Der thailändische Außenminister hat sich bei China und Laos für die Freisetzung von Wasser aus den Staudämmen Jinghong und Xayaburi bedankt, eine Maßnahme, die hilft, die Austrocknung des Mekong-Beckens in Nord-Thailand zu verhindern. In diesem Jahr gab es weniger Regenfälle als üblich. Die daraus resultierende Trockenheit macht insbesondere den Bauern schwer zu schaffen und führt dazu, dass der Fluss in der Region fast austrocknet.
Im nächsten Monat findet das Ministertreffen der ASEAN-Staaten statt, an der auch die Außenminister der Mekong-Anrainer Staaten Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam teilnehmen. Zusammen mit ihren Amtskollegen aus den Vereinigten Staaten, Japan, Südkorea und Indien wollen sie über Klimawandel, Dürre und andere Umweltfragen diskutieren, aber auch über mehrere Kooperationsprogramme im Zusammenhang mit dem Mekong-Fluss.
Mekong: Niedrigster jemals gemessener Wasserstand im Juli
Außer den Auswirkungen der zu geringen Niederschläge in der Region in diesem Jahr hat auch ein Testlauf des neu gebauten Xayaburi-Staudamms in Laos in der vergangenen Woche zu Schwankungen des Pegels im Mekong geführt.
Laut chinesischen Angaben ist auch die Wassermenge, die vom 5. bis 19. Juli aus dem Jinghong-Staudamm in der Provinz Yunnan freigesetzt wurde, aufgrund technischer Notwendigkeiten von 1.050 bis 1.250 Kubikmeter pro Sekunde auf 504 bis 600 Kubikmeter pro Sekunde gesunken.
Die Mekong River Commission (MRC), die den längsten Fluss Südostasiens beaufsichtigt und reguliert, bestätigte letzte Woche, dass der Wasserstand des Flusses während der frühen Hochwassersaison, die von Juni bis Juli dauert, in diesem Jahr der niedrigste ist – deutlich unter den historischen Pegelständen.
In der Erklärung führte die MRC jedoch weiter an, es sei zu erwarten, dass sich die Situation in Kürze verbessern werde.
Vom Oberlauf des unteren Mekong-Beckens im thailändischen Chiang Saen über Luang Prabang und Vientiane bis hinunter zu Nong Khai in Thailand und Neak Luong in Kambodscha liegt der Mekong-Wasserstand deutlich unter dem von 1992, bei weitem der niedrigste gemessene Pegelstand aller Zeiten.
Der relativ schnelle und anhaltende Rückgang der Wasserstände zwischen Juni und Juli ist bisher beispiellos. Es spiegelt nicht den üblichen natürlichen saisonalen Verlauf wider, auch wenn das Wasser jetzt wieder langsam ansteigen sollte.
Was sind die Ursachen für den Niedrigpegel?
Nach der Analyse des MRC und weiteren verfügbaren Informationen wurden einige Schlüsselfaktoren ermittelt, die zum regionalen Niedrigpegel des Flussgebiets beigetragen haben.
Schon seit Anfang dieses Jahres fallen über dem Mekong-Becken zu wenig Niederschläge. Im Oberlauf des unteren Mekong-Beckens gab es im Chiang Saen-Distrikt in der Provinz Chiang Rai im Juni die niedrigsten Niederschläge im Vergleich zu anderen stromabwärts gelegenen Regionen.
Die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Juni dieses Jahres betrug nur 67 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge im Juni der Jahre 2006 bis 2018.
Die unterdurchschnittlichen Niederschläge im unteren Fluss-Becken von Juni bis Juli könnten auch zu einem Grundwassermangel in der Region beigetragen haben. Das bedeutet, dass das Grundwasser nicht ausreichend ist, um zum Wasserstand des Mekong beizutragen.
Auch die geringere Wassermenge, die aus dem oberen Teil des Fluss-Beckens in China kommt, wo der Mekong als Lancang bezeichnet wird, könnte nach Ansicht der MRC auch ein Grund für den geringen Pegel sein.
Die MRC ist eine internationale Flussregulierungsbehörde, die den unteren Teil des Mekong-Beckens überwacht, mit den Ländern Kambodscha, Laos, Thailand und Vietnam. China, das den entscheidenden Teil des Flusses kontrolliert, ist jedoch nicht Mitglied des MRC.
Die Kommission verlängerte letzte Woche ein Abkommen mit China über den Austausch hydrologischer Daten, das zur besseren Flussüberwachung und Hochwasservorhersage in den angrezenden Ländern beitragen soll.
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