Wie findet man günstigste Flüge nach Asien?
Immer mehr Menschen buchen ihre Flugreise bequem von Zuhause aus. Noch nie zuvor wurden so viele Reisen, Flüge und Hotels online gebucht. Online-Buchungen brechen in den letzten Jahren alle Rekorde.
Einen Flug zu buchen ist heutzutage alles andere als ein Hexenwerk, einfach die Suchmaschine im Internet anwerfen und schon kann es losgehen. Dabei hat man die Möglichkeit, entweder direkt die Seiten der Fluggesellschaften zu besuchen, ein Online-Reisebüro oder Preisvergleichsseiten zu nutzen, die auf die verschiedenen Reiseportale verweisen und mal mehr, mal weniger übersichtlich, die besten Angebote auflisten.
So weit gestaltet sich das alles recht einfach, weitaus schwieriger sieht es in der Praxis aus, die wirklich günstigsten Flugpreise zu finden. Wer nicht zu viel bezahlen will, der sollte einige wichtige Regeln beachten. Viele Reisende folgen einfach der überall propagierten Regel und buchen so früh wie möglich. Das muss jedoch nicht immer bedeuten, dass man auch den wirklich günstigsten Flugpreis erhält. Die wichtigste Frage stellt sich dabei: Wie viele Monate vor dem Abreisetermin sollte man buchen und gibt es eventuell Wochentage an denen die Preise für Hin- oder Rückflug günstiger sind?
Wann ist der richtige Zeitpunkt
Fakt ist: Wer zum richtigen Zeitpunkt und beim richtigen Anbieter bucht, der kann viel Geld sparen. So hat beispielsweise die Reisesuchmaschine Kayak Millionen von Suchanfragen ausgewertet und kommt zu folgendem Ergebnis:
- Flüge nach Asien sollte man am besten vier Monate vor Reiseantritt buchen.
- Bei Fernreisen sind die Abflugtage in der Wochenmitte am günstigsten. Am günstigsten ist der Dienstag, Hier können Reisende sowohl beim Hinflug als auch beim Rückflug am meisten einsparen.
Die Flugsuchmaschine Skyscanner, die ich persönlich wegen ihrer klaren Bedienung, der übersichtlichen Anzeige und ihren guten Angeboten bevorzuge, kommt zu ähnlichen Ergebnissen, wobei Skyscanner empfiehlt, Langstreckenflüge etwa drei Monate vor Reiseantritt zu buchen.
Der Schlüssel zu den günstigsten Flugpreisen lautet ganz einfach: Dann zu fliegen, wenn Andere es nicht tun. Auf das richtige Timing kommt es an. Doch neben dem richtigen Timing sollte man noch weitere Tipps und Tricks kennen, mit denen sich viel Geld sparen lässt.
Zehn Tipps für die Suche nach dem günstigsten Flug
Die folgenden zehn Spartipps sind sehr effektiv, wenn es darum geht, schnell Preise und Leistungen zu vergleichen und recht einfach die günstigsten Flugpreise zu finden.
Tipp #1: Die erste Anlaufstelle: Preisvergleichsseiten
Mein persönlicher Favorit ist Skyscanner. Die Preisvergleichsseite zeigt in den Ergebnissen die Angebote von unzähligen Online-Reisebüros und Fluggesellschaften. Bei Flügen nach Südostasien vergleiche ich die Ergebnisse von Skyscanner zudem noch mit einer zweiten Suchmaschine wie Swoodoo oder Momondo. Der Grund liegt ganz einfach darin, dass es die perfekte Flugsuchmaschine, die wirklich alle verfügbaren Angebote findet, nicht gibt. Obwohl die gelisteten Ergebnisse recht gut sind, findet sich doch immer wieder das eine oder andere interessante Angebot, das in den Ergebnissen von Skyscanner nicht enthalten ist.
Wissen sollte man, dass die zunächst in den Suchmaschinen angezeigten Preise nicht immer ganz zeitnah sind. Angezeigt werden die Preise von bereits nachgefragten Flügen der letzten Nutzer. Den aktuellen Preis bekommt man erst dann, wenn man weiter klickt. Obwohl dieser Umstand erst einmal die Suche nach dem günstigsten Flug nicht gerade erleichtert, bleiben Preisvergleichsseiten das wichtigste Hilfsmittel bei der Suche nach den günstigsten Flugpreisen.
