Ein hoher Regierungsbeamter äußerte sich am Dienstag auf einer Veranstaltung in Bangkok dahingehend, dass ausländische Besucher bald keine TM6-An- und Abreiseformulare mehr ausfüllen müssen, das berichtete das Nachrichtenportal Khaosod English.
Der stellvertretende Generalsekretär des Premierministers kündigte ebenfalls eine App für die 24-Stunden-Berichterstattung gemäß dem TM30-Verfahren an. In den letzten Monaten hatte die umstrittene Regelung zu Kontroversen geführt hat. Beide Änderungen seien darauf ausgerichtet, mehr Besucher anzuziehen und diejenigen, die bereits in Thailand leben, nicht weiter mit unnötigen Behördengängen zu belasten.
Die Entscheidung sei am letzten Freitag getroffen worden. Innerhalb von zwei bis drei Monaten sollen die Beschlüsse umgesetzt werden. Damit werde das Leben viel einfacher für ausländische Touristen und Ausländer, die sich dauerhaft in Thailand aufhalten.
Entscheidend für den Entschluss der Regierung, das TM6-Formular abzuschaffen, sei gewesen, dass die zig Millionen an Formularen inzwischen zu einem Lagerproblem geführt hätten.
Die Immigration müsse zwei riesige Lager vorhalten, um all diese Formulare aufzubewahren. Dem Immigration Bureau würden die Plätze für die Lagerung des gesamten Papierkrames ausgehen. Hinzu käme, dass die Beamten sich eher selten die Informationen in den Formularen, die lediglich „für alle Fälle“ gespeichert werden, genauer ansehen würden.
Bereits im Jahr 2017 war bekannt gegeben worden, dass thailändische Staatsangehörige das TM6-Formular nicht mehr ausfüllen müssen und dass nur noch Ausländer das Formular bei der Einreise ausfüllen müssen.
Der stellvertretende Generalsekretär führte weiter aus, dass die Regierung und die Einwanderungsbehörde sich letzten Freitag darauf geeinigt habe, auch andere Verfahren zu rationalisieren. Ausländer könnten zukünftig ihren Aufenthaltsort mit nur „vier Klicks“ auf einem Smartphone melden, um die Vorschriften zu erfüllen, die sie verpflichten, sich alle 90 Tage bei der Einwanderungsbehörde zu melden.
Besonderes Interesse weckte jedoch die Mitteilung, dass vom Immigration-Bureau eine Handy-Anwendung für das umstrittene TM30-Formular entwickelt werde, das von Ausländern und ihren thailändischen Vermietern verlangt, jedes Mal, wenn der ausländische Mieter eine Nacht außerhalb seiner registrierten Provinz verbringt, eine Meldung bei der Immigration oder der Polizei einzureichen.
Touristen sind üblicherweise von der Vorschrift befreit. Die betreffenden Formulare müssen von ihren Hotels oder Gastgebern eingereicht werden.
Der stellvertretende Leiter der Einwanderungsbehörde bestätigte den Schritt am Mittwoch, als er nach einer Stellungnahme gefragt wurde, wies aber einen anderen Beamten an, die Details zu erläutern. Vom Hinweis abgesehen, dass wahrscheinlich QR-Codes verwendet werden, gab der Beamte jedoch nur wenige Informationen preis.
Die Apps befänden sich momentan noch in der Entwicklungsphase. Es sei sehr wahrscheinlich, dass QR-Codes verwendet werden, jedoch sei das noch nicht endgültig. Wahrscheinlich werde das Ganze mit einer App fürs Smartphone realisiert, so der Beamte.
Die strikte Umsetzung des TM30-Meldeverfahrens hat in jüngster Zeit Ausländer in Thailand dazu veranlasst, ihre Beschwerden verstärkt in den sozialen Medien zur Sprache zu bringen.
Auch der Europäische Verband für Wirtschaft und Handel, der europäische Unternehmen und Unternehmen in Thailand vertritt, mahnte gestern in einer Pressemitteilung Reformen des TM30-Meldeverfahrens an.
Im Gespräch am Dienstagabend mit Medienvertretern bestätigte der stellvertretende Generalsekretär, dass die TM30-Verordnung weiterhin bestehen bleiben wird, aber er versprach, die Unzufriedenheit der Ausländer, die in Thailand leben, mit dem derzeitigen Meldeverfahren zu beenden. Er musste auch einräumen, dass die Regierung bei der Gewinnung ausländischer Investitionen und Arbeitskräfte intelligenter vorgehen sollte.
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