Wo leben die glücklichsten Konsumenten?
Die Ähnlichkeiten zwischen dem Überraschungssieger Thailand und der Schweiz sind frappierend, In beiden Ländern ist die Arbeitslosigkeit und Inflationsrate sehr gering. Weil man für Thailand eine außergewöhnlich niedrige Arbeitslosigkeit von weniger als einem Prozent erwartet, kam die Schweiz im Ranking nur auf Platz zwei. Wahrscheinlich dürfte es sich in der Schweiz dennoch besser leben. Auf den weiteren Plätzen folgen Japan und Südkorea. Auch hier erwartet man geringe Arbeitslosigkeit und Inflation. Mit Taiwan geht auch Rang fünf an ein asiatisches Land. Hingegen konnten viele weitaus größere Volkswirtschaften keine Spitzenplätze erringen.
Die Formel, die der amerikanische Medienkonzern Bloomberg benutzt, um jedes Jahr seinen sogenannten Elendsindex zu erstellen ist recht einfach: Arbeitslosigkeit plus Inflation ergibt glückliche oder unglückliche Konsumenten. Daher wundert es eigentlich kaum, dass mit Griechenland, der Ukraine, Argentinien und Venezuela erwartungsgemäß solche Länder die hinteren Ränge belegen, die von Massenarbeitslosigkeit oder schwerer Inflation heimgesucht werden. Griechenland findet sich auf dem fünft letzten Rang wieder.
Dass jedoch ausgerechnet Thailand als Konsumentenparadies oder eben zur „glücklichste Wirtschaft“ gekürt wurde, hat viele überrascht. Selbst in der Studie heißt es, dass Thailand mit einer prognostizierten Arbeitslosigkeit von unter einem Prozent das Ranking zwar klar anführt, von einem Lebensstandard, wie er in den hoch entwickelten Länder anzutreffen ist, sei das Land jedoch noch weit entfernt.
Heimlicher Sieger ist eigentlich die Schweiz, die als einziges europäisches Land eine Spitzenposition erringen konnte. Der Studie nach leben in kaum einem anderen Land auf der Welt die Konsumenten glücklicher als in der Schweiz. Die Schweiz ist nicht nur eines der reichsten Länder der Welt, sondern sorgt mit einer erwarteten Arbeitslosigkeit von 3,3 Prozent und einem voraussichtlichen Preisrückgang von 0,9 Prozent im Jahr 2015 auch für gute Nachrichten für alle Konsumenten.
Zum guten Abschneiden beigetragen hat paradoxerweise auch der Entscheid der Schweizer Nationalbank im Januar dieses Jahres, den Mindestkurs aufzugeben. Mit der damit verbundenen deutlichen Aufwertung des Frankens wurden die erwarteten Preissteigerungsraten für das laufende Jahr in den vergangenen Wochen nach und nach gesenkt.
Auch die Konsumenten in Japan können sich glücklich schätzen, erreicht das Land doch Platz drei im Ranking. Nach langen Jahren der Deflation erwartet man eine Preissteigerung von rund einem Prozent und bewegt sich dabei in einem bescheidenem Rahmen. Hinzu kommt, dass gleichzeitig die Arbeitslosigkeit nochmals etwas sinken könnte.
Im Buhlen der beiden größten Volkswirtschaften der Welt um die besten Plätze hat im Jahr 2015 China ganz knapp die Nase vorn. Das Reich der Mitte erreichte Platz sieben und überholt damit die USA, die einen Platz dahinter rangieren. Zwar kühlt sich derzeit das Wachstum in China offensichtlich ab, nichtsdestotrotz sieht es jedoch so aus, dass dort weder steigende Preise noch die Arbeitslosigkeit irgendwelche Probleme bereiten könnten.
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