Wichtig zu wissen ist auch, dass gemäß der EU-Verordnung Nr. 1008/2008, Kunden in der Lage sein sollten, die Preise verschiedener Luftfahrtunternehmen für Flugdienste effektiv zu vergleichen. Fluggesellschaften und Reisevermittler müssen ihren Kunden bei Online-Buchungen von Anfang an den Endpreis anzeigen, einschließlich aller Steuern, Gebühren und Entgelte. Das hat der Europäische Gerichtshof in einem Urteil nochmals klargestellt (Rechtssache C-573/13).
Tipp #2: Airline-Webseiten nicht vergessen
Oft zeigen Preisvergleichsseiten lediglich die Preise von Online-Reisebüros wie CheapTickets, Expedia und Opodo etc., es fehlen jedoch in verschiedenen Auflistungen die Preise direkt von den Airlines. Sollte das der Fall sein, empfiehlt es sich, die Webseite der betreffenden Airline aufrufen, um den Preis zu vergleichen. Gelegentlich kann es vorkommen, dass der Flugpreis direkt bei der Airline gleich oder sogar günstiger ist. Es lohnt sich also immer, auch die Webseiten von Airlines zu besuchen und die Preise zu vergleichen, insbesondere dann, wenn es notwendig wird, einen Inlandsflug im in Frage kommenden Reiseland zu buchen.
Tipp #3: Wie frühzeitig sollte man buchen
Je näher der Abflugtermin rückt, desto mehr kosten üblicherweise die Flugtickets. Daher ist es grundsätzlich von Vorteil, einen Flug zeitig zu buchen. Der Grund hierfür liegt vor allem darin, dass Airlines ein sehr kompliziertes Preissystem installiert haben, das verschiedene Preisklassen vorsieht. Für jede Preisklasse gibt es nur ein bestimmtes Kontingent an Tickets. Sind die billigeren Tickets abverkauft, dann muss man mit den nächst teuren vorlieb nehmen.
Nun stellt sich die Frage: Was versteht man unter frühzeitig? Sind es drei oder vier Monate vor dem Abflugtermin, wie es die Vergleichsseiten Kayak oder Skyscanner empfehlen? Nach Ansicht der meisten Reise-Experten, was auch von vielen Preisverlaufs-Charts untermauert wird, liegt der beste Zeitpunkt für die Buchung von Langstreckenflügen bei etwa 60 Tagen +/- 1 Woche vor Abflug. Statistisch gesehen, zahlt jeder drauf, der vorher oder nachher bucht. Das deckt sich in etwa auch mit meiner Erfahrung. Der angegebene Zeitraum kann jedoch nur eine Richtlinie sein, eine allgemein gültige Regel gibt es einfach nicht.
Tipp #4: Flexibilität zahlt sich aus
Wer flexibel ist bei seinen Flugdaten, der kann am meisten Geld sparen. Die Grundregel hierzu lautet: Am günstigsten fliegt man dann, wenn es Andere nicht tun. Das gilt es herauszufinden. Daher sollte man sich keinesfalls frühzeitig festlegen und nur nach einem einzigen Abflug- und Rückflugtermin suchen. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass Flüge an bestimmten Tagen wesentlich mehr kosten. Die Differenz kann ohne weiteres hundert Euro und mehr betragen. Erfahrungsgemäß sind Flüge montags, freitags und sonntags meist am teuersten und die günstigsten Flüge gibt es unter der Woche, dienstags und mittwochs. Aber auch das sollte man keineswegs als feste Regel betrachten. Wichtig zu wissen ist, dass die unterschiedlichen Abflugtage einen erheblichen Einfluss auf de Preisgestaltung haben und man auf den Preisvergleichsseiten nach verschiedenen Abflugtagen suchen muss.
Skyscanner bietet dazu ein besonderes Werkzeug an. Man kann dort nicht nur nach den Preisen für einzelne Tage suchen, sondern erhält auf Wunsch eine Übersicht für einen ganzen Monat. So kann man sofort sehen, an welchen Tagen die günstigsten Flüge angeboten werden.
Einige Airlines fliegen mehr als einmal am Tag in Richtung Fernost. Sie fliegt beispielsweise Thai Airways von Frankfurt aus täglich zweimal nach Bangkok, einmal am frühen Nachmittag sowie nochmals spätabends. Beide Abflugzeiten sind jedoch nicht immer gleich beliebt, so dass es auch hier zu Preisdifferenzen kommen kann. Wer sparen will, sollte sich auch mit weniger bequemen Abflugzeiten arrangieren können.
