Einen Tag nachdem er erklärt hatte, dass die Omicron-Variante keine Auswirkungen auf die Ankünfte ausländischer Touristen in Thailand haben würde, hat der Chef der Tourism Authority of Thailand (TAT) eine abrupte Kehrtwende vollzogen.
Er verkündete nun, dass die Befürchtungen bezüglich der neuen Variante durchaus Auswirkungen haben könnte und Thailand das Ziel von 600.000 Ankünften aus dem Ausland, die er für November und Dezember erwartet hatte, wohl verfehlen wird.
Wie thailändische Wirtschaftsmedien berichteten, bestätigte er, dass im November 130.000 Besucher aus dem Ausland eingereist seien und im Dezember mindestens 300.000 erwartet würden.
Thailand treffe jedoch keine Schuld, wenn das Ziel nicht erreicht werde. Momentan sei Europa der wichtigste Markt für internationale Reisen, insbesondere Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Viele Länder in Europa würden aber derzeit einen Anstieg der Covid-19-Fälle verzeichnen.
Potentielle Besucher würden jedoch nicht wegen der Lage in ihren Heimatländern davon absehen, nach Thailand zu reisen, sondern aus Furcht vor Abriegelungen in ihren eigenen Ländern und davor, nach ihrem Urlaub nicht in ihr Heimatland zurückkehren zu können.
Ein weiteres Erschwernis sei das Auftauchen der Omicron-Variante. Obwohl die Gefährlichkeit der Variante momentan noch unklar sei, verursache sie Ängste unter den Menschen und beeinträchtigte dadurch den internationalen Reiseverkehr, stellte er weiter fest.
Er blieb jedoch die Antwort schuldig, warum das Auftreten der Omicron-Variante und der Anstieg der Covid-19-Fälle in Europa noch am Tag zuvor kein Thema waren, am Tag darauf aber schon.
Die beiden Faktoren sind seit mehr als einer Woche bekannt, aber dem Leiter der thailändischen Tourismusbehörde, der dafür bekannt ist, öfter einmal völlig utopische Zahlen zu prognostizieren, scheinen sie jedoch entgangen zu sein.
Zum Schluß bestätigte er noch einmal, dass Thailand weiter am RT-PCR-Test festhalten werde, der sich als wirksamer Schutz gegen das Virus erweisen habe.
Seine Äußerungen erfolgten offenbar, bevor Thailand den ersten Omicron-Fall bei einem US-Bürger, der aus Spanien eingereist war, bekannt gegeben hatte.
In der Zeit vor der Pandemie kamen im Schnitt monatlich über 3 Millionen ausländische Touristen nach Thailand, im Jahr 2019 waren es knapp 40 Millionen Besucher aus dem Ausland.
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