Immer wieder wurde von Plänen berichtet, wohlhabenden Ausländern spezielle Visa anzubieten, die es ihnen auch ermöglichen würden, Land zu besitzen und eine Tätigkeit aufzunehmen, ohne dafür eine Arbeitserlaubnis zu haben. Jetzt soll dem Kabinett wieder ein Plan, der vorsieht, sogenannte „reiche“ Ausländern anzulocken, zur Genehmigung vorgelegt werden.
Laut dem stellvertretenden Premierminister ist der Plan im Prinzip bereits am 4. Juni vom Centre for Economic Situation Administration (CESA) genehmigt worden. Schon im April waren die Vorschläge zum ersten Mal im Gespräch, die jetzt dem Kabinett als Teil einer ganzen Reihe von Maßnahmen vorgelegt werden sollen, um Investitionen in Thailand anzukurbeln.
So war unter anderem auch berichtet worden, dass die Regierung plane, einer Million qualifizierten Ausländern den Aufenthalt in Thailand anzubieten. Die potenziellen Expats sollten über ein prall gefülltes Bankguthaben oder über eine sehr gute Rente verfügen. Es wurde geschätzt, dass mit dieser Maßnahme Einnahmen von bis zu einer Billion Baht für die thailändische Wirtschaft generiert werden könnten.
Mit dem Vorhaben sollen vier Gruppen angesprochen werden:
- 1. Reiche Weltbürger
- 2. Wohlhabende Ruheständler
- 3. Digitale Nomaden – oder Berufstätige, die von Thailand aus arbeiten
- 4. Hochqualifizierte Fachkräfte
Reiche Weltbürger sollten ein Einkommen von mindestens 80.000 Dollar in den letzten zwei Jahren nachweisen können und ein Vermögen von mindestens 1 Million Dollar besitzen. Außerdem sollten sie in der Lage sein, mindestens 16 Millionen Baht in Immobilien oder Staatsanleihen zu investieren.
Wohlhabende Rentner werden wie folgt definiert: Sie sollten 50 Jahre oder älter sein und über die Mittel verfügen, 8 Millionen Baht in Immobilien oder Staatsanleihen zu investieren. Außerdem sollten sie ein jährliches Mindesteinkommen von 40.000 USD vorweisen können.
Sogenannte digitale Nomaden bilden die driite Gruppe. Sie sollten in den letzten zwei Jahren insgesamt 80.000 USD bzw. 40.000 USD pro Jahr verdient haben. Sie sind entweder selbständig oder bei einem Unternehmen im Ausland angestellt, nutzen aber Thailand als Standort für ihre Arbeit.
Digitale Nomaden könnten von Thailand aus arbeiten. Eine Arbeitserlaubnis wird dafür nicht benötigt. Desweiteren sollten sie einen Master-Abschluss oder einen höheren Bildungsabschluss vorweisen oder mindestens fünf Jahre Erfahrung in ihrem Fachgebiet nachweisen können.
Bei der letzten Gruppe handelt es sich um hochqualifizierte Fachkräfte, die in SET-gelisteten Unternehmen oder in einem Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Dollar arbeiten.
Nicht ganz klar ist jedoch, was genau Landbesitz für Ausländer in der Realität bedeuten soll. In einer früheren Vorlage war vorgesehen, dass Gesetze ähnlich dem Condo Act von 2008 genutzt werden sollten, um Ausländern den Besitz von Grundstücken in Wohnsiedlungen zu ermöglichen. Auch die Verpachtung von Grundstücken für bis zu 50 Jahre wurde in Betracht gezogen.
Fakt ist jedoch, dass die Vorhaben, mit denen Expats angelockt werden sollen, indem man ihnen 10-Jahres-Visa und Landbesitz in Aussicht stellt, Teil von umfassenderen Plänen sind, die darauf abzielen, Investitionen in Thailand zu fördern. Die Pläne, die vom Board of Investment unterstützt werden, sehen vor, dass Thailand zu einem Zentrum für die Elektrofahrzeugindustrie wird.
Quelle: Manager Online
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