Der Taifun Goni hat sich seinen Weg über den südlichen Teil der Insel Luzon gebahnt und ist an der Hauptstadt Manila vorbeigezogen. Der Taifun traf gegen 5 Uhr morgens auf die Insel Luzon, überquerte sie in westlicher Richtung und erreichte am Ende des gestrigen Tages das Südchinesische Meer, wobei mindestens 22 Menschen getötet und mehr als 800.000 Menschen vertrieben wurden. Viele andere werden noch vermisst
Nachdem der Taifun beim Überqueren der nördlichsten Insel der Philippinen schwächer geworden war, wird erwartet, dass er Mitte dieser Woche wieder an Stärke gewinnen wird, wenn er über das Südchinesische Meer hinweg zieht und sich der Küste Vietnams nähert.
Durch den Taifun Goni, dem stärksten Sturm des Jahres, wurden sogar vulkanische Schlammlawinen ausgelöst, die Hunderte von Häusern verschüttet haben.
Am Samstag, während sich der Taifun von Osten her den Philippinen näherte, warnte die philippinische Wetterbehörde die Bevölkerung, dass es innerhalb von 12 Stunden zu katastrophalen Stürmen und intensiven bis sintflutartigen Regenfällen kommen könnte.
In der Morgendämmerung des Sonntags traf der Taifun dann mit starken Winden von 225 Stundenkilometern und Böen von bis zu 280 Stundenkilometer auf die Catanduanes-Inseln und bewegte sich weiter in Richtung Westen. Viele der betroffenen Regionen begannen sich gerade erst wieder zu regenerieren, nachdem erst eine Woche zuvor der Taifun Molave über die Philippinen hinweg gezogen war.
Die Provinz Albay wurde gestern vom Taifun Goni am schwersten getroffen, wobei allein dort mindestens 9 Menschen ums Leben gekommen sind. Etwa 150 Häuser wurden von Lawinen aus vulkanischen Schlamm verschüttet.
Die Bevölkerung wurde vor möglichen Erdrutschen, massiven Überschwemmungen, Sturmfluten von bis zu 5 Metern Höhe und starken Stürmen gewarnt, die einen Großteil der schlecht ausgebauten Infrastruktur in ärmeren Gebieten des Landes zerstören könnten. Doch nachdem der Taifun auf einen Gebirgszug getroffen war, schwächte er sich allmählich ab, blieb aber weiterhin gefährlich bis er das Südchinesische Meer erreichte.
Der Taifun Goni, einer der stärksten Taifune in diesem Jahr, wurde bereits mit dem Supertaifun Haiyan verglichen, bei dem im November 2013 auf den Philippinen mehr als 7.300 Menschen ums Leben kamen, ganze Dörfer dem Erdboden gleichgemacht wurden, Schiffe ins Landesinnere befördert und mehr als 5 Millionen Menschen obdachlos wurden. Dieses Mal, so scheint es, waren die philippinischen Behörden besser vorbereitet.
Der Ninoy Aquino International Airport in Manila wurde für 24 Stunden geschlossen, aber bereits heute Morgen wiedereröffnet. Die Fluggesellschaften haben Dutzende von internationalen und inländischen Flügen gestrichen. Auch der öffentliche Nahverkehr wurde eingestellt, und die Küstenwache verhängte ein Auslaufverbot. Das Militär und die Nationalpolizei wurden zusammen mit der Küstenwache in volle Alarmbereitschaft versetzt.
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