverständlich in seiner eigenen Wohnung zubereiten.
Momentan stehen insgesamt 8 Wohneinheiten zur Verfügung, insgesamt sollen es einmal 12 Wohneinheiten werden. Zwei weitere frei stehende Häuser sind momentan in der Entstehung, die vollständig an die Bedürfnisse von Menschen angepasst werden, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Damit der familiäre Kontakt zu den Mitbewohnern erhalten bleibt, ist eine weitergehende Erweiterung nicht geplant.
Das Angebot richtet sich an Senioren, die die Selbstständigkeit in einer eigenen Wohnung bevorzugen, die jedoch auf Wunsch auf zusätzliche Betreuungs- und Pflegeangebote zurückgreifen können und vor allem auf ein umfangreiches Freizeitangebot nicht verzichten wollen. Für Fahrten in die Stadt oder in die nähere Umgebung steht ein hauseigener Van zur Verfügung.
Ausführliche Infos unter: http://seniorenresidenz-pattaya.com/
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Lotuswell Resort – Hua Hin
Lotuswell ist eine Seniorenresidenz in der Nähe von Hua Hin, ca. 240 km südlich von Bangkok, der thailändischen Hauptstadt. Das Lotuswell-Resort entsteht auf einem Areal im Grünen mit einer Größe von 32.000 m2 in ruhiger Lage an der westlichen Stadtgrenze von Hua Hin. Das Stadtzentrum ist etwa 5 km entfernt.
Die Residenz steht unter Schweizer Leitung. Angeboten werden Wohnungen und Bungalows, die gekauft oder geleast werden können.
Das Angebot richtet sich vorwiegend an deutschsprechende Rentner und Frührentner, Ehepaare und Alleinstehende, die einen geruhsamen Ruhestand anstreben, sich aber bewusst sind, dass es vor allem fern der Heimat auch sehr wichtig ist, soziale Kontakte und freundschaftliche Beziehungen aufzubauen.
Zum Lotuswell-Resort gehören Medical- und Gesundheitscenter, Fitness- und Sportcenter, sowie ein Unterhaltungs- und Freizeitcenter. Daneben werden vielfältige Dienstleistungen angeboten bis hin zur umfassenden 24-Stunden-Betreuung, falls Bewohner einmal pflegebedürftig werden sollten.
Ausführliche Infos unter: http://www.lotuswell.ch
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Tao Yin Chi – Baan Naam Faa Seniorenresidenz Chiang Mai
Mit der Baan Naam Faa Seniorenresidenz wurde das Konzept entwickelt und verwirklicht, behindertengerecht bewohnbare Häuser zu bauen, die es Familien und Ehepaaren ermöglicht, auch bei Krankheit zusammen leben zu können. Initiator des Projekts ist das Ehepaar Hansjürg und Saengduean Haller- Phongsuk.
Grundidee der Baan Naam Faa Seniorenresidenz ist, dass der größte Teil des Lebens in Asien vorwiegend draußen verbracht wird, auf den gedeckten Wohnterrassen. Die Häuser sind daher so gebaut, dass die Fenster zu der gedeckten Terrasse geöffnet werden können. Pflegebedürftige Familienmitglieder können so nach draußen gefahren werden und damit am Leben auf der Terrasse teilnehmen. Das Zusammenleben mit und in der Familie bleibt erhalten.
Die Häuser in der Residenz können sowohl gekauft, als auch gemietet werden. Mit dem Angebot sollen Rentner, die ihren Lebensabend an einem schönen Ort mit Gleichgesinnten verbringen möchten, Alleinstehende Personen, die Gemeinschaft suchen, sowie auch Paare und Familien mit Kindern angesprochen werden.
Mehr Infos unter: http://www.taoyinchi.ch/_THAILAND/index.php
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Baan Sammi – Chiang Mai
Die Baan Sammi Seniorenresidenz ist ein Natur-Ressort, das in Nordthailand im Bezirk Doi Saket, etwa 15 Kilometer nordöstlich von Chiang Mai liegt.
In der privaten Wohnanlage werden Bungalows und Pavillons speziell für Senioren zum Mieten, zur Pacht und zum Kauf angeboten. In Baan Sammi wohnen Senioren im eigenen Häuschen mit Garten. Hier ist weder ein Wohnheim-Reglement noch eine Appartement-Atmosphäre anzutreffen. Geboten wird individuelles Wohnen mit einer überschaubaren Privatsphäre. Die kleinen Bungalows und Pavillons fügen sich in ihrem schlichtem Baustil nahtlos in die Landschaft des großen naturnahen Gartens ein.
