Laut dem International Living’s Annual Global Retirement Index 2021 erreicht Thailand mit einem Durchschnittswert von 68,3 lediglich Platz 18 von 25 untersuchten Ländern, was im Vergleich zum Ranking von vor zwei Jahren einen Rückgang von neun Plätzen bedeutet.
International Living zufolge ist der Retirement Index, der nun in seinem 30. Jahr erscheint, die umfassendste und detaillierteste Studie ihrer Art. Der Index basiert auf hunderten von Meinungen und Erfahrungen aus dem wirklichen Leben. Es handelt sich dabei um Informationen, die von vertrauenswürdigen Quellen in den besten Rückzugsorten für Rentner auf der ganzen Welt zusammengetragen worden sind.
Der Index wird ermittelt, indem die 25 untersuchten Länder in 10 verschiedenen Kategorien bewertet werden, darunter Wohnen, Visa & Aufenthalt, Eingewöhnung/Unterhaltung, Gesundheitswesen, Chancen und Lebenshaltungskosten sowie einige weitere Faktoren.
Was im diesjährigen Index vielleicht am auffälligsten ist, ist nicht nur Thailands Abstieg im Ranking, sondern auch, dass Länder wie Portugal, Frankreich, Malta, Spanien und Irland allesamt als bessere Orte für den Ruhestand angesehen werden als Thailand.
Und obwohl Thailand in der Kategorie Lebenshaltungskosten mit 86 Punkten immer noch sehr gut abschneidet, liegt es damit deutlich hinter vielen seiner regionalen Nachbarn wie Vietnam (99), Kambodscha (93) und Malaysia (91). Keine großen Unterschiede ergeben sich hingegen in der Kategorie Wohnen, in der Malaysia 75, Vietnam 72, Thailand 71 und Kambodscha 70 Punkte erreichten, also fast gleichauf liegen.
Hohe Werte erzielte Thailand in anderen Kategorien wie in der Gesundheitsversorgung (80) und dem Bereich Integration/Unterhaltung (81).
Eine der schlechtesten Bewertungen erhielt Thailand jedoch in der wichtigen Kategorie Visa & Aufenthalt, wo nur 57 Punkte erreicht wurden. Die Studie sieht dies begründet in den Schwierigkeiten, die Rentner in Thailand haben, eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, sowie im Mangel an speziellen Aufenthaltsgestattungen für Rentner.
Auch in der Kategorie Chancen hat Thailand mit 56 Punkten sehr schlecht angeschnitten. Dabei wird untersucht, wie einfach es für Expats oder Rentner ist, in einem Land ein Unternehmen zu gründen, oder welche Möglichkeiten es für Rentner gibt, ihr Einkommen mit freiberuflicher oder Online-Arbeit aufzubessern. Thailand bietet hier kaum Möglichkeiten.
Den ersten PLatz im Ranking belegt Costa Rica, gefolgt von Panama und Mexiko. Costa Rica schnitt in fast allen Kategorien gut ab, besonders gut aber in der Kategorie Gesundheitswesen, wo es 97 von 100 Punkten erreichte.
In Südostasien landeten die beiden benachbarten Länder Malaysia und Vietnam auf dem 7. bzw. dem 10. Platz. Auch Kambodscha, das im Ranking den 12. Platz belegt, schneidet vor allen in den Kategorien Lebenshaltungskosten (93), Visa & Aufenthalt und Chancen wesentlich besser ab als Thailand.
Ein paar Details zu Vietnam:
In der Kategorie Lebenshaltungskosten erreichte Vietnam den absoluten Spitzenwert von 99 Punkten, jedoch in puncto Visa & Aufenthalt liegt das Land mit 60 Punkten gleichauf mit Thailand, hat hier also auch nicht mehr anzubieten.
Viele Expats zieht es wegen der Strände nach Vietnam, die sich über mehr als 3.200 Kilometer entlang der gesamten Länge des Landes erstrecken. Orte an der zentralen Küste wie Da Nang, Hoi An und Nha Trang haben nicht nur außergewöhnlich schöne Strände, sondern bieten den Bewohnern zugleich auch die Vorteile des Stadtlebens.
Vietnam ist auch als Reiseland gut aufgestellt. Die Flughäfen in Hanoi und Ho-Chi-Minh-City bieten Flüge zu allen wichtigen globalen Zielen an, bedienen aber auch regionale Ziele. Es ist damit zu rechnen, dass der Flugverkehr wieder in vollem Umfang aufgenommen wird, sobald das Land die Grenzen wieder öffnet. Billigfluggesellschaften wie VietJet Air, Pacific Airlines und Bamboo Airways bieten derzeit extrem günstige Sondertarife an. Die wichtigste Fluggesellschaft, Vietnam Airlines, hat ausschließlich Flüge mit Vollservice in ihrem Flugplan.
Was sagt die Studie über Malaysia:
Verantwortlich für den sehr guten siebten Platz im Index sind die vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten (91), das hervorragende Gesundheitswesen (90), die gute Entwicklung (91), sowie die problemlose Gewährung von Visa und Aufenthaltsgenehmigung (82).
Mit 2.000 Euro im Monat kann ein Paar dort sehr gut leben. Die Miete für eine 200 qm große Wohnung mit Balkon und Blick aufs Meer mit mehreren Schlaf- und Badezimmern in einem modernen Hochhaus mit Pool, Fitnessstudio, 24-Stunden-Sicherheitsdienst, einem überdachten Autoabstellplatz, sowie einem Gemeinschaftsbereich mit Grill, beträgt umgerechnet zwischen 650 und 850 Euro im Monat. Wer auf die Aussicht und Strandnähe verzichtet, kann eine Wohnung mit zwei oder drei Schlafzimmern schon für etwa 450 bis 550 Dollar mieten.
Das Gesundheitswesen ist hervorragend, die Preise für Behandlungen sind weitaus günstiger als in westlichen Ländern. Es wundert daher kaum, dass sich jedes Jahr mehr als 1 Million Ausländer in den Krankenhäusern in Penang und Kuala Lumpur behandeln lassen. In jedem Krankenhaus gibt es genügend Spezialisten, Wartezeiten dagegen kaum. Der Patient kommt einfach ins Krankenhaus, meldet sich an, zieht eine Nummer und wartet, bis er aufgenommen wird.
Von den internationalen Flughäfen Kuala Lumpur und Penang werden Direktflüge in mehr als 30 verschiedene Länder angeboten. Das Land ist ein perfekter Ausgangspunkt, um die Nachbarländer in Südostasien zu erkunden. Dazu beigetragen hat vor allem das Aufkommen der asiatischen Billig-Fluggesellschaften in den letzten Jahren, die das Reisen einfacher und erschwinglicher gemacht haben.
Erst in der letzten Woche hatte Thailand Aktuell über eine andere Studie berichtet, die kürzlich von NetCredit veröffentlicht worden war und die zu dem Schluß kommt, dass jemand, der sich in Thailand zur Ruhe setzen möchte, Rücklagen oder Ersparnisse von etwa 325.000 EUR benötigt, um die gleiche Lebensqualität wie in seinem Heimatland zu genießen.
Quelle: International Living
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