Umfragen unter Ausländern, die in Thailand leben
Zwei soeben durchgeführte Umfragen – eine im Thaivisa Forum und eine auf Facebook – haben gezeigt, dass Thailand für viele ausländische Rentner nicht mehr erste Wahl sein wird. Mindestens ein Drittel der Expats scheint offensichtlich mit den neu verkündeten finanziellen Anforderungen für die Verlängerung ihres Rentnervisums überfordert zu sein und befürchtet, Thailand verlassen zu müssen.
Die Tendenz der durchgeführten Umfragen ist eindeutig, jedoch im Ergebnis unterscheiden sich die beiden Umfragen. Während auf Facebook knapp die Hälfte der Teilnehmer angab, dass die neuen Visabestimmungen keinerlei Einfluß auf ihren Aufenthalt in Thailand haben werden, gaben bei der Forum-Umfrage fast 70% der Teilnehmer an, dass sie auch weiterhin in Thailand bleiben werden.
Im Forum wurde den Teilnehmern die Frage gestellt, ob sie durch die neuen finanziellen Anforderungen eventuell gezwungen sein werden, das Land zu verlassen.
- 7,9% der Befragten antworteten mit Ja.
- 22,72% gaben an, dass es ihren Aufenthalt ernsthaft gefährden würde.
- 69,38% gaben an, dass sie keinen Anlaß sähen, zu gehen.
Das bedeutet, dass fast ein Drittel der Teilnehmer wegen der Verschärfung der finanziellen Anforderungen in Erwägung zieht, das Land zu verlassen bzw. deren Entschluß anscheinend schon feststeht, Thailand den Rücken zu kehren, weil sie sich außerstande sehen, die künftigen Anforderungen zu erfüllen.
Auf Facebook wurde eine ähnliche Frage gestellt, jedoch etwas klarer formuliert. Auf die Frage, ob die verschärften neuen finanziellen Anforderungen an die Erteilung eines Jahresvisums für Rentner die betreffenden Personen zwingen würden, Thailand zu verlassen:
- Antworteten 49% der Teilnehmer mit Ja.
- 51% beantworteten die Frage mit Nein.
An der Forumsumfrage haben 461 Personen teilgenommen. Auf Facebook wurden 968 Personen befragt.
Kontrovers sind auch die Diskussionen, die zu diesem Thema im Netz geführt werden. Die Meinungen zwischen den verschiedenen Lagern, den sogenannten „Leavers und Stayers“ sind völlig konträr. Verständlicherweise geben die neuen Regelungen den finanziell bessergestellten Expats kaum Anlaß, besorgt zu sein. Deren Aussagen lauten meist sinngemäß, dass diejenigen Rentner, die sich Thailand nicht mehr leisten können, besser gehen sollten, denn das Land brauche Qualitäts-Expats, nicht Quantität.
Hingegen stellen Rentner mit überschaubaren finanziellen Möglichkeiten, denen der starke Baht ohnehin schon genügend Kummer bereitet und denen die neuen Regelungen große Sorgen bereiten, öfter die Frage nach Alternativen. Stellen beispielsweise Kambodscha, die Philippinen oder Vietnam Alternativen zum Leben in Thailand dar, oder ist es gleich am besten, zurück nach Hause zu gehen.
Andere wiederum machen ihrem Unmut Luft und schreiben, dass die derzeitige thailändische Regierung offensichtlich alles in ihrer Macht Stehende tue, um weniger betuchte ausländische Rentner zu vertreiben, obwohl sich diese Personen nichts hätten zuschulde kommen lassen. Anstatt die Visapolitik zu vereinfachen, habe es viel eher den Anschein, dass für Ausländer, die im Land leben, die Schlinge bei jeder Gelegenheit weiter zugezogen werde. Seitens der Regierung und der Behörden werde verkündet, die Dinge einfacher zu machen. Genau das Gegenteil werde jedoch getan. Insbesondere der erst im letzten Herbst eingesetzte Leiter der Immigration gerät in die Schußlinie. Er wird als ignorant, fremdenfeindlich, nicht visionär und fehlgeleitet bezeichnet. Nach Meinung mancher Expats verachte er die Ausländer im Land.
Einige hoffen, dass dieser Unsinn mit den nächsten Wahlen vorbei sein werde. Die jetzige Regierung und die nachgeordneten Behörden würden nicht zum Wohle des Landes handeln. Hingegen würden sie anständige Leute schikanieren, die regelmäßig Devisen ins Land bringen. Dümmer ginge es wohl kaum.
Weitere Kommentare zeigen, dass viele Expats das Gefühl haben, im „Land des Lächelns“ nicht mehr willkommen zu sein.
Dieser Kommentar bringt es treffend auf den Punkt: „Es waren nie die Menschen, die willkommen sind; willkommen war immer nur das Geld!“
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