Staatliche Krankenhäuser dürfen von Ausländern mehr Geld nehmen
Ausländer, die in einem staatlichen Krankenhaus in Thailand eine medizinische Behandlung oder Dienstleistung erhalten, können nach den kürzlich veröffentlichten Richtlinien deutlich stärker belastet werden als Thailänder und Ausländer aus den Nachbarländern.
Gemäß den am 30. August in der Government Gazette veröffentlichten Richtlinien tritt zum 30. September eine neue gestaffelte Preisstruktur in Kraft.
Die Preisstruktur unterteilt ausländische Patienten in drei Gruppen:
- Ausländer aus Nachbarländern (einschließlich Laos, Birma, Kambodscha, Vietnam)
- Ausländer, die in Thailand arbeiten oder studieren (Visa: Non B, ED, M)
- Ausländische Rentner und Touristen (Visa: Non O, TR, VOA)
Nach der neuen Preisstruktur sind Ausländer aus den Nachbarländern ziemlich gleich gestellt mit thailändischen Staatsangehörigen, wenn es darum geht, was ihnen staatliche Krankenhäuser für die Behandlung berechnen dürfen.
Ausländer, die in Thailand arbeiten oder studieren, dürften jedoch künftig deutlich mehr bezahlen, während Rentner und Touristen für gleiche medizinische Behandlungen oder Dienstleistungen am meisten bezahlen müssen.
Am Montag listete Coconuts Bangkok einige Beispiele auf, bei denen Rentner und Touristen im Vergleich zu thailändischen Staatsangehörigen der doppelte Betrag für eine Behandlung in Rechnung gestellt wird.
Nach den neuen Richtlinien würde ein thailändischer Staatsangehöriger beispielsweise 160 Baht für einen HIV-Test zahlen, während von Rentnern und Touristen für den Test 320 Baht verlangt wird, berichtete Coconuts.
Die neuen Richtlinien wurden in der Government Gazette veröffentlicht.
Auf den ersten Seiten wird definiert, welcher Gruppe ein ausländischer Patient zugeordnet wird. Es wird auch erklärt, dass die aufgeführten Preise die „Höchstpreise“ für die betreffenden Dienstleistungen sind.
Aus dem Dokument scheint sich auch zu ergeben, dass die Preisgestaltung letztlich von jedem Krankenhaus selbst festgelegt werden kann. Demnach können Krankenhäuser bestimmen, wie hoch die Kosten letztendlich für die Patienten sind.
Die neuen Richtlinien scheinen den Krankenhäusern die rechtliche Grundlage dafür zu geben, dass ausländische Patienten für die gleiche Behandlung höher belastet werden können als thailändische Staatsangehörige oder solche aus den Nachbarländern.
Die Richtlinie wurde veröffentlicht, nachdem die Nationale Antikorruptionskommission (NAKR) im August angekündigt hatte, dass sie in einem Krankenhaus in der Provinz Prachuap Khiri Khan eine Untersuchung durchführen wird. Dies geschah, nachdem sich ein Niederländer beschwert hatte, dass ihm als Ausländer zu viel für die Behandlung berechnet wurde.
Der Mann, der seit vier Jahren für Gleichbehandlung kämpft, musste sich einer Krebsbehandlung unterziehen. Er behauptete, dass er für jede Behandlung eine Servicegebühr von 300 Baht bezahlen musste, während man einem thailändischen Staatsangehörigen für die gleiche Behandlung nur 50 Baht berechnet würde.
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