Die Zentral-Region in Thailand
Die Zentral-Region reicht vom zerklüfteten Gebirge im Westen, das die natürliche Grenze zu Burma bildet, bis nach Norden in etwa bis zur Stadt Nakhon Sawan, wo sich die Flüsse Ping, Wang, Nan und Yom zum mächtigen Chao Phraya vereinigen, der dann in Richtung Süden fließt, vorbei an Bangkok und dann in Golf von Thailand mündet. Im Osten wird die Region durch das nordöstliche Plateau begrenzt. Im Süden reicht die Region bis zur Provinz Prachuap Khiri Khan.
Dank eines gut entwickelten Bewässerungssystems und eines weitverzweigten Kanalnetzes, das vom Chao Phraya gespeist wird, ist die Zentral-Ebene von Thailand zu einem der wichtigsten Reisanbaugebiete der Welt geworden. Das Netz von Kanälen hat heute zwar viel von seiner ehemals wichtigen Bedeutung für den Transport von Gütern verloren, noch bis vor wenigen Jahrzehnten wurde in Zentral-Thailand hauptsächlich mit dem Boot entlang der Kanäle eingekauft. Auch wenn das Kanalnetz seine wirtschaftliche Bedeutung eingebüßt hat, jedoch geblieben ist der landschaftliche Reiz der Kanäle.
Die Zentral-Region ist das wirtschaftliche Zentrum Thailands. Bevölkerungsdichte und der Grad der Industrialisierung sind hier am höchsten. Die Böden in der Region sind sehr fruchtbar und das gut entwickelte Bewässerungssystem durch den Chao Phraya trägt dazu bei, dass sich die Zentral-Region zum wichtigsten Produzent von landwirtschaftlichen Erzeugnissen in Thailand entwickelt hat. Angebaut werden hier neben der schier unendlichen Auswahl an tropischen Obst- und Gemüsesorten, Reis, Mais und Zuckerrohr.
Die Nähe zu Bangkok hat dazu geführt, dass viele Industrieansiedlungen außerhalb der Hauptstand entstanden sind, die zwar die gute Infrastruktur von Bangkok nutzen können, jedoch die Nachteile wie die chaotischen Verkehrsverhältnisse, die starke Luftverschmutzung und die hohen Preise für Grund und Boden in der Hauptstadt nicht in Kauf nehmen müssen.
Die wichtigsten Städte der Zentral-Region:
-
Ayutthaya
Die historische Stadt Ayutthaya liegt etwa 70 km nördlich von Bangkok. 417 Jahre lang war sie die Hauptstadt des Königreiches von Siam, wie der offizielle Name Thailand bis zum Jahre 1946 lautete. Heute ist Ayutthaya eine der bedeutendsten Touristenattraktionen des Landes. In der Stadt können viele historische Ruinen und Kunstgegenstände besichtigt werden. Nachdem Ayutthaya zuvor nur eine unbedeutende Handelsstadt gewesen war, wurde die Stadt im Jahre 1359 zur Hauptstadt des damals aufstrebenden Königreiches von Siam ernannt. Insgesamt regierten 33 Könige verschiedener Dynastien in Ayutthaya. Währen ihrer Blütezeit war Ayutthaya um einiges größer als irgendeine Stadt in Europa, bis sie 1767 von den Burmesen völlig niedergebrannt wurde. Heute ist Ayutthaya eine faszinierende Ansammlung von großartigen Ruinen, die die Bedeutung der damaligen Hauptstadt erahnen lassen. Kein Thailand-Besucher sollte sich dieses Stück Geschichte entgehen lassen.
-
Bangkok
Die Hauptstadt Bangkok, auch Khrung Thep genannt, besitzt mit dem Suvarnabhumi Airport Thailands Tor zur Welt. Die Stadt wurde 1782 von König Rama I gegründet, nachdem hier zuvor nur eine unbedeutende Handelsniederlassung bestanden hatte. Mit weit über 10 Millionen Einwohnern ist Bangkok heute zum Schmelztiegel des Landes geworden. Menschen aus allen Regionen Thailands zieht es hierher. In der Stadt selbst haben sich alte Traditionen und das Moderne des 21. Jahrhunderts zu einer einzigartigen Mischung zusammen gefunden. Neben gewaltigen Shopping-Malls und geschäftigen Märkten gibt es hier über 400 buddhistische Tempel, die nicht nur eine Touristenattration ersten Ranges darstellen, sondern vielmehr auch eine Oase der Ruhe sind, fernab vom Verkehrsgetümmel und der Hektik der Großstadt.
