Hatten wir gestern noch berichtet, dass hohe Beamte der zuständigen Behörden eine Absage der Songkran-Feierlichkeiten nicht in Betracht ziehen, hat angesichts der steigenden Gefahr der Ausbreitung des Coronavirus anscheinend ein Umdenken stattgefunden.
Zumindest kommunale Behörden in Thailand haben jetzt begonnen, die diesjährigen Songkran-Feierlichkeiten einzuschränken oder ganz abzusagen – zumindest was die öffentlichen Wasserschlachten anbelangt.
Diese Schritte erfolgen, weil die Befürchtung wächst, dass die Veranstaltungen die optimale Basis für die Verbreitung des Coronavirus sein könnten.
In Patong (Phuket) sind alle offiziellen Feierlichkeiten zum Songkran abgesagt worden. Traditionell ist Patong jedes Jahr das Epizentrum für die Songkran-Feierlichkeiten in Phuket. Der Badeort am Strand war bekannt für eine Vielzahl von Feierlichkeiten und Live-Unterhaltungsaufführungen für Einheimische und ausländische Touristen gleichermaßen.
Auch die großen Veranstaltungen in Khon Kaen, Bang Saen, Phetchabun und Buriram wurden abgesagt.
Die Veranstaltung in der Khao San Road könnte – zumindest im Hinblick auf eine Wasserschlacht – noch stattfinden, nachdem ein Wirtschaftsführer angedeutet hat, dass die Behörden keine Befugnis hätten, die Wasserschlachten zu stoppen.
In Pattaya wurden eine große Anzahl öffentlicher Veranstaltungen abgesagt, jedoch gab es bisher noch keine Verlautbarung darüber, dass die Songkran-Feierlichkeiten generell abgesagt werden.
Dasselbe kann auch von Chiang Mai gesagt werden, obwohl Ankündigungen wahrscheinlich unmittelbar bevorstehen.
Vorreiter bei den gestrigen Absagen war der Bürgermeister von Khon Kaen, der einer der größten Feierlichkeiten im Nordosten den Stecker gezogen hat.
Die Songkran-Veranstaltung an der Khao Niaw Road, die normalerweise 100.000 Menschen anzieht, wurde zusammen mit der Parade abgesagt.
Stattdessen wird es kleinere Veranstaltungen geben, die an die früheren Tage in Thailand erinnern, als Songkran eher ein ruhiges Kulturereignis anstelle einer ausufernden Wasserschlacht war.
Dazu gehört, sich durch Geschenke an Mönche Verdienste zu erwerben, traditionelle Spiele für Kinder abzuhalten und der Tradition zu folgen, die Köpfe und Hände älterer Menschen in respektvollen Gesten zu bespritzen.
Unterdessen sagte der Bürgermeister von Saensuk die Wan Lai-Feier in Bang Saen in Chonburi ab. Das Spritzen von Wasser ist nicht erlaubt und großen Fahrzeugen wird die Einfahrt in den Bereich der Strandstraße verboten.
Ob Pattaya einige Kilometer weiter südlich dem folgen wird, bleibt abzuwarten. Der Bürgermeister hat bisher nur Musikfestivals, Sportveranstaltungen und andere öffentliche Versammlungen bis September abgesagt.
In Buriram wurde die Songkran-Veranstaltung in der Sanam-Chang-Arena abgesagt.
Auch die Songkran-Veranstaltungen in öffentlichen Bereichen in Phetchabun wurden abgesagt, wobei der Gouverneur vorgeschlagen hat, dass die Menschen die Wasserschlachten auf eigenes Risiko durchführen könnten.
Eine der größten Free-for-all-Veranstaltungen Thailands findet in Bangkok im Stadtteil Banglamphu in der Khao San Road statt.
Der Wirtschaftsführer der Khao San Road sagte in einer Sendung im PPTV, in der die schweren wirtschaftlichen Folgen des Virusausbruchs diskutiert werden, dass dort wahrscheinlich keine offiziellen Veranstaltungen auf der Bühne stattfinden werden.
Er gab aber auch zu bedenken, es sei ein öffentlicher Raum und die Menschen könnten nicht davon abgehalten werden, sich gegenseitig mit Wasser zu bespritzen.
Wahrscheinlich werde sich aber die Teilnehmerzahl um fast die Hälfte reduzieren, weil jetzt so wenige Touristen kommen.
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