Sollte es einmal erforderlich werden, kann Betreuung und Pflege von der Ressort-Gemeinschaft eigenverantwortlich organisiert werden. Zudem besteht auch die Möglichkeit, einen thailändischen Pfleger in einer Nebenwohnung vorübergehend oder dauerhaft wohnen zu lassen.
Weitere Infos unter: http://www.baansammi-bsnrg.blogspot.com
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Beach Home Care – Puktien Beach/Cha Am
Beach Home Care bietet betreutes Wohnen in Cha Am, einem kleinen ehemaligen Fischerort gut 200 Kilometer südlich von Bangkok. Heute ist Cha Am ein angenehmer eher ruhiger Wohn- und Ferienort für Familien und insbesondere auch für ältere Menschen.
Das Angebot von Beach Home Care richtet sich vorwiegend an Menschen ab 50 Jahren, die hier zum Überwintern gut eingerichtete Häuser und Wohnungen in Strandnähe zu annehmbaren Preisen anmieten können. Auf Wunsch werden Pflege und medizinische Betreuung gewährleistet. Auch Massagen und Verpflegung gehören zum Angebot.
Angesprochen werden ältere Menschen, die an Muskelerkrankungen, Rheuma, Gicht, Arthritis oder auch an Rückenbeschwerden leiden. Das Klima hier ist besonders gut für ältere Menschen geeignet, um Schmerzen und Leiden zu lindern. Die medizinische Versorgung ist sehr gut, in Cha-Am selbst gibt es ein kleines Krankenhaus. Die größeren Krankenhäuser in den nahegelegenen Städten Hua Hin und Phetchaburi haben internationales Niveau.
Weitere Infos unter: http://www.betreutes-wohnen-in-thailand.de
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Lanee’s Residenz in Phutthaisong/Buriram
Lannee’s Residenz ist eine Anlage mit 13 Bungalows im Nordosten Thailands, 480 Km von Bangkok entfernt, benannt nach der Ehefrau des Eigentümer-Ehepaares. Die Residenz befindet sich in einem kleinen Dorf in ländlicher Umgebung, wo die Menschen vorwiegend noch vom Reisanbau und der Herstellung von Thaiseide leben.
Angeboten wird in der Residenz betreutes Wohnen für Rentner. Jedes Gästehaus hat eine Wohnfläche von 64 m2. Alle Gästehäuser sind behindertengerecht ausgelegt, ebenso die die Wege zum Eco-Gebäude.
Geleitet wird die Anlage vom Ehepaar Lanee Jäger-Paengthaisong und Hans-Jörg Jäger. Die genaue Adresse der Residenz ist ist: 99 Moo 6, 31230 Na Phang a Na Pho, Buriram/Thailand. Lanee Jäger ist telefonisch erreichbar unter: +66 83 8361280; Hans-Jörg Jäger unter: +66 86 2562627
Die Gästehäuser können entweder zum Überwintern oder auch für den dauerhaften Aufenthalt angemietet werden.Zur Anlage gehört auch ein kleines Hotel, das sehr gerne genutzt wird wenn Angehörige der Dauergäste zu Besuch kommen. Im Parterre befindet sich ein SPA Raum, mit Whirlpool und Massageliege. Die liebevoll eingerichteten Gästezimmer befinden sich im oberen Stockwerk.
Weitergehende Infos unter: http://www.lanee.ch
Seniorenresidenzen mit Pflegeangebot
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Baan Lelavadee – Chiang Mai
Baan Lavadee ist eine Pflegeeinrichtung im Norden Thailands, das eine umfassende Betreuung für Demenzkranke anbietet, die sich dort einmieten können. Dabei wird ein besonderes Pflegekonzept verfolgt. Man versucht den Kranken sehr nahe zukommen, in dem sie so akzeptiert wie sie sind.
Im Baan Lelavadee bekommt jeder Gast seinen eigenen großzügig geschnittenen Bungalow mit Klimaanlage und angrenzendem Badezimmer mit Badewanne. Die Bungalows verfügen über eine Terrasse mit Sitzgelegenheiten sowie einen Garten.
Die thailändischen Pflegerinnen von Baan Lelavadee sind alle ausgebildete Krankenschwestern und verfügen über Erfahrung im Umgang mit älteren und pflegebedürftigen Menschen. Auch beherrschen sie Grundkenntnisse in der deutschen Sprache.
Durch stets freundliche und sich voll und ganz dem Pflegebedürftigen widmende thailändische Pflegekraft wird eine umfassende persönliche Betreuung gewährleistet.