-
Hua Hin
Der Aufstieg von Hua Hin vom verschlafenen Fischerort zum mondänen Seebad begann mit dem Bau der südlichen Eisenbahnlinie und der Errichtung des königlichen Sommerpalastes in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Den ursprünglichen Charme eines mondänen Seebades konnte Hua Hin bis heute bewahren, hier findet man hier generell eine gelassenere und entspannte Atmosphäre vor. Während Pattaya und Phuket thailändische Ferienorte sind, die vorwiegend ausländische Touristen ansprechen, ist Hua Hin ein beliebter Ferienort bei Thais. Schon seit Jahrzehnten ist Hua Hin der bevorzugte Ferienort der thailändischen Königs-Familie. Im letzten Jahrzehnt haben jedoch auch viele Ausländer den Reiz von Hua Hin, abseits vom Trubel und der Hektik von Bangkok oder Pattaya, entdeckt. Es sind Seniorenresidenzen entstanden, was viele Ausländer dazu bewegt hat, sich dauerhaft niederzulassen und ihren Altersruhesitz in Hua Hin einzurichten. Zudem beträgt die Entfernung nach Bangkok nur etwa 200 Kilometer und bedingt durch den gelegentlichen Aufenthalt der Königsfamilie lebt es sich hier sehr sicher, die Kriminalitätsrate ist sehr niedrig.
-
Kanchanaburi
Die Stadt Kanchanaburi liegt westlich von Bangkok am Zusammenfluss des Kwai Noi und Kwai Yai, die ab hier den Mae-Klong-Fluss bilden. Die gegenwärtige Stadt ist noch nicht sehr alt. Sie wurde im Jahre 1833 während der Regierungszeit von König Rama III gegründet. Die alte Stadt lag 18 Kilometer weiter entfernt. Kanchanaburi ist ein beliebter Ort für Touristen, die vor allem wegen der atemberaubenden Landschaft hierher kommen. International berühmt geworden ist der Ort durch die Brücke über den River Kwai und seine Todesbahn. Viele Touristen kommen vor allem nach Kanchanaburi, um die Brücke über den River Kwai zu sehen, die durch durch die gleichnamigen Film Weltruhm erlangte. Die ursprüngliche Brücke wurde bei einem Bombenangriff im Jahre 1945 zerstört. Die gegenwärtige Brücke wurde erst einige Jahre später erbaut. Archäologen schätzen die Region vor allem wegen den Grabstätten aus der Steinzeit.
-
Lopburi
Die Stadt Lopburi liegt etwa 150 km nördlich von Bangkok und blickt auf eine interessante rund tausendjährige Geschichte zurück. Ursprünglich war Lopburi eine wichtige Khmer-Stadt. Nachdem der Khmer-Einfluss zu schwinden begann, wurde Lopburi ein unabhängiger Stadtstaat mit einem Machtbereich bis zur Küste des Golf von Thailand.Ende des 13. Jahrhunderts wurde Lopburi in das Königreich Sukhothai integriert, das später im Königreich Ayutthaya aufging. Im Jahre 1664 machte König Narai, einer der bedeutendsten Könige der Ayutthaya-Epoche, Lopburi zur zweiten Hauptstadt seines Reiches. Von der burmesischen Invasion im Jahre 1767 wurde Lopburi wenig betroffen. Daher sind viele historische Bauwerke, die bis in die Khmer-Zeit zurückreichen, noch heute intakt und zu besichtigen. Die Stadt selbst gibt sich den Beinamen „Affenstadt“, was darin begründet ist, dass sich im alten Zentrum am Lopburi-Fluss unzählige Makaken aufhalten.
-
Prachuap Khiri Khan
Die Stadt Prachuap Khiri Khan liegt am Ufer des Nang-Rom-Khlongs und auch die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Bangkok liegt etwa 300 Kilometer weiter nördlich. Die Geschichte der Stadt reicht zurück bis in die Ayutthaya-Epoche. Der ursprüngliche Standort wurde nach der Invasion der Burmesen im Jahr 1767 wurde die Stadt jedoch aufgegeben und erst 1845, während der Regierungszeit von König Rama IV, an der Mündung des Nang-Rom Kanals wieder gegründet und erhielt auch den jetzigen Namen Prachuap Khiri Khan. In der Nähe der Stadt Prachuap Khiri Khan verengt sich das thailändische Staatsgebiet auf der Malaiischen Halbinsel auf weniger als 20 Kilometer.
-
Sukhothai
Wörtlich übersetzt heißt Sukhothai „Morgengrauen der Freude“. Die Stadt wurde im Jahr 1238 zur Hauptstadt des damaligen siamesischen Königreiches ernannt. In seiner Blütezeit war es um einiges größer war als das heutige Thailand. Sukhothai war allerdings nur für 140 Jahre Hauptstadt. des Königreiches von Siam. Bereits 1378 wurde Sukhothai ins siamesische Königreich von Ayutthaya integriert. Die einstmalige Größe von Sukhothai lässt sich noch heute aus den erhaltenen historischen Monumenten ersehen. Die Ruinen des Königspalastes, die buddhistischen Tempel, Stadttore und Mauern, die Gräben, Dämme, Kanäle und Teiche der alten Stadt wurden vom thailändischen Fine Arts Department zusammen mit der UNESCO aufwendig restauriert. Heutzutage haben Thais ein vergleichsweise romantisches Geschichtsbild von der Sukhothai-Epoche, das jedoch recht wenig mit der damaligen Wirklichkeit zu tun hat.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.