Insbesondere an Feiertagen, langen Wochenenden und zu Beginn der Schulferien ist die Auslastung von Flügen besonders hoch. Wenn möglich, sollte man Abflüge zu diesen Zeiten völlig meiden, günstige Flüge findet man während diesen Zeiten kaum.
Auch an bestimmten Feiertagen in Fernost, wie beispielsweise während des Chinesischen Neujahrs, sollte man besser von einer Buchung absehen. Flüge und Unterkünfte können dann nicht nur teurer sein, sondern sogar völlig ausgebucht.
Tipp #5: Keinesfalls in der Hauptsaison reisen
Prinzipiell gilt: Am günstigsten reist man in der Vor- oder Nebensaison, also dann, wenn es die meisten Anderen nicht tun. Auch gibt es besondere Tage, wie beispielsweise der 31. Dezember, die bei Reisenden nicht besonders beliebt sind. Obwohl der Tag mitten in die Hauptsaison in Ländern wie Thailand oder den Philippinen fällt, gibt es an Silvester meist erheblich günstigere Flüge als an den Tagen davor und danach.
Tipp #6: Wie wichtig ist der Abflugort
Vielleicht muss es nicht immer der nächstgelegene Flughafen sein. Je nach Wohnort gibt es durchaus Alternativen. So hat sich beispielsweise neben Frankfurt auch München als Abflugort für Flüge in den Fernen Osten gut etabliert. Es kann sich durchaus lohnen, die Preise für verschiedene Abflugorte zu vergleichen. Auch hier ist Skyscanner bei der Suche nach infrage kommenden Abflugorten behilflich, indem man anstelle eines bestimmten Abflugortes einfach „Deutschland“ angibt.
Bei einem weiter entfernten Abflugort sollte man jedoch in jedem Falle die zusätzlichen Kosten berücksichtigen, die durch die Anfahrt entstehen. Die meisten Airlines bieten sogenannte Rail & Fly Tickets an, die Hin- und Rückfahrt mit der Bahn vom Wohnort zum Flughafen beinhalten. Manche Airlines bieten diesen Service kostenlos an, andere verlangen dafür einen Aufpreis.
Interessant kann es unter Umständen sein, sich im betreffenden Reiseland selbst nach Alternativen für den Ankunftsort umzusehen. So gibt es Airlines, die beispielsweise neben dem Suvarnabhumi Airport in Bangkok auch den Flughafen auf Phuket direkt anfliegen. Auf den Philippinen können der Clark Airport oder der internationale Flughafen in Cebu durchaus Alternativen zu Manila sein.
Wer die Flughäfen in Bangkok oder Manila sowieso nur als Zwischenstation benutzt, um mit einem anderen Flug weiter ins Inland zu fliegen, für den kann es durchaus interessant sein, den Weiterflug gleich mit zu buchen. Auch hier gilt es, in jedem Falle einen Preisvergleich durchzuführen.
Tipp #7: Lohnt sich Last Minute
Die Zeiten, wo man super günstige Last-Minute-Schnäppchen ergattern konnte, gehören weitestgehend der Vergangenheit an. Günstige Last-Minute-Flüge kurz vor Abflug gibt es heutzutage kaum noch. Die Zeiten haben sich geändert, weil die Airlines erkannt haben, dass sie mit dem Verkauf von weniger Tickets, die jedoch teurer sind, mehr verdienen können als mit dem Verkauf von vielen billigen Flugtickets. Trotz allem hält sich noch immer der Mythos von den einmalig günstigen Last-Minute-Schnäppchen. Im einen oder anderen Fall mag dies noch seine Berechtigung haben, aber nur für Flüge, die eine sehr schlechte Auslastung haben.
Inzwischen kann man sogar beobachten, dass Flugpreise bei bestimmten Airlines, beispielsweise bei Cebu Pacific Air, der größten Airline der Philippinen, mit jedem Tag, mit dem der Abflugtermin näher rückt, sogar teurer werden.
Tipp #8: Sind Billig-Airlines wirklich günstig
Mit Ausnahme von Condor und Norwegian Air Shuttle sind mir keine Billig-Airlines bekannt, die Langstreckenflügen nach Fernost anbieten. Von Einzelflügen einmal abgesehen, sind die wirklichen Schnäppchen bei beiden Airlines jedoch so rar, dass es kaum der Mühe wert ist, danach zu suchen. Vergleicht man die tatsächlichen Endpreise für Hin- und Rückflug inklusive aller Aufschläge, so stellt man schnell fest, dass andere Airlines auf Skyscanner meist günstigere Flüge anbieten.
