Die thailändische Daily News berichtete über die wirtschaftlichen Verwerfungen, die durch die Coronavirus-Bekämpfungsmaßnahmen verursacht wurden, sowie die Versuche in zwei der führenden Touristengebiete von Bangkok, in der Khao San Road und Yaowarat Road in Chinatown, in Abwesenheit ausländischer Touristen die Geschäfte wieder anzukurbeln.
Der Bericht gibt einen Einblick in die Verlagerung der Schwerpunkte beider Gebiete von der Ausrichtung vormals auf ausländische Touristen jetzt hin zu einheimischer Kundschaft.
Niemand dort erwartet mehr, dass ausländische Touristen in absehbarer Zeit zurückkehren werden, so dass den Unternehmen nichts anderes übrig bleibt, als sich anzupassen oder unterzugehen. Verschiedene Händler haben schon ihre Preise gesenkt, um besser für den thailändischen Markt gerüstet zu sein.
Sowohl die Händler in der Khao San Road als auch in der Yaowarat wurden von den Maßnahmen zur Durchsetzung des Shutdowns schwer getroffen. Obwohl die Maßnahmen inzwischen gelockert wurden, um die Öffnung von Einzelhandelsgeschäften, Restaurants, Straßenküchen, Massagen/Spa, Bars, Pubs und Karaokestätten zu ermöglichen, kämpfen viele Geschäfte nach wie vor ums Überleben.
Der Chef des Straßenhändlerverbandes auf der Khao San Road sagte gegenüber Daily News, dass der fast völlige Mangel an ausländischen Touristen bedeute, dass sich viele Geschäfte mit hohen Gemeinkosten nicht einmal die Mühe machen würden, ihre Läden zu öffnen. Es bestehe eine gewisse Hoffnung, dass eine Aufhebung des Landeverbotes von Flügen am Suvarnabhumi Airport in einigen Bereichen helfen könnte.
Besonders stark betroffen seien die traditionellen thailändischen Massage- und Fußmassagestudios im Viertel. Diese Geschäfte beschäftigten rund 500 Personen, die alle arbeitslos geworden seien, da die Unternehmen ausschließlich ausländische Touristen bedient hätten.
Die Restaurants und Pubs litten unter der begrenzten Anzahl von Gästen und der frühen Schließung um Mitternacht. Einnahmen der Branche von rund 100 Millionen Baht, die vorher im Monat erzielt wurden, hätten sich praktisch in Luft aufgelöst.
Die Vereinigung versuche alles in ihrer Macht Stehende, um die Wirtschaft in dem Gebiet zu reanimieren. Der Chef des Verbandes sagte auch, dass er in der Hochsaison im vierten Quartal von Oktober bis Dezember keine ausländischen Touristen erwarte. Die Einreiseverbote in Thailand sowie die anhaltenden Reisebeschränkungen auf der ganzen Welt aufgrund der Covid-19 Situation werde das kaum zulassen.
Er hat die Betreiber ermutigt, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und einheimische Kunden stärker anzusprechen. So sei inzwischen die Werbung mit Sonderaktionen für Hotelzimmer im Viertel intensiviert worden. Der Verband biete nächtliche Busreisen an, um die Lichter des Phra-Nakhon-Gebiets und Attraktionen wie den Großen Palast zu bestaunen. Die Aktionen würden zu einem Preis angeboten, den sich Thailänder leisten könnten.
Um die Wiederbelebung des Khao San Gebietes zu unterstützen, fördert die Vereinigung das Konzept der „Khao San Walking Street“ und der „Entertainment Road“ mit thailändischen Künstlern, Licht- und Tonshows und Straßenmärkten.
Er hofft, dass sich genügend Studenten finden, die hier ihre Talente zeigen wollten. Er appellierte auch an die Regierung, die nächtliche Sperrstunde um eine oder zwei Stunden zu verlängern, um mehr Gäste anzulocken.
In Chinatown, wo preisgünstiges und leckeres Straßenessen seit eh und je angeboten wird, scheint die Lage etwas besser zu sein, zumal das Essen hier schon immer auch Einheimische angelockt hat. Wahrscheinlich werden noch mehr kommen, wenn die Preise stimmen.
Die Bezirksleiterin von Samphanthawong sagte, dass die Menschen seit der Aufhebung der Sperre langsam in das für Straßenessen vorgesehene Gebiet zurückkehren, um dort zu essen.
Es gebe derzeit keine ausländischen Touristen und die Einheimischen kämen vor allem deshalb, weil das Gebiet mit der MRT und verschiedenen Buslinien bequem zu erreichen sei.
Restaurants und gehobenere Speiselokale, insbesondere solche, die vor allem ausländische Touristen bewirtet hätten, werde empfohlen, ihre Preise zu senken.
Die Geschäfte und Restaurants würden mit der Bangkok Metropolitan Association und dem Ministerium für Tourismus und Sport zusammen arbeiten, um die thailändische Kundschaft von den Hygienemaßnahmen und der Sauberkeit der angebotenen Speisen zu überzeugen sowie für Vertrauen in die Covid-19 Präventionsmaßnahmen in der Region zu werben.
Der Inhaber des Restaurants Pornlamai sagte, dass seine Umsätze während des Höhepunktes der Pandemie von 20.000 bis 30.000 Baht pro Tag auf nur noch 1.000 bis 2.000 Baht zurückgegangen seien. Sie hätten jedoch gerade einen Lieferservice aufgebaut, um Umsatzverluste etwas aufzufangen. Bisher hätten sie jedoch noch kein Personal entlassen müssen.
Er zeigte sich hoffnungsvoll, weil sich die Lage langsam verbessere. Er ermutigte andere Geschäftsleute, mitzumachen, die Wirtschaft anzukurbeln und Vertrauen in die auferlegten Covid-19 Präventionsmaßnahmen zu haben.
Quelle: Daily News
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