Was hat sich die thailändische Regierung nicht alles einfallen lassen, um den Tourismus des Landes völlig an die Wand zu fahren: Spezielle Touristenvisa, 14-tägige Quarantäne, viele Pläne und Modelle und Restriktionen an allen Ecken und Enden. Jetzt kommt noch das Smartband dazu, mit dem Ausländer auf Schritt und Tritt verfolgt werden sollen, wenn sie Thailand besuchen. Das so genannte Smartband muss von allen Ausländern getragen werden, die nach Thailand einreisen. Die neuste Auflage, dass alle Thailand-Reisende ein digitales Armband tragen müssen, fällt mit der Ankündigung des Kabinetts zusammen, mehr ausländischen Touristen und den Besatzungen von Yachten die Einreise nach Thailand im Rahmen des Programms für spezielle Touristenvisa zu gestatten.
Das Armband kann nicht nur den Aufenthaltsort verfolgen, sondern auch die Körpertemperatur, den Blutdruck und die Herzfrequenz des Trägers messen. Überschreitet die Körpertemperatur den kritischen Wert von 37,5 Grad, wird automatisch ein Alarm an die örtlichen Gesundheitsbehörden gesendet.
Daneben soll es angeblich den Trägern auch bei verschiedenen Problemen helfen, so beispielsweise bei der Frage nach dem Weg, wenn sie sich verlaufen haben.
Das Smartband wird ab heute offiziell eingeführt. Es ist eine Idee des Ministeriums für digitale Wirtschaft und Gesellschaft in Zusammenarbeit mit thailändischen Startups, so die Ankündigung der thailändischen Regierung.
Die Details sind wie immer nur skizzenhaft, und es gibt keine Klarheit darüber, wo das Smartband den Touristen ausgehändigt wird, ob es Pflicht ist, es immer zu tragen, oder wer für das Armband bezahlt. Auch gibt es keine Informationen darüber, wie das Smartband helfen kann, wenn der Träger nach dem Weg fragt. Auch die Frage, ob das Armband wasserdicht ist, bleibt offen.
Die Kommentare auf der Facebook-Seite der Regierung sprechen für sich. Fast durchgehend hält sich die Meinung, dass diese Maßnahme eine absurde Idee ist.
So lautet einer der Kommentare: „Ich trage nie eine Uhr, vor allem nicht bei der Hitze in Thailand. Ein elektronisches Armband rund um die Uhr tragen zu müssen, ist idiotisch. Ich frage mich, wie das im Schwimmbad funktionieren soll? Ursprünglich war eine Tracking-App auf dem Smartphone im Gespräch. Kein Problem, ich habe nichts zu verbergen. Tracking per App kann ich akzeptieren. Aber die Einführung des Smartbandes sieht aus wie eine Erpressung für eine Technik, die ich nicht will, in einer Form, die ich nicht benutzen möchte. Was passiert, wenn man das Armband auszieht? Ich schlafe bestimmt nicht mit einer Uhr an meinem Arm“.
Ein anderer kommentiert: „Ich denke, diese Maßnahmen werden von den meisten europäischen Besuchern nicht akzeptiert werden. Fast niemand will nach Thailand kommen, um dort in Quarantäne zu gehen, und ich verstehe nicht, warum die digitale Überwachung jetzt noch dazu kommen soll“.
Oder: „Die Regierung erlässt einfach immer wieder weitere unsinnige Anforderungen, die mich daran hindern, nach Thailand zurückkehren zu wollen, und ich bin sicher, dass ich nicht der Einzige bin“.
Ein weiterer Nutzer schreibt: „Es scheint, als gäbe es einen krassen Gegensatz zwischen der unkomplizierten, offenen und warmherzigen Art der normalen Thailänder und der Denkweise und Wahrnehmung ihrer Regierung, wie Ausländer sind und wie wir ihrer Meinung nach behandelt werden sollen. Ich bin mir bewusst, dass es einige Besucher gibt, die keine Manieren haben und sich schlecht benehmen, aber das ist sicherlich bei weitem nicht die Mehrheit. Als Besucher eines fremden Landes ist es für mich normal, mich als Gast zu benehmen und mich dementsprechend so zu verhalten, wie man es erwartet, wenn man jemanden zu sich nach Hause einlädt. Ich bin sicher, dass es andere, viel bessere Möglichkeiten gibt, diejenigen, die nicht willkommen sind, davon abzuhalten, nach Thailand zu reisen, als jede einzelne Person zunächst einmal zum Verdächtigen zu machen, welche Probleme auch immer die Regierung mit ausländischen Besuchern haben mag“.
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