Nachdem bekannt wurde, dass ein mit dem Coronavirus infizierter Ägypter auf dem Festland in Rayong Geschäfte und Einkaufszentren besucht hatte, ist es auch auf der beliebten Touristeninsel Koh Samet zu einem starken Besucherrückgang gekommen.
Trotz der Entfernung von etwa 30 Kilometer zur Stadt Rayong, in der sich das Crewmitglied einer ägyptischen Militärmaschine aufgehalten hat, kam es nach dem Vorfall in den Hotels zu massiven Stornierungen, was auch die lang erwartete Rückkehr von Touristen auf die Insel zu belasten droht. Derzeit gibt es auf Koh Samet kaum Touristen.
Der Betreiber einer Strandbar auf Koh Samet äusserte sich gegenüber den Medien, dass sie auf der Insel alle Hygienemaßnahmen, wie die Wahrung der Abstände etc., strikt umgesetzt hätten. Jetzt hätte eine Person den Tourismus in der gesamten Provinz zerstört.
Nachdem die Insel am 25. März wegen des Coronavirus-Ausbruchs für Besucher geschlossen wurde, habe er bisher mehr als eine Million Baht an Betriebskosten verloren. Hotels und Restaurants haben erst seit dem 1. Juli wieder geöffnet.
Er geht davon aus, dass nach der 98-tägigen Schließung bis zu 30 Prozent der Hotels und Restaurants für immer geschlossen bleiben.
Viele Touristen hätten jetzt das Vertrauen verloren, nach Koh Samet zu kommen, obwohl die so weit von der Küste entfernt sei. Koh Samet sei eigentlich auch kein Risikobereich, der infizierte Ägypter habe sich nur in Rayong bewegt und sei nicht auf die Insel gekommen.
Medienberichten zufolge hätten viele Touristen ihre Reservierung in der gesamten Provinz Rayong aufgrund der Tatsache storniert, dass die Hotelquarantäne des Ägypters nachlässig gehandhabt worden war.
Der Präsident des Tourismusverbandes von Koh Samet beklagte, dass es Regierungsbeamte gewesen seien, die es versäumt hätten, ordnungsgemäße Quarantäneverfahren durchzusetzen. Jedoch die Konsequenzen daraus müsste jetzt der Privatsektor tragen.
Die Regierung habe in ihrer Wachsamkeit nachgelassen. Die Bürger hingegen seien auf der Hut gewesen und wären allen Auflagen nach gekommen.
Die Tourismusunternehmen hätten monatelang auf die Wiedereröffnung warten müssen. Nicht einmal einen Monat nach der Wiedereröffnung seien alle Anstrengungen zunichte gemacht worden.
Die Hotels hätten alles versucht, den Gästen zu erklären, dass die Infektion auf dem Festland und nicht auf der Insel aufgetreten sei, jedoch ohne Erfolg.
Alle Inselbewohner hätten es schwer und seien ohne Einkommen, nur weil die Regierung nachlässig gewesen sei und Ausländern Privilegien gewährt hätte, was jetzt zu einer Katastrophe geführt habe. Der Präsident des Tourismusverbandes fragt sich, wer wohl die Verantwortung dafür übernehmen wird.
Eine inzwischen durchgeführte telefonische Umfrage von Khaosod English ergab, dass Vier- und Fünf-Sterne-Resorts auf der Insel, wie das Paradee Resort und das Sai Kaew Beach Resort, weniger Stornierungen zu verzeichnen hatten als einfachere Hotels oder Ferienwohnungen. Rezeptionisten in den vorgenannten Resorts gaben an, dass es nur wenige Stornierungen gegeben habe.
Anders verhält es sich mit kleinen lokalen Unternehmen wie dem Runa Runa Guesthouse, das angibt, dass etwa 80 Prozent seiner Buchungen über das Wochenende storniert wurden. Das Zwei-Sterne-Hotels I-Talay Zone Sea mit seinen 16 Zimmern steht völlig leer, nachdem der einzige Gast gestern abgereist ist.
Die Besitzerin vom zeigte sich am Telefon völlig schockiert. Sie habe fast 100 Prozent ihrer Buchungen verloren. Die Leute würden in Panik geraten und absagen.
Ihre Familie habe so viel Geld verloren, seit sie das Hotel für 98 Tage schließen mussten. Mit der Wiedereröffnung am 1. Juli und den ankommenden Touristen sei die Hoffnung zurückgekehrt. 10 Tage lang hätten sie ein wenig aufatmen können, doch jetzt sei alles schon wieder vorbei. Sollte von Rayong aus eine zweite Welle ausgehen, dann wird der Tourismus auf der Insel schwer darunter leiden, ist sie sich sicher. Sie selbst weiß dann nicht, was sie tun soll.
Der Eigentümer des derzeit leerstehenden, preisgünstigen Zwei-Zimmer-Gästehauses Yellow House gab an, seit der Eröffnung Anfang dieses Jahres rund 400.000 Baht verloren zu haben. Jetzt müsse er die 5.000 Baht Barhilfe von der Regierung beantragen, nur um überleben zu können.
Die Inselbewohner hätten alles dafür getan, um den Ruf von Koh Samet aufzubauen. Jetzt seien alle betroffen. Daher müsse die Regierung einen Weg finden, um zu helfen, denn es sei schließlich auch die Regierung gewesen, die mit ihrer Nachlässigkeit die Misere verursacht hätte.
Quelle: Khaosod English
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