Ganz anders hingegen sieht es in den Reiseländern selbst aus. Südostasien ist das Billigfliegerparadies schlechthin. Billigairlines boomen dort regelrecht. Air Asia ist der unbestrittene Platzhirsch mit dem größten Streckennetz in Südostasien. Cebu Pacific Air, ursprünglich ein rein nationaler Billigflieger, ist inzwischen die größte Fluggesellschaft der Philippinen und bietet auch internationale Flugverbindungen in die benachbarten Länder an. Daneben betreiben mit Tiger Aiways, Nok Air, Scoot und Co. inzwischen fast alle großen renommierten Fluggesellschaften aus Südostasien ihre eigenen Billig-Airlines.
Die Flüge der Billig-Airlines aus Asien sind eher selten in Flugsuchmaschinen gelistet und wenn es einmal der Fall ist, dann meist recht teuer. Die günstigsten Flüge mit diesen Airlines erhält man üblicherweise direkt auf der Webseite der betreffenden Fluggesellschaft.
Tipp #9: Hin- und Rückflug zusammen buchen
Grundsätzlich ist es immer günstiger, bei Langstreckenflügen Hin- und Rückflug zusammen zu buchen. Wer Hin- oder Rückflug einzeln buchen will, muss erheblich mehr zahlen. Die Buchung von Einzelflügen lohnt sich selten, sie sind vielleicht 20 Prozent billiger als die Kosten für den gesamten Flug. Ausnahmen sind die Billig-Airlines Condor und Norwegian Air Shuttle, die grundsätzlich Einzelflüge anbieten.
Tipp #10: Immer den billigsten Tarif nehmen
Wie schon weiter oben angeführt, bieten Airlines verschiedene Kontingente mit unterschiedlichen Preisklassen an. So kann es durchaus vorkommen, dass für einen Flug in der Economyclass vom selben Anbieter verschiedene Preise aufgerufen werden. Wenn überhaupt, unterscheiden sich die verschiedenen Preisklassen in der Leistung nur geringfügig, so beispielsweise in Umbuchungs- und Stornierungsmöglichkeiten bzw. deren Gebühren oder der Länge der Aufenthaltsdauer. Wer diese Flexibilität nicht benötigt, der sollte immer den billigsten Tarif nehmen.
Auch auf eventuell angebotene Zusatzleistungen wie Reiserücktrittsversicherungen etc., die gegen Aufpreis angeboten werden, kann man getrost verzichten. Jeder sollte selbst einmal überlegen, wie oft er einen Langstreckenflug umbuchen oder stornieren musste.
Hingegen kann es durchaus von Vorteil sein, bei einem Billigflug in Asien diese Option dazu zu buchen. Der Aufpreis verteuert den Flug nur unwesentlich, bringt aber erhebliche Vorteile beispielsweise bei Flugausfällen oder Flugverschiebungen mit sich, was vor allem während der Regenzeit öfter vorkommt.
Aufpassen sollte man hingegen bei Online-Reisebüros wie beispielsweise Fluege.de, die immer wieder von Verbraucherschützer angeprangert werden, weil auf ihren Seiten unnütze Zusatzleistungen bereits aktiviert sind, die den Kunden oft unwissentlich untergeschoben werden.
Der Europäische Gerichtshof hat dazu entschieden (Rechtssache C-112/11), dass Reisevermittler ihren Online-Kunden bei der Flugbuchung keine Reiserücktrittsversicherung unterschieben dürfen, die diese gar nicht wollen.
Fazit
Obwohl die Preisgestaltung der Airlines alles andere als transparent bezeichnet werden kann, so ist die Suche nach billigen Flugtickets keineswegs ein hoffnungsloses Unterfangen. Wer die hier angeführten Tipps beherzigt, etwas Flexibilität mitbringt und Zeit und Mühe bei der Recherche nicht scheut, der kann bei der Suche nach günstigen Flugpreisen viel Geld sparen. Geld das sich vor Ort wesentlich sinnvoller ausgeben lässt.
Wer vorhat, öfter zu fliegen, der sollte in jedem Falle die kostenlosen Newsletter der in Frage kommenden Airlines abonnieren, in denen die betreffenden Sonderaktionen der Airlines veröffentlicht werden. Mit etwas Glück lässt sich auch hier das eine oder andere günstige Flug-Schnäppchen finden.
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