Zwar gibt es auch in Deutschland gut geschultes Personal, bedingt durch weitaus höhere Kosten ist jedoch keine individuelle Rundumbetreuung möglich.
Ausführliche Infos gibt es hier: http://www.thailandpflege.com
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Udonthai-Center in Udon Thani
Im Udonthai-Center in Udon Thani in Nordost-Thailand lässt die vorhandene Personalsituation bis zu acht Plätze für pflegebedürftige Senioren zu. Vom betreuten Wohnen, bis zur vollen Pflege wird alles angeboten.
Besonders willkommen sind dort Rollstuhlfahrer. Das Ressort-Areal ist ebenerdig und kann als barrierefrei bezeichnet werden. Es ist jedoch höher gelegen als die Straße. Der Eingang vom Parkplatz ist daher mit einer betonierten Rampe versehen. Die Straße vor dem Resort ist asphaltiert. Rollifahrer können sich hier ohne Mühe bewegen kann.
Begleitperson von Rollifahrern werden kostenfrei im Doppelzimmer mit untergebracht.
Weitere Infos unter: http://www.udonthai-center.de.to
Pflege-Einrichtungen für Menschen mit Demenz
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Alzheimerzentrum Baan Kamlangchay – Chiang Mai
Das vom Schweizer Martin Woodtli geleitete Alzheimerzentrum für Demenzkranke in Baan Kamlangchay, Chiang Mai wurde bereits mehrfach in den Medien gelobt. Entstanden ist die Einrichtung aus einer persönliche Notsituation des Leiters, der sich nach dem Freitod seines Vaters um die künftige Betreuung seiner an Alzheimer erkrankten Mutter kümmern musste. Mit Baan Kamlangchay entstand eine neue, menschenwürdige und letztlich auch bezahlbare Form der Betreuung für an Alzheimer erkrankte Menschen. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Einrichtung ist zum einen die Betreuung rund um die Uhr, zum anderen sind es die günstigeren Lebenskosten in Thailand, die bezahlbare Betreuungsplätze überhaupt erst möglich machen. Hinzu kommt der kulturell bedingte, respektvolle Umgang der Thais gegenüber älteren pflegebedürftigen Menschen.
Momentan beschäftigt das Alzheimerzentrum in Baan Kamlangchay ein reines Familienunternehmen, das 40 Angestellte beschäftigt und und 10 – 12 Betreuungsplätze für Gäste anbietet, die auch für den Aufenthalt von wenigen Monaten gebucht werden können. Bei dieser Größe ist noch der familienähnliche, direkte Kontakt zu jedem einzelnen Gast gewährleistet. Ein Punkt, der ganz wichtig ist für den herzlichen, liebevollen und respektvollen Umgang mit den kranken Menschen in Baan Kamlangchay.Auch das warme und für Europäer angenehme in Nordthailand trägt viel zum Wohlbefinden der Gäste bei, die das Klima dort als sehr angenehm empfunden. Erkältungskrankheiten kommen wesentlich seltener vor.
Weitere Infos unter: http://www.alzheimerthailand.com
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Ferienresort „Vivo bene“ für Demenzkranke
Seit November 2014 ist das Resort „Vivo bene“ in der Nähe der Stadt Chiang Mai im Norden von Thailand in Betrieb. Bei Vivo bene handelt es sich um ein Pionierprojekt. Auf einem 36.000 Quadratmeter großen eingezäunten Gelände wurden sechs Pavillons, ein Hotel mit Restaurant, eine Bäckerei, sowie ein Haus fürs Betreuungspersonal und diverse Freizeitanlagen errichtet. Platz ist vorhanden für 60 Demenzkranke und ihre Angehörigen. Die ganze Anlage steht unter Schweizer Leitung und es sind auch Patienten aus der Schweiz, die vornehmlich angesprochen werden. Großen Wert legt man hier darauf, dass die Anlage insbesondere für den Aufenthalt von Ehepaaren konzipiert ist, bei denen ein Partner an Demenz erkrankt ist.
War es ursprünglich die Idee, einen Großteil der vorhandenen Kapazitäten vorwiegend für Demenzkranke bereitzustellen, die hier ihren Lebensabend verbringen wollen, so konzentriert man sich inzwischen mehr darauf, Ehepaaren, einen Ferienaufenthalt mit Pflege und Betreuung anzubieten. Nach Meinung vieler Fachleute kann die Einweisung eines Demenzkranken in ein Pflegeheim wesentlich hinausgeschoben werden, wenn sich Ehepaare für einen Monat im Jahr im Ferienresort Vivo bene aufhalten und sich der pflegende Partner von der anstrengenden Belastung erholen kann.
Für die Vollzeitbetreuung des kranken Partners steht während des Aufenthalts im Resort hochqualifiziertes Pflegepersonal bereit. Schweizer Pflegefachfrauen fungieren dabei als Leiterinnen, denen qualifizierte thailändische Betreuerinnen unterstehen. Derzeit kommen acht der 70 Angestellten aus der Schweiz.
Ausführliche Infos: http://vivobene.ch
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Ban-Farang – Surin
Ban Farang heißt auf thailändisch „Haus für Ausländer“ und ist eine private Pflegeeinrichtung für Menschen, die an Alzheimer und Demenz leiden. Das Haus liegt in ländlicher Umgebung etwa 30 bis 40 Kilometer nördlich von Surin in Nordost-Thailand.
Die Einrichtung wird betrieben von Heinz Sommanat und seiner Frau. Das Haus befindet sich in einem Dorfidyll, wo noch kleine landwirtschaftliche Einachs-Fahrzeuge das Dorfbild bestimmen. Wo es noch Tiere gibt und fast an jedem Haus Hühner oder ein Hund anzutreffen ist. Wo der Hahn noch das morgendliche Wecken übernimmt die Abende von Grillen- und Zikaden-Geräuschen begleitet werden. Ganz so, wie auch früher bei uns!
In einer Umgebung, in der sich alte Menschen zurück versetzt fühlen in ihre Jugend, bietet die Familie Sommanat eine familiäre Altenpflege in privater Atmosphäre. Angesprochen werden in erster Linie schwere Pflegefälle, insbesondere Menschen, die an Alzheimer und Demenz im Endstadium leiden können sich hier einmieten. Ihnen wird eine Rundum Pflege mit voller Versorgung in einer ruhigen und friedvollen Umgebung angeboten.
Weitere Informationen: http://www.altenpflege-thailand.de
Nachtrag vom 28. Oktober 2012:
Nach den jüngst veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Senioren, die ihre Pflegekosten nicht mehr selbst aufbringen können, in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Inzwischen gibt es 411.000 Senioren, die ihre Pflege im Altenheim nicht mehr selbst bezahlen können.
Ein wesentlicher Grund für den Anstieg sieht man darin, dass die Heimkosten in Deutschland überdurchschnittlich steigen bei gleichzeitiger Stagnation des Rentenniveaus. Die Unterbringung im Heim mit der Pflegestufe 3 schlug zuletzt im Schnitt mit knapp 2900 Euro im Monat zu Buche. Zwar stiegen die Kosten innerhalb der letzten 15 Jahren kontinuierlich, jedoch bei weitem nicht so drastisch wie zuletzt.
Auch führen die Statistiker an, dass Bundesbürger immer älter werden und damit ein Alter erreichen, in dem Pflegebedürftigkeit wahrscheinlicher wird. Daher wird innerhalb der Pflegebranche und auch bei Krankenkassen zunehmend über kostengünstigere alternative Pflegemöglichkeiten nachgedacht. In Betracht gezogen wird dabei auch das Modell, deutsche Pflegefälle im Ausland zu versorgen.
Ein Ansatz dabei ist, dass die deutsche Pflegeversicherung zukünftig mit Altenheimen im Ausland zusammen arbeiten und Aufenthalte in Heimen dort zumindest teilweise bezahlen könnte. Mit Reha-Kliniken wurde dieses Modell bereits erfolgreich praktiziert. Die bisherigen Erfahrungen sind durchaus positiv. Große Krankenkassen signalisieren bereits, dass man solchen Modellen gegenüber, deutsche Pflegefälle im Ausland zu versorgen, grundsätzlich offen sei.
Allerdings verhindert bisher das EU-Recht, dass Pflegekassen direkte Verträge mit Heimen im Ausland im Ausland abschließen können. Zudem wird die Vertragsfreiheit der Pflegekassen durch die deutsche Sozialgesetzgebung eingeschränkt. Das hindert jedoch eine stetig steigende Zahl von Deutschen nicht daran, aus Kostengründen in Altenheimen in Osteuropa, Spanien oder Thailand zu leben.
Quelle: www.spiegel.de vom 27.10.2012
Schlussbemerkung
Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass zu den oben angeführten Einrichtungen keinerlei geschäftliche Verbindung oder Beziehung besteht. Die Listung hier hat rein informellen Charakter und sollte auch nicht als Empfehlung verstanden werden. Wem noch weitere Einrichtungen in Thailand und auch in anderen südostasiatischen Ländern bekannt sind, darf sie uns gerne mitteilen, damit wir sie hier veröffentlichen können.
Unsere interessierten Besucher werden sich darüber freuen!
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